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Geheimrezept zum Glücklichsein

Geheimrezept zum Glücklichsein

Titel: Geheimrezept zum Glücklichsein
Autoren: Nora Roberts
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während er den Schlüssel ins Schloss steckte. Nachdem er vierundzwanzig Stunden geschlafen und sich ein wenig Faulsein gegönnt hatte.
    Er öffnete die Tür, schaltete das Licht ein und blickte sich um. Es war so unglaublich gut, zu Hause zu sein. In dem Haus, das er entworfen und gebaut hatte, inmitten der Dinge, die er nach seinem Geschmack und Wohlbehagen ausgesucht hatte.
    Zu Hause! Es war genau so, wie er … nein, es war nicht so, wie er es zurückgelassen hatte. Er rieb sich die müden Augen, während er den Raum musterte. Seinen Raum.
    Wer hatte die Ming-Vase ans Fenster gerückt und Lilien hineingestellt? Und warum stand die Meißen-Schale auf dem Tisch statt auf dem Regal? Er runzelte die Stirn. Er nahm solche Dinge sehr genau, und er entdeckte ein Dutzend kleiner deplatzierter Dinge.
    Er musste mit Mrs Grange darüber sprechen, aber er wollte sich durch ein paar Ärgernisse nicht die Freude darüber verderben lassen, wieder zu Hause zu sein.
    Es war verlockend, geradewegs in die Küche zu gehen und sich etwas Kaltes einzugießen, doch das Wichtigste kam zuerst. Er nahm seine Koffer, ging hinauf, genoss dabei jeden Moment der Ruhe und des Alleinseins.
    Nathan schaltete das Licht in seinem Schlafzimmer an und blieb wie angewurzelt stehen. Sehr langsam stellte er die Koffer ab und ging zum Bett. Es war gemacht, allerdings sehr nachlässig. Seine Chippendale-Kommode stand voller Tiegel und Fläschchen. Ein eindeutiger Duft lag in der Luft – nicht nur von den Rosen in der Waterford-Vase, die eigentlich in den Esszimmerschrank gehörte, sondern der Geruch einer Frau. Puder, Lotion und Öl. Weder stark noch schwer, sondern leicht und lässig. Er kniff die Augen zusammen, als er ein farbiges Etwas auf der Bettdecke erblickte. Er hob den winzigen Slip auf.
    Mrs Grange? Allein der Gedanke war lächerlich. Die stämmige Mrs Grange hätte nicht einmal mit einem Bein in das kleine Ding gepasst. Wenn Fred einen Gast gehabt hatte … Nathan drehte den Slip unter dem Licht um. Er konnte tolerieren, dass Fred Gesellschaft gehabt hatte, aber nicht in diesem Raum. Und warum waren ihre Sachen nicht gepackt und verschwunden?
    Er hatte eine genaue Vorstellung. Vielleicht war es der Architekt in ihm, der ihn befähigte, im Geiste eine leere Seite oder einen leeren Platz völlig zu füllen. Er sah eine große, schlanke Frau, sexy, ein wenig kühn. Eine Rothaarige wahrscheinlich, mit blitzenden Zähnen und keck.
    Nathan bedachte die Fläschchen auf der Kommode mit einem letzten Blick. Er würde sie von Mrs Grange schleunigst entfernen lassen. Ohne nachzudenken, steckte er das dünne Höschen in die Tasche und stürmte hinaus, um nachzusehen, was sonst noch nicht so war, wie es sein sollte.
    Mit geschlossenen Augen, den Kopf an den Rand des Whirlpools gelehnt, sang Jackie vor sich hin. Ein besonders guter Tag lag hinter ihr. Der Roman ergoss sich so schnell aus ihrem Kopf aufs Papier, dass es beinahe beängstigend war. Sie war froh, dass sie den Westen als Schauplatz gewählt hatte, das alte Arizona, trostlos, rau und staubig. Es war genau der richtige Hintergrund für ihren knallharten Helden und ihre sittsam-naive Heldin.
    Es gefiel ihr, sich an den Anfang des neunzehnten Jahrhunderts versetzen zu können, die Hitze zu spüren, den Schweiß zu riechen. Und natürlich lauerten überall Gefahren und Abenteuer. Ihre Heldin, im Kloster erzogen, hatte es schwer, aber sie kam zurecht, denn sie war stark. Jackie hätte nicht über eine schwache Frau schreiben können, selbst wenn sie es gemusst hätte.
    Und ihr Held. Allein der Gedanke an ihn ließ sie lächeln. Sie sah ihn genau vor sich. Das dichte schwarze Haar, das rötlich in der Sonne schimmerte, wenn er den Hut abnahm. Lange genug, sodass eine Frau eine Handvoll davon ergreifen konnte. Der Körper sehnig und muskulös vom Reiten, braun gebrannt von der Sonne, narbig von den Unruhen, denen er nie aus dem Weg ging.
    Sein Gesicht war schmal, knochig und oft von Bartstoppeln beschattet. Er konnte mit einem Lächeln das Herz einer Frau höherschlagen oder mit einer finsteren Miene einen Mann vor Angst erschaudern lassen. Und seine Augen waren wundervoll. Schiefergrau, von langen dunklen Wimpern umrahmt, mit winzigen Fältchen in den Winkeln vom ständigen Blinzeln in die Sonne Arizonas. Sie blickten kalt und hart, wenn er seine Waffe abdrückte, heiß und leidenschaftlich, wenn er eine Frau im Arm hielt.
    Jede Frau in Arizona war verliebt in Jake Redman. Und Jackie gefiel es, dass
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