Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geheimnis um ein verborgenes Zimmer

Geheimnis um ein verborgenes Zimmer

Titel: Geheimnis um ein verborgenes Zimmer
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
denken.”
    „Trotzdem ist es besser, auf alles vorbereitet zu sein”, entgegnete Dicki. „Wer weiß, ob einer von uns nicht plötzlich einen unsichtbaren Brief schreiben möchte. Ich trage für alle Fälle immer einen Haufen Sachen mit mir herum.”
    So war es wirklich. Die anderen wunderten sich oft darüber, was Dicki alles in seinen Taschen hatte. Vom einfachen Flaschenöffner bis zu einem Taschenmesser mit zwölf verschiedenen Werkzeugen trug er alles bei sich, was man in Notfällen brauchen konnte.
    „Mammi durchsucht meine Taschen jeden Abend”, sagte Flipp bedauernd. „Sie erlaubt mir nicht, zu viel hineinzustopfen.”
    „Meine Mutter kümmert sich nicht um meine Taschen”, erwiderte Dicki.
    Dickis Mutter schien sich überhaupt nicht viel um ihn zu kümmern. Er ging und kam, wie es ihm gefiel. Er erschien nicht zu den Mahlzeiten, wenn er keine Lust dazu hatte, ging zu Bett, wann es ihm paßte, und tat überhaupt alles, was er wollte.
    „Dicki, du wolltest uns doch noch zeigen, wie man aus einem verschlossenen Zimmer entkommt, wenn der Schlüssel auf der anderen Seite steckt”, erinnerte ihn Betti.
    „Ja, richtig. Schließt mich oben in eine Bodenkammer ein und geht dann hierher zurück. In ein paar Minuten werde ich wieder bei euch sein.”
    „Angeber!” rief Rolf ungläubig. „Wie willst du das fertigbekommen?”
    Dicki zuckte die Achseln. „Habe ich schon jemals behauptet, etwas zu können, was ich nachher doch nicht konnte? Ihr braucht mich ja nur auf die Probe zu stellen.”
    Aufgeregt schwatzend führten die Kinder Dicki in eine Bodenkammer. Dann machten sie die Tür von außen zu und drehten den Schlüssel um. Rolf rüttelte noch einmal an der Tür. Ja, sie war fest verschlossen.
    „Du bist eingeschlossen, Dicki”, rief Flipp. „Wir gehen jetzt nach unten. Alle Hochachtung, wenn du hier rauskommst! Durchs Fenster kannst du nicht.”
    „Das will ich auch gar nicht. Ich werde durch die Tür hinausspazieren.”
    Die Kinder gingen ins Spielzimmer zurück. Gina und die beiden Jungen glaubten Dicki nicht recht. Er war zwar ziemlich schlau, aber wie wollte er durch eine verschlossene Türe gehen? Schließlich konnte er nicht zaubern. Nur Betti zweifelte keinen Augenblick daran, daß Dicki sein Versprechen wahr machen würde. Sie wandte die Augen nicht von der Tür und erwartete jeden Augenblick, ihn eintreten zu sehen.
    Flipp nahm das Halmabrett aus dem Schrank. „Wir wollen ein Spiel machen”, schlug er vor. „Dicki wird nicht so bald zum Vorschein kommen. Ich wette, nach zehn Minuten schreit er, wir sollen ihn rauslassen.”
    Die Kinder stellten ihre Figuren auf. Gina begann mit dem Spiel. Aber bevor sie einen Zug gemacht hatte, öffnete sich die Tür, und Dicki trat lachend ins Zimmer.
    „Das grenzt ja an Zauberei!” rief Rolf erstaunt.
    „Ich wußte, daß du es kannst!” jubelte Betti.
    „Wie hast du das gemacht?” fragten Flipp und Gina.
    Dicki strich sich das Haar zurück. „Ganz einfach. Lächerlich einfach!”
    „Aber wie denn?” rief Rolf ungeduldig.
    „Kommt nach oben, dann zeige ich es euch. Solche Sachen muß jeder Detektiv können. Das gehört zum elementarsten Wissen.”
    „Was ist elementar?” fragte Betti, während sie hinter Dicki die Treppe hinaufstieg.
    „Na, eben das lächerlich Einfache. Siehst du, Rolf, die Tür ist offen. Nun schließ uns alle vier in die Kammer ein. Purzel am besten auch, damit er nicht die ganze Tür zerkratzt. Und dann kannst du von außen beobachten, wie ich es mache. Es ist wirklich lächerlich einfach.”
    Flipp, Gina und Betti gingen mit Dicki in die Bodenkammer. Rolf machte die Tür hinter ihnen zu und drehte den Schlüssel um. Alle überzeugten sich davon, daß die Tür auch wirklich zugeschlossen war.
    „Nun paßt gut auf”, sagte Dicki. Er zog eine Zeitung aus der Tasche und breitete sie auseinander. Nachdem er sie sorgfältig glattgestrichen hatte, schob er sie unter der Tür hindurch, bis nur noch ein Zipfel hervorguckte.
    „Warum machst du das?” fragte Betti erstaunt. „Davon geht die Tür nicht auf.”
    Dicki antwortete nicht. Er nahm ein Stück Draht aus seiner Hosentasche, steckte es in das Schlüsselloch und drehte es tastend hin und her. Dann stieß er plötzlich leicht zu. Auf der anderen Seite der Tür hörte man ein dumpfes Aufschlagen.

    „Ich habe den Schlüssel rausgestoßen”, erklärte Dicki.
    „Habt ihr gehört, wie er fiel? Der Rest ist ein Kinderspiel. Der Schlüssel liegt auf der Zeitung. Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher