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Gefangen in der Wildnis

Gefangen in der Wildnis

Titel: Gefangen in der Wildnis
Autoren: Sandra Brown
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möglich klingen.
    Rusty zuckte vor seinem verächtlichen Ton zurück, warf aber stolz den Kopf zurück. „Für mich war es das nicht, Cooper. Ich liebe dich."
    „Das sagtest du bereits."
    „Ich meine es auch so!"
    „Du hast es in der Hitze des Gefechts gesagt, das zählt nicht."
    „Du glaubst mir nicht, dass ich dich liebe?"
    „Nein. So etwas gibt es nicht."
    „Oh, die Liebe existiert." Sie spielte ihre Trumpf karte aus. „Du liebst dein ungeborenes Kind immer noch."
    „Sei still."
    „Du trauerst immer noch um das Kind, weil du es immer noch liebst. Und du liebst auch immer noch all die Männer, die du in dem Gefangenenlager hast sterben sehen."
    „Rusty ..." Er stand von dem Bett auf und stellte sich drohend vor sie.
    „Du hast zusehen müssen, wie deine Mutter ihr Leben lang Bitterkeit und Ärger in sich getragen hat. Sie brauchte das zum Leben. Willst du dein Leben auch auf diese Weise verschwenden?"
    „Besser, als so zu leben wie du. Ständig zu versuchen, jemand zu sein, der du nicht bist."
    Feindseligkeit knisterte zwischen ihnen, so laut, dass keiner von ihnen beiden die Türglocke hörte. Erst als Bill Carlson nach seiner Tochter rief, wurde ihnen klar, dass sie nicht mehr allein waren.
    „Rusty!"
    „Ja, Vater." Sie ließ sich auf die Bettkante fallen und zog sich hastig an.
    „Alles in Ordnung? Wessen altes Schrottauto ist denn das da draußen?"
    „Ich komme sofort, Vater."
    Cooper zog sich mit sehr viel mehr Fassung an als sie. Sie konnte nicht anders, sie fragte sich, ob er schon mal in einer kompromittierenden Situation überrascht worden war. Vielleicht bei dem unerwarteten Auftauchen eines Ehemanns ...
    Sobald sie angezogen waren, half er ihr aufzustehen und reichte ihr ihre Krücken. Zusammen verließen sie das Schlafzimmer und gingen durch die Halle. Mit hochrotem Kopf betrat Rusty das Wohnzimmer.
    Ihr Vater lief ungeduldig im Zimmer auf und ab. Als er sich umdrehte und Cooper erblickte, wurde seine Miene hart vor Ablehnung. Er bedachte Cooper mit einem eisigen Blick und sah dann vorwurfsvoll zu seiner Tochter.
    „Ich kann einfach keinen Tag vergehen lassen, ohne nach dir zu sehen."
    „Danke, Vater, aber es ist wirklich nicht nötig, dass du jeden Tag vorbeikommst."
    „Das sehe ich."
    „Du ... du erinnerst dich an Mr. Landry?"
    Die beiden Männer nickten sich kühl zur Begrüßung zu und maßen sich mit Blicken, wie Wettkämpfer, die abzuschätzen versuchten, wer wohl als Sieger aus dem Kampf hervorgehen würde. Cooper schwieg eisern, Rusty konnte vor Verlegenheit nicht sprechen. Carlson war derjenige, der das unangenehme Schweigen brach.
    „Vielleicht ist es sogar ganz gut, dass ich euch beide hier zusammen antreffe", sagte er. „Ich wollte etwas mit euch besprechen. Sollen wir uns nicht setzen?"
    „Sicher", stimmte Rusty nervös zu, „tut mir Leid. Cooper?" Sie deutete auf einen Sessel. Cooper zögerte, doch dann ließ er sich in die Polster fallen. Seine Verstocktheit war nervenaufreibend. Sie warf ihm einen unglücklichen Blick zu. Die Gawrylows hatte er mit dem gleichen unheilvollen Misstrauen betrachtet, und die Erinnerung daran wühlte sie auf. Welche Vergleiche stellte Cooper in seinem Kopf zwischen ihrem Vater und den beiden Männern an? Sie setzte sich in den Sessel neben Carlson.
    „Worum geht es denn, Vater?"
    „Der Landdeal, den ich dir gegenüber vor ein paar Wochen erwähnte."
    Rusty sank in sich zusammen. Alle Farbe wich aus ihrem Gesicht, ihre Handflächen wurden sofort feucht vor Aufregung. In ihren Ohren hörte sie bereits die Totenglocken läuten. „Ich dachte, das hätten wir schon erledigt."
    Carlson lächelte freundlich. „Nicht ganz. Aber jetzt. Die Investoren hatten Zeit und Gelegenheit, ihre Ideen zu Papier zu bringen. Und sie würden diese Vorschläge gern Mr. Landry unterbreiten."
    „Kann mir mal jemand sagen, worum, zum Teufel, es hier geht?" ließ Cooper sich unhöflich vernehmen.
    „Nein."
    „Aber gern", widersprach Carlson seiner Tochter und begann sofort, in der ihm typischen dynamischen Art die verschiedenen Pläne für eine Erschließung des Landes um Rogers Gap inklusive Skiresort darzulegen.
    Als krönenden Abschluss fügte er an: „Noch bevor wir damit fertig sind - natürlich arbeiten wir nur mit den innovativsten Architekten und Bauunternehmen zusammen -, wird dieses Gebiet Aspen, Vail und der Gegend um Lake Tahoe Konkurrenz machen. In ein paar Jahren, denke ich, könnten sogar die Olympischen Winterspiele dort stattfinden." Er
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