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0114 - Der Würfel des Unheils

0114 - Der Würfel des Unheils

Titel: 0114 - Der Würfel des Unheils
Autoren: Jason Dark
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Mit wütenden Bewegungen warfen die beiden Wachtposten ihre Karten weg, sprangen von den harten Stühlen hoch und schnappten ihre Gewehre.
    Zwei Atemzüge später schon rissen sie die Tür auf, spritzten nach draußen und tauchten nach links und rechts weg, so wie man es ihnen eingedrillt hatte.
    Die beiden Soldaten hatten das Grollen genau gehört. Etwas stimmte nicht mit dem Berg.
    Doch jetzt war es wieder still.
    Seltsam…
    Die Männer schauten sich an, und beide hatten den gleichen Gedanken, obwohl sie ihn nicht aussprachen.
    Etwas ging hier im Brocken, dem Hexenberg, vor. Seit dem Unglück der Seilbahnstation hatten sogar abgehärtete Grenzer ein ungutes Gefühl, wenn sie zum Gipfel des Berges schauten. Das Unglück war auch bisher nie geklärt worden. Die Öffentlichkeit erfuhr ebenfalls nichts. Von höherer Stelle wurde der Mantel des Schweigens über diesen Vorfall gedeckt.
    Auch die Soldaten wußten keine Erklärung. Sie sahen nur die zahlreichen Raben, die aufgeregt ihre Kreise über der Bergspitze zogen.
    »Sollen wir Meldung machen?«
    »Warum?«
    »Nachher heißt es wieder…«
    Die Worte wurden dem jungen Mann buchstäblich von den Lippen gerissen, denn abermals ertönte das Grollen. Plötzlich brach dicht unter dem Gipfel am Hang die Erde auf, und Gesteinsmassen spritzten fontänenartig in die Höhe.
    Eine Staubwolke puffte hoch. Und aus dieser Wolke schälte sich für Sekunden ein Gesicht.
    Langes rotes Haar, eine glatte Haut, zwei Hörner, die aus der hochangesetzten Stirn wuchsen.
    Asmodina, die Teufelstochter.
    Die Soldaten schauten sich an. Sie versuchten zu grinsen, doch ihre Gesichter nahmen nur einen dümmlichen Ausdruck an. Als die beiden wieder hochblickten, war das Gesicht verschwunden.
    »Hast du… hast du … auch das gesehen, was ich gesehen habe, Fritz?«
    Der nickte.
    »Dann stimmt es?«
    »Ja«, gab Fritz flüsternd zur Antwort. »Das war das Gesicht einer Teufelin.«
    »Und das wird uns keiner glauben.«
    Der DDR-Grenzer schüttelte den Kopf. »Bestimmt nicht, und deshalb sagen wir nichts.«
    Sein Kamerad nickte nur. Sie dachten noch lange über die Erscheinung nach, doch eine Erklärung fanden sie nicht.
    Dabei hatte Asmodina nur etwas holen wollen, was sich in diesem Berg befand.
    Es war ein geometrischer Gegenstand. Nichts Besonderes an sich.
    Nur ein Würfel…
    ***
    Er hatte eisgraue Haare, ein kantiges Gesicht, das an Beton erinnerte, und grausame, kleine, schwarze Augen. Die Lippen bildeten einen schmalen Strich, und das Kinn sprang eckig hervor.
    Der ganze Mann strömte Brutalität, Kraft und Durchsetzungsvermögen aus. Alle diese Eigenschaften waren so günstig verteilt, daß Asmodina sich für ihn entschieden hatte.
    Sie hatte ihn von den Toten zurückgerufen, um ihn für ihre finsteren Zwecke einspannen zu können.
    Sein Name: Solo Morasso!
    So hatte er wenigstens früher geheißen. Doch seit seiner magischen Erweckung von den Toten hieß er anders. Er hatte sich den Namen zugelegt, der Angst, Panik und Schrecken verbreitete.
    Dr. Tod!
    Ja, dieser Verbrecher lebte wieder. Dieser grausame Tyrann, der nach den Gesetzen des Schreckens existierte und ein Spinnennetz des Verbrechens über die Welt legen wollte, damit sie zu einem Satelliten der Hölle wurde.
    Doch allein konnte auch er nichts ausrichten. Er brauchte Helfer, Existenzen, die ebenso kalt, zynisch und menschenverachtend waren wie er, damit seine Pläne und die der Asmodina in Erfüllung gehen konnten.
    Er wollte die Mordliga gründen!
    Das war sein erstes Ziel. Und bei der Teufelstochter fand er volle Unterstützung. Sie hatte alles vorbereitet und den Weg geebnet.
    Sechs Leute sollten Dr. Tod zur Seite stehen. Sechs Bosse, sechs Führer, doch es war schwer, sie zu finden, obwohl sie existierten.
    Einige waren schon seit vielen Jahren tot, aber so etwas hatte Asmodina noch nie gestört. Mit der Kraft des Teufels war sie in der Lage, sich über normale physikalische Gesetze hinwegzusetzen. Sie benötigte dazu nur die entsprechenden Hilfsmittel.
    Auch Dr. Tod wußte, daß es Schwierigkeiten geben würde, denn seine neuerliche Existenz war bekannt. Als brutaler sizilianischer Mafioso hatte er einem Hobby gefrönt.
    Der Wissenschaft!
    Allerdings nicht der offiziellen oder erlaubten, sondern er hatte sich mit Experimenten beschäftigt, die an einen modernen Frankenstein erinnerten. Im Keller seiner Villa hatte er ein Eisgefängnis einrichten lassen und die Menschen dort eingefroren, um sie hinterher wieder
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