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Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit

Titel: Guardians of Eternity 10 - Gefaehrtin der Ewigkeit
Autoren: Alexandra Ivy
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KAPITEL 1
    Vipers Vampirclub
    Am Ufer des Mississippi, südlich von Chicago
    D ie Musik dröhnte, unterlegt mit einem wummernden Death-Metal-Bass, der die Gebäude in der Nähe zum Einsturz gebracht hätte, wenn der Dämonenclub nicht in Schutzzauber gehüllt gewesen wäre. Die Koboldmagie ließ das große Gebäude nicht nur für die Bewohner der kleinen Stadt im Mittelwesten wie ein verlassenes Lagerhaus erscheinen, sondern schluckte auch jedes Geräusch.
    Und das war auch verdammt gut so, denn die dröhnende Musik war nicht der einzige Lärm, der die sterbliche Anwohnerschaft aus der Fassung gebracht hätte.
    Zugegeben, das Erdgeschoss sah keineswegs ungewöhnlich aus. Die riesige Eingangshalle war in klassizistischem Stil eingerichtet, mit Böden aus glänzendem Holz und hellgrünen Wänden mit silbernen Holzschnitten. An der Decke prangte ein überaus extravagantes Bild von Apoll, auf seinem Streitwagen durch die Wolken rasend.
    Im Obergeschoss galt das Gleiche. Die Privatwohnungen waren äußerst edel und komfortabel eingerichtet – für jene Gäste, die bereitwillig die exorbitanten Gebühren für einige wenige ungestörte Stunden zu zahlen bereit waren.
    Doch hinter der schweren Doppeltür, die zu den unteren Stockwerken führte, endete jede Vorspiegelung von Zivilisation.
    Dort unten in der Finsternis frönten die Dämonen ihren wilden und ausgelassenen Spielen.
    Und niemand, absolut niemand, war imstande, so roh und wild und ausgesprochen gemein zu spielen wie Dämonen.
    In den Schatten stand Santiago, ein großer, außerordentlich attraktiver Vampir mit langem, rabenschwarzem Haar, dunklen Augen und entschieden spanisch wirkenden Gesichtszügen. Er ließ den Blick über sein Reich schweifen.
    Der kreisrunde Raum aus schwarzem Marmor besaß die Größe einer mächtigen Festhalle und verfügte über mehrere terrassenförmig angelegte Sitzreihen. In jeder Reihe standen einige Tische und Hocker aus Stahl, die an dem Marmor festgeschraubt waren. Schmale Treppen führten zu einer Grube, die in die Mitte der untersten Etage eingelassen und mit Sand gefüllt war.
    Die Kronleuchter, die von der Decke herabhingen, spendeten genug Licht für die an den Tischen sitzenden Personen, während sie gleichzeitig auch denjenigen unter den Gästen, die es vorzogen, im Verborgenen zu bleiben, ausreichend Dunkelheit boten.
    Allerdings bestand in dem Club keinerlei Notwendigkeit für Heimlichtuerei.
    Die Menge setzte sich aus Vampiren, Werwölfen und Elfen zusammen. Außerdem gab es mehrere Trolle, einen Ork und die seltenen Sylvermyst, das dunkle Feenvolk, das kürzlich der Welt seine Präsenz offenbart hatte. Sie kamen hierher, um in der Grube zu kämpfen und vergänglichen Ruhm zu erwerben. Oder um in den Vergnügungen zu schwelgen, die Santiagos diverse Animierdamen und -herren anboten, gleichgültig, ob es sich dabei nun um Kulinarisches oder Sex handelte.
    Niemand hier war für seine Zurückhaltung bekannt, insbesondere wenn es einen Anlass zu feiern gab.
    Santiago verzog das Gesicht zu einer Grimasse, und seine eiskalte Macht peitschte durch die Luft und sorgte dafür, dass mehrere junge Werwölfe durch den überfüllten Raum hasteten, um zu flüchten.
    Er verstand den Jubel seiner Gäste.
    Es kam nicht jeden Tag vor, dass eine böse Gottheit vernichtet, die Horden der Hölle fortgejagt und eine ungeheure Katastrophe abgewendet wurden.
    Aber während des einen Monats, in dem er unablässig grenzenloses Glück und Freude ertragen hatte, kippte seine eigene Stimmung immer mehr in Richtung Mordlust. Nun ja, vielleicht war es auch mehr als nur eine Tendenz, dachte er grimmig, als an einem Tisch voller Trolle eine brutale Schlägerei ausbrach, bei der sie sich gegenseitig über das Geländer stießen, sodass sie auf die Werwölfe prallten, die unter ihnen saßen.
    Der Dominoeffekt ließ keinen Moment auf sich warten. Mit einem wütenden Knurren sprangen die Werwölfe auf und gingen auf die Trolle los. Gleichzeitig stürzten sich die Sylvermyst in der Nähe in den ausbrechenden Kampf, und schnell erfüllte der Kräuterduft ihres Blutes die Luft.
    Santiagos riesige Fangzähne schmerzten vor Verlangen, sich dem Handgemenge anzuschließen. Vielleicht würde eine gute, altmodische Prügelei seine überwältigende Frustration lindern.
    Leider hatte sein Clanchef Viper ihm den beliebten Club anvertraut und ihn zum Manager ernannt. Und das bedeutete: keine außerplanmäßigen Blutbäder. Gleichgültig, wie groß die Versuchung auch
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