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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein
Autoren: Nora Roberts
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begonnen. Scharfe, würzige Düfte. Sie ließ wieder das Radio laufen. Laut. Darüber musste er wirklich mit ihr reden. Er beugte sich in seinem Sessel vor und versuchte, sich zu konzentrieren.
    Ist das wohl Hähnchen, fragte Nathan sich, und er verlor prompt die Stelle, an der er in einem Artikel über Höhlenwohnungen angelangt war. Er dachte kurz daran, die Tür zu schließen, blätterte zerstreut eine Seite um und stellte dann fest, dass ihm die Popmusik aus dem Radio im Kopf herumspukte. Er sagte sich, dass Jackie jetzt zunächst einmal einen Vortrag über Musikverständnis brauchte, legte die Zeitschrift beiseite und eilte entschlossen zur Küche.
    Nathan musste Jackie zweimal ansprechen, bevor sie ihn hörte.
    Sie behielt den Griff der Bratpfanne in der Hand und schüttelte sie sanft, während sie rief: »Es ist gleich fertig. Möchten Sie ein Glas Wein?«
    »Nein. Ich möchte, dass Sie das Ding da abstellen.«
    »Dass ich was?«
    »Das Ding da abstellen . « Verärgert ging Nathan zum Radio und schaltete es aus. »Haben Sie noch nie was von Innenohrschädigung gehört?«
    »Ich lasse immer laut Musik laufen, wenn ich koche. Es inspiriert mich.«
    »Leisten Sie sich Kopfhörer« , schlug er vor.
    Mit einem Achselzucken rüttelte Jackie erneut die Pfanne, bevor sie die Flamme abdrehte. »Entschuldigung. Ich dachte, dass Sie Musik mögen, da Sie in jedem Zimmer Lautsprecher haben. Wie war Ihr Tag? Haben Sie sich gut ausgeruht?«
    Etwas in ihrem Ton ließ ihn sich wie ein mürrischer Großvater fühlen. »Es geht mir gut« , sagte er kühl.
    »Prima. Ich hoffe, Sie mögen chinesisch . « Jackie schenkte ihm ein Glas Wein ein. Diesmal benutzte sie sein Waterford-Geschirr. Äußerst geschickt löffelte sie süß-saures Hähnchen auf ein Bett aus Reis. »Ich hatte keine Zeit für Glückskekse, aber im Backofen ist ein Kuchen . « Sie leckte sich Sauce vom Daumen, bevor sie sich selbst auftat. »Lassen Sie es nicht kalt werden.«
    Er setzte sich. Schließlich musste er essen. Während er einen Fleischwürfel auf die Gabel spießte, beobachtete er sie. Nichts schien sie aus der Ruhe zu bringen oder ihr Selbstvertrauen zu erschüttern. Das wird sich ändern, dachte er und wartete, bis sie sich zu ihm an die Theke setzte. »Ich habe heute mit Ihrer Tante gesprochen.«
    »Wirklich? Tante Adele? Hat sie sich positiv über mich geäußert?«
    »Mehr oder weniger.«
    »Sie haben selbst Schuld« , sagte Jackie und begann, mit gesundem Appetit zu essen.
    »Wie bitte?«
    Sie kostete eine Bambussprosse. »Es wird sich wie ein Lauffeuer verbreiten, über den Lindstrom-Zweig und zu den MacNamaras. Wahrscheinlich auch bei den O’Brians. Das ist der Ehename der Schwester meines Vaters . « Sie nahm eine Gabel voll Safranreis. »Ich übernehme nicht die Verantwortung.«
    Nun war er es, der aus der Ruhe gebracht war. Wieder einmal. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Von der Hochzeit.«
    »Welcher Hochzeit?«
    »Unserer . « Sie nahm unbekümmert ihr Glas, nippte daran und lächelte ihn über den Rand hinweg an. »Was halten Sie von dem Wein?«
    »Was meinen Sie damit? Unsere Hochzeit?«
    »Nun, ich meine es nicht, und Sie meinen es nicht. Aber Tante Adele wird es meinen. Zwanzig Minuten nach dem Gespräch mit Ihnen wird sie jedem, der ihr zuhört, überglücklich von unserer Romanze erzählt haben. Und die Leute hören ihr zu. Ich habe nie verstanden, warum. Sie lassen ja das Hähnchen kalt werden, Nathan.«
    Er legte die Gabel neben den Teller und sagte mit ruhiger Stimme und festem Blick: »Ich habe keinerlei Grund zu der Annahme gegeben, dass wir etwas miteinander haben.«
    »Natürlich nicht . « Jackie drückte beruhigend seinen Arm. »Sie haben Tante Adele nur erzählt, dass ich hier wohne . « Die Zeituhr summte, und sie sprang auf und holte den Kuchen aus dem Ofen.
    Da Nathan einen Moment zum Nachdenken brauchte, wartete er, bis sie sich wieder gesetzt hatte. »Ich habe ihr erklärt, dass es sich um ein Missverständnis handelt.«
    »Sie hat ein sehr wählerisches Gedächtnis . « Jackie nahm einen herzhaften Bissen. »Keine Sorge, ich binde Sie nicht daran. Finden Sie, dass genügend Ingwer an der Sauce ist?«
    »Es gibt nichts, an das Sie mich binden könnten.«
    »Nicht aus unserer Warte . « Sie schenkte ihm einen mitfühlenden Blick. »Lassen Sie sich nicht den Appetit verderben. Ich werde schon mit der Familie fertig. Darf ich Ihnen eine persönliche Frage stellen?«
    Nathan nahm seine Gabel wieder zur Hand.
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