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Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Titel: Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb
Autoren: Enid Blyton
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Erwartung sah er auf seine Reisetasche, in der sich Schminke, falsche Augenbrauen, ein Bart, eine Perücke und ähnliche Dinge befanden. Jetzt wollte er diesen unverschämten dicken Jungen einmal anführen!
    Als Tonks ihm später von dem Diebstahl in Haus Norden berichtete, leuchteten seine Augen auf. Nun konnte er sogleich beweisen, was er dazugelernt hatte. Er würde diesen Fall spielend aufklären, ehe sein Widersacher überhaupt damit begann. Als er dann hörte, daß Dicki schon von dem Fall wußte und sich bereits dafür interessiert hatte, sank seine gehobene Stimmung jedoch schnell. „Dieser vorwitzige Bengel!” knurrte er ärgerlich. „Überall muß er seine Nase reinstecken!”
    „Aber er hat ganz ohne sein Dazutun von der Sache erfahren”, erwiderte Tonks. „Er war ja dabei, als ich dem Inspektor den Diebstahl meldete.”
    „Natürlich mußte er dabei sein! Ich werd’ Ihnen mal was sagen, Tonks. Wenn in einer dunklen Nacht die Kronjuwelen von England gestohlen werden sollten, würde er auch dabei sein.”
    „Ist das nicht etwas übertrieben?” Tonks hielt Herrn Grimm für ziemlich dumm. „Na, ich hab’ Ihnen alles übergeben und kann nun wohl gehen. Haben Sie sich die Zettel mit den rätselhaften Adressen angesehen?”
    „Ja. Damit werde ich mich zuerst befassen. Die betreffenden Häuser müssen beobachtet werden, und ich werde dafür sorgen, daß dies geschieht.”
    „Ich wünsche Ihnen viel Erfolg, Herr Grimm. Auf Wiedersehen!”
    Nachdem Tonks gegangen war, machte sich Herr Grimm sogleich daran, den Bericht über den neuen Fall zu studieren. Er war noch nicht weit damit gekommen, da läutete das Telefon. Ein wenig ärgerlich riß er den Hörer hoch und meldete sich.
    Eine Frau erzählte ihm aufgeregt und weitschweifig von einem Diebstahl in ihrem Haus.
    Herr Grimm horchte auf. Aha, hier gab es Arbeit für ihn! „Lassen Sie alles so, wie es ist, und rühren Sie nichts an!” befahl er gewichtig. „Ich komme sofort zu Ihnen.”
    Dann setzte er seinen Helm auf und holte sein Rad aus dem Schuppen.
    „Diesmal werden mir die verflixten Gören nicht wieder in die Quere kommen”, dachte er zufrieden, während er durch die staubigen Straßen radelte. „Diesmal bin ich als erster zur Stelle.”
    Vor dem Haus, das ihm die Frau am Telefon genannt hatte, stieg er ab, lehnte das Rad an den Zaun und läutete. Ihm wurde von Dicki geöffnet. Vor Überraschung konnte er kein Wort herausbringen.
    Dicki grinste. „Willkommen, Herr Grimm!” sagte er in dem übertrieben höflichen Tonfall, mit dem er den Polizisten immer zum Rasen brachte. „Kommen Sie herein. Wir erwarten Sie bereits.”

    „Was machst du hier?” stieß Herr Grimm hervor. „Du willst mich wohl wieder anführen. Hast du mich etwa hierhergelockt? Ah, dachte ich’s mir doch beinahe! Die Stimme am Telefon kam mir gleich verdächtig vor – und die Geschichte von dem Diebstahl auch. Kaum bin ich zurück, fängst du schon wieder mit deinen Frechheiten an. Aber das wird dir schlecht bekommen. Du denkst wohl, du kannst dir alles erlauben, weil du den Inspektor kennst. Glaub das nur nicht! Ich werde …”
    „Wau, wau!” ertönte es plötzlich, und Purzel, der die Stimme seines alten Feindes gehört hatte, kam freudig aus dem Haus gestürzt.
    Das war zu viel für Herrn Grimm. Wütend schwang er sich auf sein Rad und fuhr davon.
    Dicki sah ihm verdutzt nach. „Was hat er denn nur? Glaubt er wirklich, ich hätte ihn gefoppt? Rolf, komm doch mal her! Wegda scheint den Verstand verloren zu haben.”
    Rolf und Gina kamen herbeigelaufen. Sie sahen gerade noch, wie Herr Grimm um die nächste Ecke segelte.
    „Er ist getürmt!” sagte Dicki. „Er kam, er sah, blieb aber nicht, um zu siegen.”
    „Dabei weiß er doch, was hier passiert ist.” Gina schüttelte verwundert den Kopf.
    „Ja, natürlich! Fräulein Lucy hat es ihm ja am Telefon lang und breit erzählt. Ich habe alles mit angehört.”
    „Ist der Polizist gekommen?” rief eine Stimme aus dem Haus. „Bringt ihn bitte zu mir.”
    Die Kinder gingen ins Wohnzimmer, in dem zwei Frauen saßen.
    „Herr Grimm ist hier gewesen, Frau Williams”, sagte Dicki zu der älteren. „Aber er hat sofort wieder kehrtgemacht. Ich verstehe das einfach nicht.”
    „Nur gut, daß ihr wenigstens hier seid!” erwiderte Frau Williams. „Was hätte ich nur ohne euch gemacht?”
    Die Kinder waren ganz zufällig in das Haus gekommen. Da Betti und Flipp nachmittags mit ihrer Mutter einen Besuch machten,
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