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Geheimnis um ein verborgenes Zimmer

Geheimnis um ein verborgenes Zimmer

Titel: Geheimnis um ein verborgenes Zimmer
Autoren: Enid Blyton
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Kohlenkeller gesperrt”, erklärte Herr Grimm und warf einen bösen Blick auf Dicki. „Der Bengel da hat mich eingeschlossen. Man muß ihn festnehmen. Er ist Franzose und steckt höchstwahrscheinlich mit den Verbrechern unter einer Decke. Jetzt soll er etwas erleben!”
    „Erkennen Sie mich denn nicht, Herr Grimm?” fragte Dicki.
    Der Polizist fuhr zusammen, als er die Stimme hörte, die ihm nur zu bekannt war. Verwirrt starrte er auf die schwarze Perücke, die zottigen Augenbrauen, die vorstehenden Zähne. Das war doch der französische Junge! Aber er sprach mit Dickis Stimme. Wie sonderbar!
    „Lassen Sie meinen tüchtigen Helfer lieber in Ruhe, Grimm”, sagte der Inspektor. „Ich bin überrascht, daß solch ein kluger Polizist wie Sie Dietrichs Maskierung nicht gleich durchschaut hat.”
    Dicki riß Perücke und Augenbrauen ab und nahm die falschen Zähne heraus. Herr Grimm schluckte krampfhaft, während sein Gesicht sich dunkelrot färbte. Die Gefangenen beobachteten staunend Dickis Verwandlung. Die Spürnasen kicherten und stießen sich gegenseitig an. Dicki war doch ein Mordskerl!
    „Alle weiteren Erklärungen später”, sagte der Inspektor abschließend. „Bringt die Gefangenen in den Polizeiwagen. Drei Mann begleiten sie zum Polizeirevier. Die anderen bleiben als Wache bei dem Flugzeug, bis sie abgelöst werden.”
    Die Männer zerstreuten sich. Herr Grimm, ohne Helm ein ungewohnter Anblick für die Kinder, sah mürrisch zu Boden.
    „Gehen Sie nach Hause, Grimm”, sagte der Inspektor.
    „Sie sehen schlecht aus.”
    „Ich fühle mich auch schlecht”, entgegnete Herr Grimm wehleidig. „Ahnte ich es nicht, daß die Gören mir wieder in die Quere kommen würden? Gerade als ich nahe daran war, den Fall aufzuklären, sperrte der Bengel mich ein, um das Verdienst für sich einzuheimsen.”
    „Ich wußte nicht, daß Sie es waren”, sagte Dicki.
    „Ach was! Du hättest mich auch eingesperrt, wenn du mich erkannt hättest. Ihr unnützen Gören mischt euch überall ein und belästigt die Behörden.”
    „Nein, Grimm, sie helfen der Behörde”, verbesserte der Inspektor. „Dank ihrer Hilfe haben wir heute abend eine ganze Bande internationaler Diebe samt ihren Agenten geschnappt. Sie haben sicherlich schon von dem berüchtigten Finnigan und dem nicht weniger bekannten Lammertin gehört. Es ist ihre Spezialität, wertvolle Gemälde, Juwelen, Porzellan und andere Sachen, die aus Einbrüchen stammen, aufzukaufen, sie ins Ausland zu verfrachten und dort weiterzuverkaufen.”
    „Ja, natürlich habe ich von denen gehört”, stammelte Herr Grimm. „Wollen Sie etwa sagen, daß wir die gefaßt haben? Und sie haben sich hier vor meiner Nase getroffen!”
    „Ja. Sorgen Sie dafür, daß Sie in Zukunft nicht gerade Schnupfen haben, wenn in Ihrem Bezirk der Teufel los ist.”
    Herr Grimm nieste heftig. „Jawohl, Inspektor.” Wieder mußte er niesen.
    „Gehen Sie nach Hause und legen Sie sich ins Bett”, riet der Inspektor. „Sie haben sich erkältet.”
    Herr Grimm zog ein riesiges Taschentuch hervor und schnaubte sich dröhnend die Nase. „Ja, das habe ich. Ich hätte eigentlich gar nicht aufstehen dürfen, hielt es aber für meine Pflicht, hierher zu gehen und nach dem Rechten zu sehen. Lieber hole ich mir eine Lungenentzündung, als daß ich meine Pflicht versäume.”
    „Das ist edel gedacht”, lobte der Inspektor. „Nun aber ins Bett mit Ihnen! Morgen sprechen wir weiter miteinander.”
    Niesend und prustend wandte sich Herr Grimm dem Ausgang zu. Bevor er verschwand, bedachte er Dicki noch mit einem wütenden Blick. Aber Dicki machte sich nichts daraus. Purzel bellte hinter dem Polizisten her.
    Der Inspektor wandte sich an Flipp. „Ob deine gute Mutter mich wohl zum Abendbrot einlädt? Sicherlich möchte sie gern von mir hören, was sich hier zugetragen hat. Glaubst du nicht auch?”
    „Ach ja!” rief Flipp erleichtert. Er hatte sich schon Gedanken darüber gemacht, wie er seinen Eltern alles erklären sollte. Seine Mutter schätzte den Inspektor sehr. Wenn er mit ihr sprach, würde alles in Ordnung kommen, und die Kinder würden nicht gescholten werden.
    Es wurde eine große und fröhliche Tafelrunde. Als Frau Hillmann hörte, daß sich etwas Aufregendes ereignet hatte und daß der Inspektor sehr zufrieden mit den Spürnasen war, lud sie die Eltern von Gina und Rolf und Dickis Eltern, die inzwischen zurückgekehrt waren, ebenfalls ein.
    Die Kinder durften zur Feier des Tages länger
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