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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx
Autoren: Marco Bunte
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herauszufordern, ein Mann, den nur noch wenig aus der Ruhe brachte, war in diesem Moment so unsicher wie noch nie zuvor. Mit einer Mischung aus Bluthochdruck, einem Adrenalinpegel wie beim Rennen mit Power-Boats und schließlich einem unbeschreiblichen Hochgefühls, registrierte er nur am Rande, wie der Geistliche seine Worte sprach und schließlich das kühle Gold des Eherings seinen Ringfinger berührte.
    Als die Worte „Sie dürfen die Braut jetzt küssen“ in seine betäubten Ohren drangen, kehrte Hendricks aus dem tranceartigen Zustand zurück und wurde zum glücklichsten Mann auf Hawaii.
    Er umfasste Sanchez und zog sie dicht an sich heran, dann küssten sich die beiden innig auf den Mund und Lucia und Boratto applaudierten zurückhaltend. Sie wussten beide, dass das frisch getraute Paar wenig Pomp und wenig Aufwand haben wollte. Daher sahen sich die beiden Trauzeugen einfach nur zufrieden lächelnd an und beide wussten, dass hier eine der Ehen geschlossen wurde, die wirklich auch erst durch den Tod beendet werden würde.

Epilog
     
    Zwei Monate später, London, Rook Global Enterprises Hauptquartier
     
    Das ehemalige Hauptquartier des Pharmakonzerns war ein achtzehnstöckiges Gebäude im klassischen Bürohausstil, schlicht, funktionell und solide gebaut. Hier oben, im siebzehnten Stock, hatte Hendricks die Chef-Etage einrichten lassen. Neben seinem zweihundert Quadratmeter Arbeitsbereich, bestehend aus Büro, Bade- und Schlafzimmer, befand sich noch das Büro Sanchez' hier oben, direkt neben seinem und durch eine dezente Tür in den Seitenwänden miteinander verbunden. Schlaf- und Badezimmer teilten sich beide. Ferner hatte jeder Abteilungsleiter aus dem Bereich der Sicherheitsfirma hier ein Büro, wobei Hendricks Wert darauf gelegt hatte, dass das Büro Borattos direkt neben seines kam, ebenso das von Benjamin Barack und Tobias Brauer.
    Hinzu kamen die Büros der Assistenten der jeweiligen Abteilungsleiter und schließlich hatte Samuel Adam Crow hier noch ein Büro, das mehr an eine Computerwerkstatt erinnerte. Crow traf man eh meist nur in der IT-Abteilung an, wo er die interne Sicherheit des globalen Riesenkonzerns überwachte – und regelmäßig mit seinem Team, das sich aus Hackern aus ganz England zusammensetzte, Daten für Hendricks oder sonstige Auslandsoperationen zusammentrug. Komplettiert wurde das Team um Crow von erfahrenen Analysten aus Geheimdienst und Verteidigungsministerium.
    Hendricks, der inzwischen die Hälfte des ehemaligen Managements von Rupo & Arnach Biotech entlassen und gegen Leute aus seiner Studienzeit ersetzt hatte, verließ gerade den Aufzug und rauschte, dicht gefolgt von seinem Personenschutzteam, durch ein Dutzend Panzertüren, die meist nicht wie solche aussahen, vorbei an einem halben Dutzend Wachposten und schließlich in den Vorraum seines Büros. Hier, hinter einem großen Schreibtisch aus massiver Eiche, saß seine Assistentin, Janice Dench, ehemalige Oxford-Studentin und erfahrene Assistentin. Sie war mit ihren fünfunddreißig Jahren genauso alt wie Hendricks, verfügte jedoch über bedeutend mehr Erfahrung im Bereich des Managements. Hendricks allerdings kompensierte dies durch grandiose Datenbeschaffung, die durch Crow gestellt wurde, seine Kenntnisse der Internationalen Beziehungen und den Erfahrungen, die er als Unterhändler bei Entführungen gesammelt hatte.
    „Janice“, sagte er und blieb vor ihrem Schreibtisch stehen. Hinter ihm sah Walter Mangope, der inzwischen das Personenschutzteam von Hendricks leitete, aus dem etwa sechzig Zentimeter dicken, kugelsicheren Fenster. Hendricks hatte auf eine doppelte Ausführung des Panzerglases bestanden, welches auch im Weißen Haus in Washington verbaut wurde. Hinzu kam die Verspiegelung, mit der die gesamten Fenster auf der Manager-Etage ausgestattet worden waren.
    „Gibt es etwas Nennenswertes heute Morgen?“
    Es war kurz vor acht an einem Mittwochmorgen, in London liefen die Vorbereitungen für Olympia 2012 auf Hochtouren und das Verkehrschaos war noch schlimmer als sonst. Janice Dench hingegen war meist schon seit sechs Uhr an ihrem Platz, da eine international operierende Firma nie schlief.
    „Sir Thorne hat eine Nachricht hinterlassen, Sie sollen ihn anrufen, Sir. Mister Boratto hat eine Liste geschickt mit Dingen, die ich nicht kenne und auch nicht kennen will, er meinte aber, Sie würden wissen was es damit auf sich hat. Er ist gerade in Mexiko City.“
    Hendricks streckte die geöffnete Hand aus und
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