Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0149 - Der Endzeit-Dämon

0149 - Der Endzeit-Dämon

Titel: 0149 - Der Endzeit-Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Er schrie auf! Tausend winzige Teufelchen schienen gleichzeitig die Bohrer an seiner Schädeldecke angesetzt zu haben. Auf dem zweiten Tisch zeigte der Vampir keine Anzeichen von Unbehagen, sondern regte sich überhaupt nicht, aber seine Augen lachten tückisch.
    Zamorra konnte plötzlich nicht mehr sehen. Grelle Lichtblitze und tiefste Dunkelheit wechselten einander ab, während die Impulse der Maschine saugend in seinem Gehirn arbeiteten. Eine Maschine, deren Wirkungsweise er nicht verstand, weil die Technik der Vampir-Bestien unsagbar fremdartig war. Sie unterschied sich in grundsätzlich jedem Punkt von der den Menschen bekannten Technologie.
    Mit dieser Maschine wollten sie ihm seine Para-Fähigkeiten rauben und auf den Vampir übertragen, der neben ihm auf dem zweiten Rolltisch lag, jetzt leicht den Kopf drehte, an dem die Sonden mit ihren Zuleitungen hingen, und Zamorra spöttisch ansah, ohne dabei ein Wort zu sagen.
    Zamorra schrie nicht mehr. Er konnte es nicht mehr, weil etwas in ihm ihn plötzlich daran hinderte. Hatte die Maschine jetzt seinen Willen übernommen?
    Aber warum konnte er dann noch klar denken?
    In seinen stählernen Fesseln bäumte er sich auf. In seinem Kopf wuchs ein unfaßbarer, gewaltiger Druck, der nach einer Entladung schrie. Und immer noch stieg der Druck.
    Platzte ihm gleich der Schädel?
    Tausend Fragen stürzten auf ihn ein, und plötzlich fühlte er das Saugen viel schwächer.
    Er keuchte hilflos in seinen Fesseln.
    Etwas mußte geschehen. Die Vampire, die ihm mit der Maschine einen Teil seines Ichs nahmen, würden ihn darüber töten.
    Und plötzlich geschah es.
    Von einem Moment zum anderen brach im OP-Saal die Hölle los - eine Hölle aus tödlicher, vernichtender magischer Energie! Und im Zentrum dieser gigantischen Entladung - befand sich Professor Zamorra!
    ***
    Perry Bakers Hände waren plötzlich schweißnaß. Er drückte die Zigarette aus und griff, ohne hinsehen zu müssen, nach der Atemmaske, um sie aufzusetzen.
    Seine Phantom jagte mit Mach 2 irgendwo über Texas hinweg. Und auf dem Echoschirm gab es etwas, das schräg neben ihm flog und mit weit höherer Geschwindigkeit durch die Luft raste. Ein Objekt, das seines Wissens nach nicht gemeldet war!
    Er flog seine Maschine allein. Mit fahrigen Fingern griff er zum Funk und schaltete auf Sendung. Er sprach über das Kehlkopfmikrofon. »TZ-18 an Leitstelle…« Er gab den Kurs des georteten Objektes durch, dem er jetzt näher gekommen war - genauer gesagt, es ihm! Es jagte von hinten heran. »Sieht aus wie ein Diskus, eine flache Scheibe… eine fliegende Untertasse…«
    Er erschrak über sich selbst. Er konnte das Objekt sehen! Es flog jetzt schon direkt neben ihm, kaum tausend Meter entfernt!
    »TZ-18 von Bodenkontrolle…« quäkte es aus dem Kopfhörer. »In Ihrem Sektor ist keine Maschine gemeldet. Funken Sie das Objekt an und bitten Sie um Identifizierung!«
    »Das könnt Ihr von der Bodenstelle viel besser«, murmelte der Captain, mit neununddreißig Jahren Wing Commander und damit Chef einer Phantom-Staffel von fünfzehn Maschinen. Er fühlte, wie er immer unruhiger wurde. Das verdammte Ding in tausend Metern Distanz, das jetzt seine Geschwindigkeit ohne ersichtliches Bremsmanöver der seinen angeglichen hatte, war ihm unheimlich. Wenn er an die Beharrungskräfte dachte, die bei dem abrupten Bremsmanöver drüben aufgetreten sein mußten, wurde ihm schwindlig.
    Zwei Minuten später kam von Houston, der Leitstelle, die nicht nur in unmittelbarer Nähe des NASA-Geländes lag, sondern auch diese Institution zeitwilig unterstützte, die Durchsage, daß der fremde Flugkörper auf Funkanrufe nicht reagiere.
    »Schießen Sie das Ding ab, Commander!«
    Bakers Augen weiteten sich. Er spürte, daß er die Belastung nicht mehr lange durchhalten würde.
    »Wenn ich kann«, murmelte er.
    Er verringerte die Geschwindigkeit seiner Phantom. Um den Raketensatz ins Ziel zu bringen, mußte er mit der ganzen Maschine zielen.
    »Machen Sie die A-Sätze scharf!« lautete der nächste Befehl.
    »Nein!« schrie Baker.
    Er hatte Atomraketen an Bord, zusätzlich zu jenen mit konventionellem Sprengkopf.
    »Commander, der Befehl erging soeben von der Air-Force-Leitung. Wir hatten uns erlaubt, den General zu informieren…«
    Baker keuchte. »Verdammt, ich bin zu nah dran!«
    »Gehen Sie auf Sicherheitsdistanz und lösen Sie die A-Raks aus!«
    Wahnsinn, dachte Baker. Wenn die Atom-Raks zünden, wird die Atmosphäre auf Hunderte von Kilometern
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher