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Gefangen in der Wildnis

Gefangen in der Wildnis

Titel: Gefangen in der Wildnis
Autoren: Sandra Brown
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Selbstdisziplin auferlegt?" fragte sie leise. „Sag es mir."
    Er starrte an die Decke. „Es gab da eine Frau."
    Ah, dachte Rusty, die Frau.
    „Sie hieß Melody. Ich traf sie nach meiner Rückkehr aus Vietnam. Ich war völlig am Ende. Verbittert. Wütend. Sie ...", er machte eine hilflose Geste, „... sie hat die Dinge wieder in die richtige Perspektive gerückt, hat meinem Leben wieder einen Sinn gegeben. Ich ging damals auf Kosten der Armee zur Uni. Wir wollten heiraten, wenn ich das Studium beendet hatte. Ich bildete mir ein, alles liefe ganz wunderbar für uns."
    Er schloss die Augen wieder, und Rusty ahnte, dass er sich für den schwierigen Teil der Geschichte bereitmachte. „Dann wurde sie schwanger. Ohne dass ich es wusste, ließ sie das Kind abtreiben." Seine Hände ballten sich zu Fäusten. „Sie hat mein Baby getötet. Nach den ganzen Toten, die ich sehen musste, hat sie mein Kind ..." Sein Atem ging so heftig, dass Rusty fürchtete, er würde eine Herzattacke bekommen. Sie legte tröstend eine Hand auf seine Brust und sagte sanft seinen Namen.
    „Es tut mir so Leid, Cooper, Liebling. So unendlich Leid."
    Er atmete tief und schwer, bis seine Lungen wieder genügend Luft hatten. „Ja."
    „Seither warst du wütend auf sie."
    „Anfangs. Aber dann begann ich sie zu hassen, so sehr, dass ich nicht mehr wütend sein konnte. Ich habe so viele Dinge mit ihr geteilt, ihr so viel anvertraut. Sie wusste, was in meinem Kopf vorging, wie ich über alles dachte.
    Sie hat mich dazu gedrängt, über das Gefangenenlager und die Dinge, die dort passiert sind, zu reden."
    „Hast du das Gefühl, sie hat dein Vertrauen missbraucht?"
    „Missbraucht und hintergangen." Mit dem Daumen wischte er sanft die Träne fort, die über Rustys Wange rollte. „Sie hielt mich in ihren Armen, während ich wie ein Baby weinte, ihr von meinen Freunden erzählte, die ich habe sterben sehen", flüsterte er heiser. „Ich habe ihr von der Hölle erzählt, durch die ich gegangen bin, von meiner Flucht. Davon, was ich getan habe, um zu überleben, bis ich endlich gerettet wurde. Selbst danach ... obwohl ich ihr erzählte, wie ich auf einem Haufen verwesender Leichen gelegen habe, um nicht wieder gefangen genommen zu werden ..."
    „Cooper, nicht." Rusty schlang die Arme um ihn und zog ihn zu sich heran.
    „... selbst dann geht sie hin und tötet unser Baby. Nachdem ich gesehen habe, wie Kinder getötet wurden, wahrscheinlich habe ich selbst einige umgebracht, nimmt sie..."
    „Schsch, nicht."
    Rusty drückte seinen Kopf an ihre Brust und murmelte leise in sein Haar. Tränen verschleierten ihr den Blick. Sie konnte sein Leid spüren und wünschte, sie könnte diese Last für ihn tragen. Sie küsste ihn aufs Haar. „Es tut mir so Leid, Darling."
    „Ich verließ Melody. Zog in die Berge, kaufte die Tiere, baute mein Haus."
    Und eine Mauer um dein Herz, dachte Rusty traurig. Kein Wunder, dass er die Gesellschaft verachtete. Er war zweimal betrogen worden - von seinem Land, das nur ungern an seinen Fehler erinnert wurde, und dann von der Frau, die er geliebt und der er vertraut hatte.
    „Deshalb bist du nie wieder das Risiko eingegangen, dass eine Frau von dir schwanger werden könnte."
    Er hob den Kopf und sah ihr in die Augen. „Ja. Bis jetzt." Er umfasste ihr Gesicht. „Bis du gekommen bist. Da konnte ich mich nicht mehr zurückhalten." Er küsste sie heftig. „Ich wollte, dass es ewig dauert."
    Lächelnd sah sie ihn an. „Ich hatte den Eindruck, es würde ewig dauern."
    Jetzt lächelte auch er, ein jungenhaftes, selbstzufriedenes, stolzes Lächeln. „Wirklich?"
    Rusty lachte. „Ja, ehrlich."
    Er ließ seine Hand zwischen ihre Schenkel gleiten, hinauf zu ihrem feuchten Schoß. „Du trägst jetzt einen Teil von mir in dir." Er küsste sie zärtlich auf die geschwollenen Lippen.
    „Das wollte ich auch. Dieses Mal hätte ich nicht zugelassen, dass du dich zurückziehst."
    „Ach ja?" Da stand jetzt ein arrogantes, herausforderndes Funkeln in seinen Augen. „Und was hättest du dagegen unternommen?"
    „Nun, auf jeden Fall hätte ich wie eine Löwin gekämpft. So sehr wollte ich dich. Alles von dir."
    Er knabberte zärtlich an ihrer Unterlippe. „Weißt du, das, was ich am meisten an dir mag ..."
    „Ja?"
    Er arbeitete sich an ihrem Hals entlang. „... ist, dass du immer aussiehst, als ob du gerade ..." Er flüsterte ihr eine unglaublich vulgäre Beschreibung ins Ohr. Nur bei Cooper hörte sich eine solche Gossensprache sexy
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