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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein
Autoren: Nora Roberts
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und es lässt sich nicht verschieben. Du weißt ja, wie es ist.«
    Jackie wusste es genau. Bei Fred bedeutete ein »unerwartetes Geschäft« für gewöhnlich, dass er entweder einen eifersüchtigen Ehemann oder das Gesetz mied. Trotz seines wenig gewinnenden Äußeren hatte er ständig Probleme mit Ersteren, und nicht einmal ein gewinnender Familienname konnte ihn immer vor Letzterem schützen.
    Jackie hätte argwöhnischer sein sollen, aber sie war nicht immer weise, und das Haus hatte sie bereits geblendet. »Wenn der Besitzer es bewohnt haben möchte, komme ich ihm gern entgegen. Lass mich unterschreiben, Fred. Ich möchte auspacken und ein paar Stunden am Pool verbringen.«
    »Wenn du dir sicher bist . « Er holte bereits ein Papier aus der Tasche. »Ich möchte keine Szene – wie damals, als du meinen Porsche gekauft hast.«
    »Du hattest versäumt, mir mitzuteilen, dass das Getriebe mit Klebstoff zusammengehalten wurde.«
    »Gekauft wie besehen« , meinte Fred milde und reichte ihr einen silbernen Kugelschreiber mit Monogramm.
    Jackie verspürte einen Anflug von Beklommenheit. Schließlich hatte sie es mit Cousin Fred zu tun, der stets leichtfertige Geschäfte tätigte. Doch plötzlich flog ein Vogel in den Garten und sang fröhlich. Sie sah es als ein gutes Omen an. Sie unterzeichnete den Mietvertrag in kühner, geschwungener Schrift, bevor sie ihr Scheckbuch zückte. »Tausend pro Monat?«
    »Plus fünfhundert Kaution« , fügte Fred hinzu.
    »Stimmt . « Vermutlich hatte sie Glück, dass ihr lieber Cousin ihr keine Kommission berechnete. »Gibst du mir eine Nummer oder eine Adresse, damit ich mich mit dem Besitzer in Verbindung setzen kann, falls es nötig sein sollte?«
    Einen Moment blickte er verdutzt drein. Dann strahlte er sie an. Es war jenes MacNamara-Lächeln, charmant und harmlos. »Ich habe ihm schon von dem Wechsel erzählt. Sorg dich um nichts, Süße. Er wird sich bei dir melden.«
    »Gut . « Sie wollte sich nicht mit Details belasten. Es war Frühling, und sie hatte ein neues Haus sowie ein neues Projekt. Neuanfänge waren das Beste auf der Welt. »Ich werde mich um alles kümmern . « Sie berührte eine große chinesische Vase. Als Erstes wollte sie frische Blumen hineinstellen. »Bleibst du über Nacht?«
    Den Scheck hatte er bereits in seine Jackentasche gesteckt. »Ich würde gern, aber da wir alles geregelt haben, sollte ich den nächsten Flug zur Küste nehmen. Du wirst bald einkaufen müssen, Jackie. Das Nötigste ist da, allerdings nicht mehr viel.«
    Während Fred sprach, ging er zu einem Stapel Gepäck. Es kam ihm nicht in den Sinn, ihre Koffer hinaufzutragen, und ihr nicht, ihn darum zu bitten. »Die Schlüssel liegen auf dem Tisch. Viel Spaß.«
    »Den werde ich haben . « Jackie öffnete ihm die Tür, als er seine Koffer nahm. Sie hatte ihre Einladung, über Nacht zu bleiben, aufrichtig gemeint, und sie war ebenso aufrichtig froh, dass er abgelehnt hatte. »Vielen Dank, Fred.«
    »Gern geschehen . « Er beugte sich hinab, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. »Grüß die Familie von mir, wenn du mit ihr sprichst.«
    »Mach ich. Gute Reise, Fred . « Sie beobachtete, wie er zu einem langen, schnittigen Kabriolett ging. Es war weiß, genau wie sein Anzug. Nachdem er die Koffer verstaut hatte, setzte er sich hinter das Lenkrad und winkte ihr lässig zu. Dann brauste er los.
    Jackie wandte sich ab und schlang die Arme um sich. Sie war allein und auf sich selbst gestellt. Natürlich nicht zum ersten Mal in ihrem Leben. Immerhin war sie fünfundzwanzig und war allein in Urlaub gefahren, hatte ihre eigene Wohnung und ihr eigenes Leben. Doch jedes Mal, wenn sie etwas Neues anfing, war es ein Abenteuer.
    Von diesem Tag an … war es der sechsundzwanzigste oder siebenundzwanzigste Mai? Sie schüttelte den Kopf. Es war nicht wichtig. Von diesem Tage an begann sie eine neue Karriere. Jacqueline R. MacNamara, Schriftstellerin.
    Das klingt gut, dachte sie. Als Erstes wollte sie ihre neue Schreibmaschine aufstellen und das erste Kapitel anfangen. Mit einem Lachen nahm sie den Maschinenkasten sowie ihren schwersten Koffer und schleppte alles die Treppe hinauf.
    Es dauerte nicht lange, sich einzuleben, in den Süden, in das Haus, in die neue Routine. Jackie stand früh auf, genoss die morgendliche Stille mit Obstsaft und Toast – oder Cola und kalter Pizza, wenn es sich so ergab. Ihr Tippen verbesserte sich durch die Übung, und am dritten Tag klapperte ihre Schreibmaschine schon recht
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