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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein
Autoren: Nora Roberts
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an. Ich bin in Florida mit Ihrer Nichte.«
    »Oh … Oh!« Das zweite Oh klang höchst entzückt. »Ist das nicht reizend? Ich habe ja immer gesagt, dass unsere Jacqueline nur einen netten, beständigen Mann braucht. Sie ist zwar ein bisschen flatterhaft, aber sehr gescheit und äußerst gutherzig.«
    »Da bin ich sicher . « Nathan hielt es für angebracht, die Sachlage schnellstens zu klären. »Sie ist nur aufgrund eines Missverständnisses hier. Es scheint, dass Fred … nicht verstanden hat, dass ich nach Hause zurückkommen wollte, und er hat Jackie das Haus … angeboten.«
    »Ich verstehe . « Und Adele verstand wirklich vollkommen. Zum Glück für Nathan konnte er das belustigte Funkeln in ihren Augen nicht sehen. »Wie unangenehm für Sie. Ich hoffe, dass Sie und Jacqueline sich einig geworden sind.«
    »Mehr oder weniger. Sie sind die Schwester ihrer Mutter?«
    »Ja. Jackie sieht Patricia äußerlich ähnlich. So pikant. Ich war als Kind immer eifersüchtig. Ansonsten sind wir uns alle nicht ganz sicher, nach wem Jackie schlägt.«
    »Das überrascht mich nicht.«
    »Was ist es jetzt … Malerei? Nein, es ist die Schreiberei. Jackie ist neuerdings Schriftstellerin.«
    »Das sagt sie.«
    »Bestimmt schreibt sie eine entzückende Geschichte. Sie hatte schon immer viele auf Lager.«
    »Darauf wette ich.«
    »Nun, mein Lieber, ich weiß, dass ihr beide prima miteinander auskommen werdet. Unsere kleine Jackie schafft es, mit fast jedem auszukommen. Das ist ein Talent von ihr. Patricia und ich hatten ja gehofft, dass sie inzwischen zur Ruhe gekommen wäre und geheiratet hätte – einen Teil ihrer Energie in die Gründung einer netten Familie gesteckt hätte. Sie ist ein süßes Ding – ein bisschen unbeständig, aber süß. Sie sind immer noch ledig oder, Nathan?«
    Den Blick zur Decke erhoben, schüttelte er den Kopf. »Ja, das bin ich. Es war nett, mit Ihnen zu plaudern, Adele. Ich werde Ihrer Nichte vorschlagen, dass sie sich bei Ihnen meldet, wenn sie hier auszieht.«
    »Das wäre nett. Ich freue mich immer, von Jackie zu hören. Und auch von Ihnen, Nathan. Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie wieder mal nach Chicago kommen.«
    »Das werde ich. Passen Sie gut auf sich auf, Adele . « Er legte auf, starrte finster das Telefon an.
    Es bestand kein Zweifel daran, dass seine Untermieterin genau die war, als die sie sich ausgegeben hatte. Doch damit war eigentlich nichts erreicht. Er konnte noch einmal mit ihr reden, doch als er es beim Lunch versucht hatte, da hatte er leichte, aber quälende Kopfschmerzen bekommen. Es mochte feige sein, aber er wollte lieber für den Rest des Tages so tun, als würde Jacqueline MacNamara mit den langen Beinen und dem strahlenden Lächeln nicht existieren.
    Oben saß Jackie vor ihrer Schreibmaschine. Sie dachte überhaupt nicht an Nathan. Oder wenn sie es tat, dann hatte sie ihn so sehr mit ihrem hartgesottenen und heldenhaften Jake identifiziert, dass sie den Unterschied nicht merkte.
    Es klappte. Manchmal, wenn ihre Gedanken zurück in die Gegenwart glitten, überkam sie die wundervolle Erkenntnis, dass sie tatsächlich schrieb, dass sie sich nicht nur nebenbei damit beschäftigte, wie sie es mit so vielen anderen Dingen getan hatte.
    Sie wusste, dass ihre Familie über sie tuschelte. Der brillante Verstand und die gute Erziehung, und Jackie konnte sich anscheinend nie entscheiden, was sie damit anfangen sollte. Sie war glücklich, dass sie diesmal etwas gefunden hatte.
    Sie lehnte sich zurück, las die letzte Szene und befand sie für gut. Sie wusste, dass drüben in Newport gewisse Leute den Kopf schütteln und nachsichtig lächeln würden. Die liebe kleine Jackie brachte nie etwas zu Ende, dafür war sie bekannt.
    In ihrer Dekorationsphase hatte sie ein riesiges altes Haus gekauft und geschmirgelt, gehobelt, gestrichen und tapeziert. Sie hatte Klempnern und Verkabeln gelernt, hatte Holzlager und Eisenwarenhandlungen abgeklappert. Das Erdgeschoss – sie war stets dafür, unten anzufangen – war fabelhaft geworden. Das Problem dabei hatte, wie immer, darin bestanden, dass etwas anderes ihr Interesse erweckt hatte, sobald der Reiz des Neuen verflogen war. Das Haus hatte seinen Reiz für sie verloren. Sie hatte es zwar mit gutem Gewinn verkauft, aber nie die beiden oberen Stockwerke in Angriff genommen.
    Diesmal war es anders. Jackie stützte das Kinn in die Hand. Wie oft hatte sie das schon gesagt? Das Fotostudio, der Tanzunterricht, die Töpferscheibe. Aber diesmal war es
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