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Geheimnis um ein verborgenes Zimmer

Geheimnis um ein verborgenes Zimmer

Titel: Geheimnis um ein verborgenes Zimmer
Autoren: Enid Blyton
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Weg dorthin. Er mußte zu Fuß gehen, denn bei dem tiefen Schnee konnte man schlecht radfahren. Schnaufend stapfte er über den Hügel und bog in die Kastanienallee ein. Er bemerkte sofort die Autospuren, die bis vor das Haus führten.
    „Aha!” knurrte er. „Jemand ist mit einem großen Wagen hergekommen. Das ist ja höchst sonderbar. In diesem Haus muß irgend etwas vorgehen. Und die Kinder haben Wind davon bekommen. Na, diesmal soll es ihnen nicht gelingen, mich auszuschalten.”
    Energisch zog Herr Grimm seinen Gürtel höher und setzte sich den Helm zurecht. Dann ging er durch das Gartentor. Wie viele Fußspuren zu dem Haupteingang führten! Er blieb stehen und kratzte sich nachdenklich den Kopf. Möglicherweise befanden sich Leute im Haus. Ob es die rechtmäßigen Besitzer waren? Was wollten sie aber in dem leeren Gebäude? Und warum trieben sich die Kinder immer hier herum? War es möglich, daß die Juwelendiebe ihre Beute in Haus Ruhland versteckt hatten?
    Herr Grimm verspürte große Lust, das Haus zu durchsuchen, wollte jedoch nicht gern gesehen werden. Er war überzeugt, daß die Kinder dort etwas entdeckt hatten.
    Es dämmerte bereits. Der Himmel war grau und verhangen. Gewiß würde es bald wieder schneien. Herr Grimm ging langsam um das Haus herum. Plötzlich sah er zu seiner Überraschung ein schwarzes rundes Loch vor seinen Füßen.
    Aha, das Kohlenloch! Und der Deckel war geöffnet. Herr Grimm starrte in die Tiefe. Hier mußte jemand eingestiegen sein, wahrscheinlich waren es die vorwitzigen Kinder gewesen. Vielleicht durchstöberten sie das Haus gerade nach dem gestohlenen Schmuck.
    Herrn Grimms Gesicht rötete sich. Wenn die Kinder in seinem Bezirk gestohlene Sachen entdeckten, würde der Inspektor sie wieder loben. Dieser Gedanke war ihm unerträglich. Er beschloß, sich in das Haus zu schleichen, die Kinder zu überraschen und ihnen einen gehörigen Schreck einzujagen.
    Vorsichtig ließ er sich durch das Kohlenloch hinunter. Fast wäre er steckengeblieben. Aber mit einiger Mühe wand er sich doch hindurch und landete glücklich auf dem Kohlenhaufen.
    „Jetzt sollen die Gören was erleben!” murmelte er vor sich hin. „Jetzt werde ich’s ihnen zeigen. Zittern sollen sie vor mir. Ich werde sie lehren, sich in Angelegenheiten der Polizei einzumischen. Die sollen was erleben!”

Eine Begegnung im Kohlenkeller
    Wie war es nun Dicki inzwischen ergangen? Die beiden Männer hatten ihn wieder in das Zimmer eingeschlossen und waren nach unten gegangen. Sie wollten den Brief in den Garten werfen, sobald eine der Spürnasen erschien.
    Dicki ging ans Fenster und spähte hinaus. Lange wartete er vergeblich. Erst gegen Mittag tauchte Flipp im Garten auf. Er hob den Brief auf, der aus einem Fenster im zweiten Stock flatterte, las ihn und lief wieder fort.
    Dicki ergriffen plötzlich bange Zweifel. Würde sein Plan auch gelingen? Würden die Spürnasen erraten, daß zwischen den Zeilen des Briefes eine geheime Botschaft stand? Wenn sie es nun nicht errieten? Dann hatte er sie in eine Falle gelockt.
    Nach einer Weile kamen die Männer zurück. Der Dünnlippige rieb sich zufrieden die Hände. „Nun werden wir deine Freunde bald zu Besuch haben”, sagte er hämisch lächelnd. „Dann bist du nicht mehr so allein. Wir bringen dich jetzt in ein anderes Zimmer. Dort ist es allerdings nicht so gemütlich wie hier.”
    Die Männer führten Dicki in den zweiten Stock hinunter und stießen ihn in ein leeres und kaltes Zimmer.
    Der große Mann mit dem roten Gesicht gab ihm ein paar belegte Brote und ein Glas Wasser. „Hier hast du etwas zu essen und zu trinken. Wir schließen dich jetzt ein und bringen deine Freunde später auch her. Ihr werdet ein paar Tage hier bleiben müssen. Wenn wir unser Geschäft beendet haben, werden wir vielleicht die Polizei oder eure Eltern anrufen und ihnen sagen, wo die armen, verlorengegangenen Kinder zu finden sind. Nach dieser Erfahrung werdet ihr eure Nasen wohl nicht mehr in Sachen stecken, die euch nichts angehen.”

    Dicki antwortete nichts darauf. Die beiden verließen das Zimmer und schlossen die Tür hinter sich zu.
    Neugierig sah sich Dicki in seinem Gefängnis um. Es war öde und kalt. Vor dem Fenster stand kein Baum, den man hätte hinunterklettern können. Dennoch schöpfte er wieder ein wenig Hoffnung. Hier konnte er vielleicht seinen Trick anwenden, aus einem verschlossenen Raum zu entkommen. Unter der Tür befand sich ein ziemlich breiter Spalt, durch den der
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