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Geheimnis um ein verborgenes Zimmer

Geheimnis um ein verborgenes Zimmer

Titel: Geheimnis um ein verborgenes Zimmer
Autoren: Enid Blyton
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Hinter sich hörte er dumpfe Aufschreie, Schnaufen und Stöhnen.
    Dicki ahnte nicht im entferntesten, daß Herr Grimm sich in dem Keller befand. Als er endlich draußen im Garten stand, griff er hastig nach dem eisernen Deckel. Gerade wollte er ihn auf die Öffnung schieben, da knipste Herr Grimm, der inzwischen wieder auf die Beine gekommen war, seine Taschenlampe an und leuchtete nach oben.
    Zu seinem unbändigen Erstaunen sah er das Gesicht des französischen Jungen über sich. Ein Zweifel war ausgeschlossen. Deutlich erkannte er die schwarzen krausen Haare, das bleiche Gesicht und die vorstehenden Zähne.
    Der Polizist wollte schreien, brachte jedoch nur ein unverständliches Gurgeln heraus. Dicki, den das helle Licht der Taschenlampe blendete, verschloß die Öffnung schnell mit dem eisernen Deckel. Dann rollte er ein schweres Faß, das in der Nähe stand, auf den Deckel. Nun war der Mann im Keller gefangen. Er konnte weder durch die Kellertür noch durch das Kohlenloch entkommen.
    Dicki stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Der Gefangene schrie und tobte, aber seine Stimme drang nur schwach durch die dicken Mauern. Niemand würde ihn hören.
    Vorsichtig kroch Dicki an der Gartenhecke entlang. Im Garten war niemand zu sehen. Da hörte er plötzlich ein sonderbares Geräusch. Was konnte das sein? Es klang fast wie das Brummen eines Motors. Ob es ein Flugzeug war? Dicki sah zum Himmel auf. Da bemerkte er zu seiner Überraschung einen Lichtschein auf dem Dach des Hauses. Wie merkwürdig! Kam das Brummen von einem Flugzeug, und hatte jemand das Licht angemacht, um ihm den Weg zu weisen? Auf den weiten Feldern hinter Haus Ruhland könnte gut ein Flugzeug landen.
    Dicki horchte gespannt. Das Geräusch wurde immer lauter, hielt eine Weile an und hörte dann plötzlich auf. Der Lichtschein auf dem Dach erlosch. Bestimmt war ein Flugzeug in der Nähe gelandet.
    Dicki ging in das Gartenhaus, hüllte sich in seine Decke und setzte sich auf die Bank. Nach kurzer Zeit näherten sich Schritte von der hinteren Gartenpforte her. In dem Licht einer Laterne tauchten ein paar schattenhafte Gestalten auf und bewegten sich auf das Haus zu. Es mußten die Passagiere des Flugzeugs sein, die hier eine geheime Zusammenkunft hatten.
    Dicki kroch ängstlich in sich zusammen. Er konnte sich nicht erklären, was das alles zu bedeuten hatte. Aber eins wußte er: Dieses Geheimnis war gefährlich. Er mußte so schnell wie möglich von hier fort. Er mußte zu den anderen Spürnasen gehen, um zu hören, was sie unternommen hatten. Soviel er wußte, war keiner von ihnen hergekommen, nachdem Flipp mit dem Brief fortgegangen war. Hatten sie seine geheime Botschaft gelesen? Hatten sie Inspektor Jenks angerufen? Wenn nicht bald etwas geschah, würden die Männer ihr dunkles Geschäft beenden und verschwinden. Und dann würden sie nie wieder hierher zurückkehren. Sie hatten Haus Ruhland zu einem bestimmten Zweck benutzt. Jetzt, da ihr Versteck entdeckt war, hatte es keinen Wert mehr für sie.
    „Ich muß sofort jemand holen”, sagte sich Dicki. „Die Männer können jeden Augenblick entdecken, daß ich entwischt bin. Dann werden sie sich schleunigst aus dem Staub machen. Sie brauchen nur in das Flugzeug zu steigen und ins Ausland zu fliegen.”
    Er schlüpfte aus dem Garten und schlich im Schatten einer Hecke die Kastanienallee hinunter.
    Plötzlich stieß er mit jemand zusammen, der, ebenfalls im Schatten der Hecke, die Straße hinaufschlich. Sein Arm wurde von einem harten Griff umklammert, so daß er sich nicht rühren konnte. Das Licht einer Taschenlampe leuchtete ihm ins Gesicht, und eine tiefe Stimme knurrte: „Was machst du denn hier, mein Junge?”
    Dicki kannte die Stimme gut. „Inspektor Jenks!” rief er froh. „Ein Glück, daß Sie hier sind!”

Inspektor Jenks nimmt die Sache in die Hand
    Noch immer war das Licht der Lampe auf Dickis Gesicht gerichtet. „Du kennst mich?” fragte der Inspektor erstaunt. „Wer bist du denn?”
    Kein Wunder, daß er den verkleideten Jungen nicht erkannte, der nach seiner Flucht durch den Keller schwarz von Kohlenstaub war.
    „Ich bin Dietrich Kronstein”, antwortete Dicki. „Ich bin – maskiert.”
    Der Inspektor zog ihn überrascht hinter die Hecke.
    „Sprich leise. Was machst du hier? Die anderen riefen mich an und erzählten mir eine ziemlich konfuse Geschichte. Ich hielt nicht viel davon, kam aber doch hierher, um zu sehen, was eigentlich los ist.”
    „Ein Glück, daß Sie
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