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Geheimprojekt Styx

Geheimprojekt Styx

Titel: Geheimprojekt Styx
Autoren: Marco Bunte
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Gesicht an seiner Brust und begann zu schluchzen, Tränen durchnässten sein Hemd und Barack fühlte sich nun noch mehr fehl am Platz. Und obwohl er kein Riese war, nicht zu vergleichen mit einem Mangope oder Ragnarsson, fühlte sich Jada in seinen Armen zart und zerbrechlich an.
    Irgendwo in seinem Gedächtnis keimte die Erinnerung an das Training von Nadia Sanchez auf. Er hatte ihr beigebracht, wie man jemand während einer Umarmung nicht nur eine Wanze in die Jackentasche schob, sondern ihn auch erstach. Sanchez war da bedeutend kräftiger gebaut, obwohl ihre Figur damals schon atemberaubend gewesen war.
    „Ruhig, Jada, ruhig. Du bist in Sicherheit, niemand will und wird dir etwas tun“, fügte Barack hinzu, unsicher, was er nun sagen sollte oder nicht.
     
    Nach seiner Landung in Nassau hatte Hendricks ein Taxi zu seiner Villa genommen, was vermutlich zu einem Herzinfarkt bei Boratto geführt hätte, wäre er bei ihm gewesen. Der Fahrer, welcher nicht einmal ansatzweise ahnte, wen er da im Wagen sitzen hatte, behandelte Hendricks wie einen Touristen. Er erzählte ihm ohne Punkt und Komma die Geschichte der Bahamas, wo man gute Strandbars finden konnte, wo es die schönsten Frauen gab und so weiter. Die typischen Ratschläge für Touristen eben.
    Hendricks, der auf den Bahamas inzwischen fast heimisch geworden war, hörte sich die gesamte Geschichte des Taxifahrers schweigend an, schickte lediglich einige E-Mails und sah ansonsten aus dem Fenster. Es war später Vormittag, die Bevölkerung ging ihren Tätigkeiten nach und es war angenehm warm – ganz anders als in der Arktis.
    Der Fahrer sprach ohne Unterlass weiter und als sie schließlich in die Straße einbogen, in der Hendricks seine Villa besaß, fragte er noch einmal nach, ob die Adresse auch wirklich stimmte. Als sie dann vor der Mauer anhielten, die das Grundstück der Villa vom Gehweg und der Straße trennte, drückte Hendricks dem Fahrer einen Fünfhundert-Dollar-Schein in die Hand, meinte, der Rest sei Trinkgeld, stieg aus, nahm seine zwei Reisetaschen und ging dann auf das große Tor zu. Er wusste, dass die Überwachungskameras ihn bereits registriert hatten. Ein Flügel des Tores wurde geöffnet, Lewis Lane, der auch schon das Personenschutzteam von Sanchez auf den Bahamas geleitet hatte, stand zusammen mit einem zweiten Personenschützer und einem Hausangestellten bereit, um Hendricks' Taschen abzunehmen.
    „Sir“, sagte Lane und stützte seine Hände auf die Schulterstütze seiner Maschinenpistole. „Sie hätten etwas sagen sollen. Wir hätten ein Team geschickt.“
    Hendricks reichte seine Reisetaschen an den Hausangestellten weiter und wies dann auf den Taxifahrer, der gerade telefonierte, vermutlich rief er seine Frau oder Freundin an. „Dann hätte ich diesen Mann nicht so glücklich machen können, wie er es jetzt ist. Und davon abgesehen, Lane, ich kann auf mich aufpassen.“
    Hendricks kratzte sich am Kinn, das inzwischen von einem werdenden Vollbart bedeckt war, und ging dann ins Haus. Er fand Boratto völlig verkatert im Wohnzimmer auf der Couch liegend, sich hin und her drehend und eine leere Packung Aspirin neben sich auf dem Boden.
    „Art“, sagte Hendricks mit einem Grinsen und blieb neben ihm stehen. „Du siehst beschissen aus.“
    „Himmel, Mike!“, stöhnte Boratto. „Nicht so laut.“
    „Ich spreche völlig normal.“
    „Arrgh! Leiser!“
    „Tee hilft dagegen. Glaube mir, ich habe da so meine Erfahrungen gemacht.“ Hendricks klopfte Boratto auf den Bauch und verschwand dann auf der Terrasse, wo Sanchez in einem knappen Bikini in der Sonne lag, einen drahtlosen Kopfhörer auf den Ohren, und ihn nicht gehört hatte. Hendricks beugte sich über sie und verdeckte so die Sonne.
    „Miss Sanchez“, meinte er und konnte sich ein warmes Lächeln nicht verkneifen. „Du sollst meine Firma leiten und dir nicht die Sonne auf den Bauch scheinen lassen.“
    Sanchez strahlte und Hendricks ging so weit zu sagen, sogar heller als die Sonne. „Mike!“ Sie zog ihn zu sich auf die Liege, was ein protestierendes Quietschen zur Folge hatte, und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund.
    „Bah, der Bart ist eine Zumutung“, hielt sie nach knapp einer Minute fest. Sie strich ihm durch die kurzen Haare, deren Schnitt sich in den vergangenen Jahren nie nennenswert verändert hatte. „Sieh zu, dass du den entfernst, ansonsten schläfst du heute Abend alleine.“
    Hendricks verkniff sich ein Lachen, die spitze Bemerkung aber konnte er
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