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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein
Autoren: Nora Roberts
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sporadisch als Winterhaus?«
    »Nein, absolut nicht. Ich lebe das ganze Jahr hier, außer wenn ein Auftrag mich für kurze Zeit wegführt. Fred sollte nur während meiner Abwesenheit hier wohnen. Ich rief ihn vor zwei Wochen an und teilte ihm meine Rückkehr mit. Er sollte sich mit Mrs Grange in Verbindung setzen.«
    »Mrs Grange?«
    »Die Haushälterin.«
    »Er hat keine Haushälterin erwähnt.«
    »Irgendwie überrascht mich das nicht . « Nathan leerte sein Glas. »Das bringt uns zu Ihrer Hausbesetzung.«
    Jackie holte tief Luft. »Ich habe einen Mietvertrag unterschrieben. Für drei Monate. Ich habe Fred einen Scheck für die Miete gegeben, im Voraus, zuzüglich der Kaution.«
    »Das ist sehr bedauerlich. Sie haben keinen Vertrag mit dem Besitzer geschlossen.«
    »Mit Ihrem Stellvertreter, Ihrem vermeintlichen Stellvertreter. Cousin Fred kann sehr gewandt sein . « Jackie registrierte, dass Nathan nicht lächelte, nicht einmal ein wenig. Es war zu schade, dass er die Situation nicht komisch fand. »Hören Sie, Mr Powell, offensichtlich hat Fred uns beide hereingelegt, aber es findet sich bestimmt ein Ausweg. Was die dreieinhalbtausend Dollar angeht …«
    »Sie haben ihm dreieinhalbtausend Dollar bezahlt?«
    »Es schien mir angemessen. Es ist ein wunderschönes Haus, und außerdem sind da der Pool und das Solarium. Vielleicht kann ich einen Teil davon zurückbekommen. Früher oder später . « Sie dachte einen Moment an das Geld, tat es dann jedoch ab. »Aber das eigentliche Problem besteht darin, wie wir diese Situation bewältigen.«
    »Die da wäre?«
    »Dass ich hier bin und dass Sie hier sind.«
    »Das ist sehr einfach . « Nathan sah keinerlei Grund, sich schuldig zu fühlen, weil sie das Geld verloren hatte. »Ich kann Ihnen einige ausgezeichnete Hotels empfehlen.«
    Sie lächelte erneut. Das Grübchen war wieder da, doch ihm entging, dass ihre sanften braunen Augen vor Entschlossenheit härter blickten. »Das würde Ihren Teil des Problems lösen, aber nicht meinen. Ich habe einen Vertrag.«
    »Sie haben ein wertloses Stück Papier.«
    »Möglich . « Sie tippte mit den beringten Fingern auf die Bar. »Haben Sie jemals Jura studiert? Als ich in Harvard war …«
    »Harvard?«
    »Nur sehr kurz. Es lag mir im Grunde nicht. Aber ich glaube, es könnte schwierig und vor allem unangenehm werden, mich auf die Straße zu setzen. Wenn Sie vor Gericht gehen wollen, werden Sie wohl irgendwann gewinnen, da bin ich sicher. Aber in der Zwischenzeit lässt sich bestimmt eine angemessenere Lösung für alle finden. Sie müssen erschöpft sein« , fuhr sie sanft fort. »Warum gehen Sie nicht hinauf und schlafen sich erst einmal aus? Alles sieht einfacher aus, wenn man geschlafen hat. Wir können morgen alles klären.«
    »Es geht nicht darum, irgendetwas zu klären, Miss MacNamara. Es geht darum, dass Sie Ihre Sachen packen . « Er steckte eine Hand in die Tasche und fühlte ihren Slip. Mit zusammengebissenen Zähnen zog er ihn hervor. »Ist das Ihrer?«
    »Ja, danke . « Ohne Verlegenheit nahm sie das hauchzarte Nichts entgegen. »Es ist ein bisschen spät, um die Polizei zu rufen und ihr alles zu erklären. Vermutlich könnten Sie mich gewaltsam hinauswerfen, aber Sie würden sich dafür hassen.«
    Nathan begann zu glauben, dass sie mehr mit diesem Cousin Fred gemeinsam hatte als nur den Familiennamen. Er blickte auf seine Uhr und fluchte. Es war nach Mitternacht, und er brachte es nicht übers Herz, sie jetzt auf die Straße zu setzen. Das Schlimmste war, dass er vor Müdigkeit beinahe doppelt sah und ihm nicht die richtigen Argumente einfielen. »Ich gebe Ihnen vierundzwanzig Stunden, Miss MacNamara. Das erscheint mir wirklich mehr als anständig.«
    »Ich wusste, dass Sie ein vernünftiger Mensch sind . « Sie lächelte. »Warum gehen Sie jetzt nicht schlafen?«
    »Sie liegen in meinem Bett.«
    »Wie bitte?«
    »Ihre Sachen sind in meinem Zimmer.«
    »Oh . « Jackie rieb sich die Schläfe. »Nun, wenn es Ihnen wirklich wichtig ist, könnte ich jetzt wohl alles hinausschaffen.«
    »Schon gut . « Vielleicht war alles nur ein Albtraum, eine Halluzination. Er würde am Morgen erwachen und feststellen, dass alles so war, wie es sein sollte. »Ich nehme einfach eines der Gästezimmer.«
    »Das ist eine viel bessere Idee. Sie sehen wirklich müde aus. Schlafen Sie gut.«
    Er starrte sie fast eine volle Minute lang wortlos an. Nachdem er schließlich gegangen war, legte Jackie den Kopf auf die Bar und begann zu kichern.
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