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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein
Autoren: Nora Roberts
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sie selbst auch ein wenig in ihn verliebt war. Wenn sie ihn so deutlich vor sich sah und so intensiv für ihn empfand, bedeutete das nicht, dass sie gute Arbeit leistete? Er war kein guter Mensch, jedenfalls nicht durch und durch. Es lag an der Heldin, Sarah Conway, nach dem Gold in ihm zu graben und die rauen Steine ebenfalls zu akzeptieren.
    Jackie konnte es kaum erwarten, sich den beiden wieder voll und ganz zu widmen und sich zeigen zu lassen, was als Nächstes geschah. Wenn sie sich genügend konzentrierte, konnte sie ihn beinahe zu sich sprechen hören.
    »Was zum Teufel tun Sie hier?«
    Verträumt öffnete Jackie die Augen und blickte in das Gesicht ihrer Fantasiegestalt. Jake? dachte sie und fragte sich besorgt, ob ihr das heiße Wasser zu Kopf gestiegen war. Jake trug keine Anzüge und Krawatten, aber sie erkannte den Blick, der bedeutete, dass er zum Schießen bereit war. Mit offenem Mund starrte sie ihn an.
    Sein Haar war kürzer, aber nicht viel, und der Schatten eines Bartes war sichtbar. Sie rieb sich die Augen, bekam Wasser hinein und blinzelte. Er war immer noch da, nun ein wenig näher. Das Motorengeräusch des Whirlpools wirkte plötzlich lauter. »Träume ich etwa?«
    Nathan kniff die Augen zusammen. Sie war nicht die lasterhafte Rothaarige, die er sich vorgestellt hatte, sondern eine niedliche rehäugige Brünette. Dennoch gehörte sie nicht in sein Haus. »Was Sie tun, ist Hausfriedensbruch. Wer zum Teufel sind Sie?«
    Die Stimme! Sogar die Stimme war richtig. Jackie schüttelte den Kopf und versuchte, sich zu fassen. Sie befand sich im zwanzigsten Jahrhundert, und so echt ihre Charaktere auch auf dem Papier wirkten, erwachten sie nicht so einfach in Fünfhundert-Dollar-Anzügen zum Leben. Tatsache war, dass sie allein mit einem Fremden und in einer sehr verwunderlichen Situation war.
    Jackie überlegte, wie viel sie noch von ihrem Karatekurs wusste, blickte dann auf die breiten Schultern des Mannes und befand, dass es zu wenig war. »Wer sind Sie?« Der Anflug von Angst verlieh ihrer Stimme einen hoheitsvollen Klang, auf den ihre Mutter stolz gewesen wäre.
    »Sie sind diejenige, die Fragen zu beantworten hat« , konterte er. »Ich heiße Nathan Powell.«
    »Der Architekt? Oh, ich bewundere Ihre Werke. Ich habe das Ridgeway Center in Chicago gesehen und …« Nicht länger ängstlich, begann sie, sich aufzusetzen. Dann fiel ihr ein, dass sie keinen Badeanzug angezogen hatte, und sank wieder unter die Wasseroberfläche zurück. »Sie haben ein wundervolles Talent, das Ästhetische mit dem Praktischen zu kombinieren.«
    »Danke. Und jetzt …«
    »Aber was tun Sie hier?«
    Er kniff erneut die Augen zusammen. »Das ist meine Frage. Das hier ist mein Haus.«
    »Ihrs?« Sie rieb sich erneut die Augen. »Sie sind der Nathan? Freds Nathan?« Sie lächelte erleichtert. »Nun, das erklärt alles.«
    Nathan bemerkte ein Grübchen in ihrer Wange, ignorierte es aber. »Für mich aber nicht. Ich wiederhole: Wer zum Teufel sind Sie?«
    »Oh, Entschuldigung. Ich bin Jackie . « Als er die Brauen hochzog, lächelte sie erneut und reichte ihm eine nasse Hand. »Jackie – Jacqueline MacNamara. Freds Cousine.«
    Er blickte auf ihre Hand mit den glitzernden Ringen, ergriff sie aber nicht. »Und warum, Miss MacNamara, sitzen Sie in meinem Bad und schlafen in meinem Bett?«
    »Ist das Ihr Zimmer? Tut mir leid. Fred hat mir nicht gesagt, welches ich nehmen soll, und da habe ich mir das ausgesucht, das mir am besten gefällt. Er ist in San Diego, wissen Sie.«
    »Es ist mir völlig egal, wo er ist . « Nathan war stets ein geduldiger Mensch, zumindest hatte er das bisher geglaubt. Nun stellte er fest, dass er überhaupt keine Geduld besaß. »Ich will wissen, warum Sie in meinem Haus sind.«
    »Oh, ich habe es von Fred gemietet. Hat er Ihnen das nicht mitgeteilt?«
    »Sie haben was?«
    »Wissen Sie, es ist ziemlich schwierig, sich zu unterhalten, während dieser Motor läuft. Warten Sie . « Sie hielt eine Hand hoch, bevor er den Abstellknopf drücken konnte. »Ich bin … nun, ich habe niemanden erwartet und bin nicht gerade gesellschaftsfähig gekleidet.«
    Automatisch blickte er hinab auf das Wasser, das heiß und schnell um ihren Brustansatz wirbelte. »Ich warte in der Küche. Beeilen Sie sich.«
    Jackie atmete tief durch, als sie allein war. »Ich glaube, Fred hat es wieder mal getan« , stellte sie verärgert fest, während sie aus der Wanne stieg.
    Nathan mixte sich einen großen Gin mit Tonic, und er ging
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