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Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Titel: Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb
Autoren: Enid Blyton
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sehr heiß, und sie hatten sich in den Schatten gelegt. Aber Dicki, der von seinen Neuigkeiten erfüllt war, spürte die Hitze überhaupt nicht. Laut klingelnd fuhr er den Gartenweg entlang. Als er die Kinder erreicht hatte, bremste er scharf, warf das Rad ins Gras und rief: „Wegda kommt heute nachmittag zurück und übernimmt den Fall des unsichtbaren Diebes! Jetzt kommt Leben in die Bude!”
    Sofort richteten sich die anderen auf. „Prima!” rief Rolf, dem der Wettstreit mit dem Polizisten immer besonders viel Spaß machte. „Bist du bei Tonks gewesen? Was hast du von ihm erfahren?”
    „Nicht viel.” Dicki setzte sich auf die Erde. „Inspektor Jenks und er haben auch nicht mehr gefunden als ich. Hat Betti euch schon von unserem Besuch in Haus Norden erzählt?”
    Nein, Betti hatte noch nichts erzählt, weil sie fand, daß Dicki es tun müsse. Er nahm also sein Notizbuch heraus und berichtete ausführlich, was er von dem Fall wußte.
    „Sonderbarerweise ist der Dieb völlig unbemerkt entkommen”, schloß er. „Dabei gab es eigentlich nur zwei Wege für ihn, entweder über die Treppe oder die Leiter hinunter, und Jinni stand unten in der Diele, von wo sie beide überblicken konnte. Sie schwört, daß sie niemand gesehen hat.”
    „Dann ist er wahrscheinlich durch ein anderes Fenster geklettert”, meinte Flipp.
    „Alle Fenster waren geschlossen und verriegelt. Nur durch ein schmales Fensterchen in einer Bodenkammer hätte vielleicht ein Mensch – allerdings nur ein sehr kleiner – entkommen können, denn daneben läuft ein Wasserrohr nach unten. Aber Jinni fand es ebenfalls verriegelt, als sie die oberen Zimmer durchsuchte.”
    „Hm. Kein Mensch kann aus einem Fenster klettern, sich an einem Rohr festhalten und das Fenster von innen verriegeln. Die Sache ist wirklich rätselhaft. Jinni hat recht, der Dieb muß unsichtbar gewesen sein.”
    „Dann wird er sicherlich bald wieder eine Vorstellung geben”, meinte Rolf. „Ein unsichtbarer Dieb hat es ja leicht.”
    Dicki lachte. Dann zeigte er den Kindern sein Notizbuch mit den Skizzen der Fußspuren, der Handschuhabdrücke und des rätselhaften runden Abdrucks mit den gekreuzten Linien.
    „Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, woher dieser Abdruck kommt. Er befand sich in der Nähe der Fußspuren. Und seht mal, hier ist noch etwas Merkwürdiges!” Er zeigte ihnen die seltsamen Adressen – falls es überhaupt Adressen waren –, die er sich bei Tonks von den Zetteln abgeschrieben hatte. „2 Frinton und 1 Stock! Das steht auf zwei schmutzigen Zetteln, die der Inspektor und Tonks im Garten von Haus Norden gefunden haben. Was kann es nur bedeuten?”
    „Frinton?” Betti runzelte nachdenklich die Stirn. „Warte mal – der Name kommt mir irgendwie bekannt vor. Frinton, Frinton! Wo hab’ ich das bloß schon mal gehört? Ach, jetzt weiß ich’s! Ein Haus unten am Fluß heißt doch so. Es ist ein Fremdenheim, glaube ich.”
    „Bravo, Betti!” rief Dicki. „Vielleicht kommen wir dadurch auf eine Spur. Wenn wir einen Kerl mit großen Füßen in der Nähe des Hauses sehen, werden wir ihn ein wenig unter die Lupe nehmen.”
    „Und eins Stock?” fragte Rolf.
    Keiner wußte eine Antwort darauf.
    „Wir müssen uns erkundigen, ob es ein Haus namens Stock in Peterswalde gibt”, sagte Dicki schließlich. „Stock ist allerdings ein komischer Name für ein Haus. Nun, Spürnasen, wir haben wieder ein Geheimnis aufzuklären – das Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb!”

Der zweite Diebstahl
    Unterdessen saß Herr Grimm bereits in dem Omnibus, der ihn nach Peterswalde zurückbringen sollte. Er sah sehr zufrieden aus und barst fast vor Wichtigkeit. Nach dem Kursus, den er soeben durchgemacht hatte, erschien ihm sein Beruf in einem ganz neuen Licht. Er hatte eine Menge über Verbrechermethoden und ihre Bekämpfung hinzugelernt. Und auch in der Kunst des Maskierens wußte er nun Bescheid. An dem Unterricht im Maskieren hatte er eigentlich nur Dickis wegen teilgenommen, der ihn schon oft mit seinen Verkleidungen verwirrt und geärgert hatte. So manches Mal war der freche Bengel plötzlich als rothaariger Telegrafenjunge aufgetaucht, als ein alter halbtauber Mann oder gar als geschwätziges altes Weib. Der Polizist knirschte mit den Zähnen, als er sich daran erinnerte. Aber jetzt sollte ihm so etwas nicht mehr passieren. Jetzt verstand er selber etwas von diesen Dingen und hatte eine ganze Sammlung von Maskierungsmitteln mitgebracht. Voll froher
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