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Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb

Titel: Geheimnis um einen unsichtbaren Dieb
Autoren: Enid Blyton
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gemacht.”
    Dicki lachte. „Das hat Jinni auch gesagt. Es ist ja auch sonderbar. Ein großer Mann mit einem Sack oder einem Paket müßte doch auffallen. Schade, daß der Bäcker ihn nicht gesehen hat, als er das Brot brachte!”
    „Der Bäcker hat keine Seele getroffen, wie er mir sagte. Es war recht mutig von ihm, allein mit Jinni hinaufzugehen. Er ist ja nur ein kleines Männchen und hätte sich mit einem großen starken Burschen kaum messen können. Ich habe ihn noch gestern abend aufgesucht und verhört. Er meint, sein Dazukommen habe den Dieb vertrieben. Viel ist ja auch nicht gestohlen worden.”
    „Wer ist denn gestern nachmittag sonst noch in Haus Norden gewesen?” fragte Dicki.
    „Der Postbote, eine Frau, die Wahlzettel verteilte, und ein Mann, der Holz verkaufen wollte. Ich habe alle drei vernommen, aber keiner von ihnen hat etwas Ungewöhnliches bemerkt – nicht einmal die Leiter am Haus. Allerdings waren sie auch eine Weile vor dem Dieb da.”
    „Wo befand sich denn der Gärtner?”
    „Er war zum Petersfeld gegangen, um der kleinen Hilary etwas zu bringen, was sie vergessen hatte, und kam erst wieder, als schon alles vorbei war. Der Bäcker schickte ihn sofort zurück, um mich zu holen.”
    Dicki schwieg. Eine sonderbare Sache! Wie war es nur möglich, daß ein großer Mensch ungesehen aus dem Haus verschwinden konnte? „Haben Sie noch andere Indizien gefunden?” fragte er schließlich.
    Der Polizist zögerte mit der Antwort, weil er nicht recht wußte, ob er Dicki noch mehr von dem Fall erzählen durfte.
    „Mir können Sie ruhig alles sagen”, ermunterte ihn Dicki, der das Zögern des Polizisten ganz richtig deutete.
    „Ich bin ja ein Freund des Inspektors, wie Sie wissen, und will der Polizei nur helfen.”
    „Ja, ich weiß. Der Inspektor sagte noch gestern zu mir: Wenn wir den Dieb nicht finden, Tonks, Dietrich findet ihn bestimmt.”
    „Sehen Sie? Und bis jetzt haben Sie ihn nicht gefunden. Erzählen Sie mir also bitte, was Sie wissen.”
    Schweigend nahm der Polizist zwei schmuddlige Papierfetzen aus einer Schublade und reichte sie Dicki, der sie aufmerksam studierte. Auf dem einen stand mit Bleistift geschrieben „2 Frinton”, auf dem anderen „1 Stock”.
    „Was soll das heißen?” fragte Dicki ratlos.
    „Das weiß ich auch nicht.” Tonks nahm die Zettel wieder an sich und legte sie in die Schublade zurück. „Es scheinen Adressen zu sein. Wir haben die Zettel im Garten von Haus Norden gefunden.”
    „Seltsam! Ob sie überhaupt etwas mit dem Fall zu tun haben? Sie sehen wie eine Notiz aus, die jemand zerrissen und fortgeworfen hat.”
    „Das ist auch meine Meinung. Aber ich muß sie für alle Fälle aufbewahren.”
    Da Dicki offenbar nicht mehr von Tonks erfahren konnte, stand er auf. „Nun, viel Glück zur Diebesjagd, Herr Tonks! Eigentlich brauchen Sie ja nur nach einem Mann mit großen Händen und Füßen zu suchen.”
    Tonks lachte. „Das mag Herr Grimm tun. Er übernimmt den Fall, sobald er zurückkommt. Gewiß wird er sich freuen, daß er in diesem gottverlassenen Nest etwas zu tun bekommt. Ich bin an das Leben in der Großstadt gewöhnt und habe nichts für Dörfer übrig, wo höchstens mal ein Hund ein paar Schafe jagt oder jemand seinen Radioapparat nicht anmeldet.”
    Dicki hätte dem Polizisten erzählen können, wie viele aufregende Dinge er schon in Peterswalde erlebt hatte; aber die Rückkehr von Herrn Grimm interessierte ihn viel zu sehr. „Wann kommt Herr Grimm?” fragte er mit leuchtenden Augen.
    „Du scheinst ihn ja kaum erwarten zu können”, erwiderte Herr Tonks verwundert. „Man hat mir doch erzählt, daß ihr beide auf Kriegsfuß miteinander steht. Er kommt heute nachmittag, und ich übergebe ihm dann alles, werde also nichts mehr mit dem Diebstahl in Haus Norden zu tun haben. Nun, der Dieb kann ja noch nicht weit gekommen sein; Herr Grimm wird ihn sicherlich bald kriegen.”
    Dicki sah nach der Uhr. Es war Zeit, zu Betti und Flipp zu gehen. Einiges hatte er ja auch erfahren, konnte allerdings nicht viel damit anfangen. Herr Grimm kam also noch heute zurück. Die Spürnasen pflegten ihn Wegda zu nennen, weil er immer „weg da!” rief, sobald er sie sah. Er hatte stets etwas an ihnen auszusetzen, und besonders Purzel war ihm ein Dorn im Auge.
    Nachdem Dicki dem Polizisten zum Abschied die Hand geschüttelt hatte, radelte er, von dem keuchenden Purzel begleitet, zu den Hillmanns. Die anderen Spürnasen warteten im Garten auf ihn. Es war wieder
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