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Geheimnis um ein verborgenes Zimmer

Geheimnis um ein verborgenes Zimmer

Titel: Geheimnis um ein verborgenes Zimmer
Autoren: Enid Blyton
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guckten ihm über die Schulter und lasen, was er in seiner zierlichen Handschrift geschrieben hatte: „Die besten Wünsche zum Weihnachtsfest senden Ihnen die sechs Spürnasen.”
    „Hübsch”, sagte Flipp. „Ach, Kinder, es war doch zu nett, Spürnasen zu sein. Hoffentlich gibt es bald wieder ein Geheimnis.”
    „Wir haben das Geheimnis um den nächtlichen Brand und das Geheimnis um die siamesische Katze aufgeklärt”, fiel Gina ein. „Was wird nun kommen? Ob wir in diesen Ferien wieder etwas zu tun kriegen?”
    „Es sollte mich nicht wundern”, meinte Dicki. „Was mag Wegda wohl treiben?”
    Wegda nannten die Kinder Herrn Grimm, den Dorfpolizisten, weil er immer „weg da!” rief, wenn er sie sah. Sie konnten ihn nicht leiden, und er mochte sie ebensowenig. Zweimal war es ihnen gelungen, hinter ein Geheimnis zu kommen, um dessen Aufklärung er sich vergeblich bemüht hatte. Das wurmte ihn immer noch. Die Spürnasen hatten ihn lange nicht gesehen. Sie gingen ihm möglichst aus dem Weg und verschwanden schleunigst, wenn sein rotes, dickes Gesicht mit den vorstehenden Augen irgendwo auftauchte.
    „Wir wollen den Glückwunsch jetzt unterschreiben”, sagte Dicki und zog einen kostbaren Füllfederhalter aus der Tasche. Dicki besaß immer von allem das Beste und bekam viel mehr Taschengeld als die anderen Kinder. Er war jedoch stets bereit zu teilen, und so hatte niemand etwas dagegen.
    „Der älteste zuerst”, sagte Flipp.
    Rolf, der dreizehn Jahre alt war, ergriff die Feder und unterzeichnete in sauberer Schrift: Rolf Tagert.
    Dann zog Dicki die Karte zu sich herüber. „Jetzt komme ich dran. Ich werde nächste Woche dreizehn, Flipp erst Anfang Januar.” Er nahm die Feder in die Hand und unterzeichnete: Dietrich Ingbert Carl Kronstein.
    „Ich wette, du schreibst deine Vornamen immer aus”, sagte Flipp lachend, während er nach dem Federhalter griff.
    „Natürlich. Wenn ich D. I. C. Kronstein unterzeichnete, würde jeder ,Dick’ daraus lesen. Das ist nicht gerade nötig.”
    Flipp unterzeichnete: Philipp Hillmann. Dann schrieb Gina: Regine Tagert.
    „Nun du, Betti”, sagte Dicki. „Schreib aber anständig.”
    „Elisabeth Hillmann” kritzelte Betti in ihrer krakeligen Kinderhandschrift unter die anderen Namen, während ihre kleine rote Zunge zwischen den Zähnen hervorkam. Einen Augenblick sah sie nachdenklich auf ihre Unterschrift und setzte dann nach kurzem Zögern „Betti” hinzu.
    „Vielleicht hat er vergessen, daß ich Elisabeth heiße”, meinte sie.
    „Bestimmt nicht”, behauptete Dicki. „Ich wette, Inspektor Jenks vergißt niemals etwas Er ist sehr klug, sonst wäre er nicht Polizeiinspektor geworden. Wir können stolz sein, daß wir mit ihm befreundet sind.”
    Das waren die Kinder auch. Und der Inspektor schätzte die Spürnasen ebenfalls, denn sie hatten ihm bei der Aufklärung von zwei schwierigen Fällen geholfen.
    „Wenn wir in diesen Ferien doch wieder Spürnasen sein könnten!” sagte Betti.
    Dicki schraubte seinen Füllfederhalter zu. „Wir müssen uns einen besseren Namen ausdenken. ,Die sechs Spürnasen’ klingt zu albern. Kein Mensch würde bei diesem Namen darauf kommen, daß wir erstklassige Detektive sind.”
    „Das sind wir ja auch gar nicht”, warf Rolf ein. „Wir sind überhaupt keine Detektive, sondern tun nur so. Der Name ist gerade richtig für Kinder, die etwas aufspüren wollen.”
    Dicki war jedoch anderer Meinung. „Na hör mal! Haben wir Wegda nicht zweimal geschlagen? Eins steht fest: Wenn ich groß bin, werde ich ein berühmter Detektiv. Ich bin begabt für den Beruf.”
    „Eingebildet bist du, weiter nichts”, erwiderte Flipp.
    „Was weißt du schon von der Arbeit eines richtigen Detektivs?”
    „Was ich davon weiß?” Dicki packte das Buch ,Der Angler und sein Gerät’ zusammen mit der Glückwunschkarte ein. „Mehr, als du denkst, mein Lieber. Ich habe während des letzten Semesters eine Menge Bücher darüber gelesen.”
    „Dann warst du wohl Letzter in deiner Klasse”, sagte Rolf. „Man kann keine Schularbeiten machen, wenn man so etwas studiert.”
    „Ich kann das sehr gut. Ich war in allen Fächern Erster. Das bin ich immer. Meine Zensuren in Mathematik …”
    „Da geht es schon wieder los!” seufzte Flipp. „Genau wie eine Grammophonplatte.”
    Dicki sah Flipp böse an. „Rede nur! Du weißt bestimmt nicht, wie man mit unsichtbarer Tinte schreibt, oder wie man aus einem verschlossenen Zimmer entkommt, wenn der
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