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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein
Autoren: Nora Roberts
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oder gerade nicht mögen. Ich selbst esse alles, aber die meisten Leute haben eindeutige Vorlieben . « Jackie zog die Füße unter sich auf den Hocker. Sie trug Shorts, leuchtend blaue, mit einem Flamingo-Emblem auf einem Bein.
    Lange Zeit musterte Nathan den rosa Vogel auf Jackies Shorts, bevor er den Blick zu ihrem hob. »Warum erklären Sie mir nicht einfach Ihre Idee, solange ich noch einen kleinen Teil Verstand habe?«
    »Das Ziel besteht darin, dass wir beide bekommen, was wir wollen – oder zumindest so weit wie möglich. Es ist ein großes Haus . « Sie zog die Brauen hoch, als er die Augen zusammenkniff. Dieser Blick, dachte sie, diesem Jake-Blick ist schwer zu widerstehen. Seine Rückkehr war womöglich die Art von Bonus, die das Schicksal manchmal verteilt. Und Jackie war stets bereit, danach zu greifen. »Ich bin eine ausgezeichnete Mitbewohnerin. Ich könnte Ihnen Referenzen von mehreren Leuten geben. Ich habe die verschiedensten Colleges besucht und daher mit den verschiedensten Leuten zusammengewohnt. Ich kann ordentlich sein, wenn es wichtig ist, und still und unauffällig.«
    »Das finde ich schwer zu glauben.«
    »Nein, wirklich, vor allem, wenn ich in ein Projekt vertieft bin, so wie jetzt. Ich schreibe fast den ganzen Tag. Dieser Roman ist im Moment eindeutig das Wichtigste in meinem Leben. Ich muss Ihnen irgendwann davon erzählen, aber das ersparen wir uns jetzt.«
    »Ja, das wäre mir sehr lieb.«
    »Sie haben einen herrlich subtilen Sinn für Humor, Nathan. Verlieren Sie ihn bloß nicht. Jedenfalls halte ich sehr viel von Atmosphäre. Als Architekt muss es Ihnen ebenso ergehen.«
    »Ich komme schon wieder nicht mit . « Er schob den Kaffee beiseite.
    »Das Haus« , erklärte Jackie geduldig.
    Ihre Augen sind das Problem, entschied Nathan. Etwas an ihnen zwang einen, sie anzusehen und anzuhören, während man eigentlich die Hände auf die Ohren pressen und davonlaufen wollte. »Was ist mit dem Haus?«
    »Es hat etwas an sich. Kaum war ich hier eingezogen, da ging alles bestens voran mit dem Roman. Wenn ich nun auszöge, meinen Sie nicht, dass es dann nicht mehr so gut vorangehen würde? Das möchte ich nicht riskieren. Also bin ich zu Kompromissen bereit.«
    »Sie sind zu Kompromissen bereit« , wiederholte Nathan langsam. »Das ist faszinierend. Sie wohnen in meinem Haus, ohne meine Zustimmung, aber Sie sind zu Kompromissen bereit.«
    »Das ist nur fair . « Sie lächelte erneut, spontan und strahlend. »Sie können nicht kochen. Ich ja. Ich bereite Ihnen sämtliche Mahlzeiten zu, auf meine Kosten, solange ich hier bin.«
    Das klang sehr vernünftig. Warum zum Teufel klang es so vernünftig, wenn sie es sagte? »Das ist außerordentlich großzügig von Ihnen, aber ich will keine Köchin und keine Mitbewohnerin.«
    »Woher wollen Sie das wissen? Sie hatten beides noch nicht.«
    »Was ich will« , erklärte er betont nachdrücklich, »ist mein Privatleben.«
    »Natürlich . « Sie berührte ihn nicht, aber ihr Ton klang wie ein Schulterklopfen.
    Er sah sie nur finster an.
    »Wir schließen einen Pakt: Ich respektiere Ihr Privatleben, und Sie respektieren meins. Nathan …« Sie beugte sich zu ihm, legte die Hand auf seine, in einer Geste, die eher natürlich als berechnend wirkte. »Ich weiß, dass Sie absolut keinen Grund haben, mir einen Gefallen zu tun, aber ich engagiere mich wirklich für dieses Buch. Aus privaten Gründen habe ich ein starkes Bedürfnis, es zu vollenden, und ich weiß, dass ich es kann. Hier.«
    »Wenn Sie versuchen, Schuldgefühle in mir zu wecken, weil ich den großartigen amerikanischen Roman sabotiere …«
    »Nein. Ich hätte es versucht, wenn es mir eingefallen wäre, aber ich habe nicht daran gedacht. Ich bitte Sie nur, mir eine Chance zu geben. Ein paar Wochen. Wenn ich Sie verrückt mache, dann ziehe ich aus.«
    »Ich kenne Sie etwa zwölf Stunden, und Sie haben mich bereits verrückt gemacht.«
    Jackie war am Gewinnen. Nur ein sehr schwacher Unterton in Nathans Stimme ließ es erahnen, aber sie schnappte ihn auf und schlug zu. »Sie haben all Ihre Pfannkuchen aufgegessen.«
    Beinahe schuldbewusst blickte Nathan auf seinen leeren Teller. »Ich habe vierundzwanzig Stunden lang nur Flugzeugkost bekommen.«
    »Warten Sie, bis Sie meine Crêpes probiert haben. Und meine belgischen Waffeln . « Sie zog die Unterlippe zwischen die Zähne. »Nathan, überlegen Sie es sich. Sie brauchen nicht eine einzige Konservendose zu öffnen, solange ich hier bin.«
    Unwillkürlich
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