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Gefangen in der Wildnis

Gefangen in der Wildnis

Titel: Gefangen in der Wildnis
Autoren: Sandra Brown
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an.
    „Cooper!" entrüstete sich Rusty gespielt. Sie setzte sich auf die Fersen und stemmte in einer theatralischen Geste die Hände in die Hüften.
    Er lachte. Der wunderbare, so seltene Klang seines Lachens war so ermutigend, dass sie diese Pose weiter beibehielt und sich noch prüder gab. Er lachte nur noch lauter. Sein Gelächter war echt und herzlich, ohne eine Spur von Zynismus. Am liebsten hätte sie sich darin eingehüllt wie in eine Decke. Sie wollte es festhalten, so wie man das Gefühl hatte, den ersten Sommertag festhalten zu müssen. Sie hatte Cooper Landry zum Lachen gebracht. Eine beachtliche Leistung. In den letzten Jahren konnten sich wahrscheinlich nur wenige damit rühmen, diesem Mann ein echtes Lachen entlockt zu haben.
    Immer noch stand ein breites Grinsen auf seinem Gesicht, als er mit schriller Stimme ihr jüngferliches Entsetzen nachahmte: „Cooper!" Prompt schlug sie ihn halb beleidigt, halb amüsiert auf den nackten Schenkel. „He, es ist doch nicht meine Schuld, dass du dieses zerwühlte Haar und diesen Schlafzimmerblick hast." Er streckte die Hand aus und strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe. „Oder dass dein Mund immer so aussieht, als wäre er gerade geküsst worden und bettelte jetzt nach mehr. Oder dass deine Brüste ständig beben."
    „Beben?" hauchte sie atemlos, als er eine ihrer Rundungen liebkoste.
    „Ja. Ist es denn meine Schuld, dass die Spitzen immer sofort vor Sehnsucht hart und bereit werden?"
    „Um genau zu sein, es ist deine Schuld."
    Ja, das gefiel ihm. Lächelnd spielte er mit der Knospe, benutzte Finger, Lippen und Zunge. Rusty spürte die vertraute Hitze in sich aufsteigen. Seufzend schob sie seinen Kopf von sich weg. Cooper sah sie erstaunt an, wehrte sich aber nicht, als sie ihn in die Kissen zurückdrückte. „Und was kommt jetzt?" fragte er nur.
    „Dieses Mal werde ich dich zur Abwechslung verwöhnen."
    „Ich dachte, das hättest du gerade."
    Sie schüttelte das wirre Haar. Irgendwann hatte sich das Band gelöst, das ihren Pferdeschwanz zusammengehalten hatte. „Nein, du hast mich verwöhnt."
    „Wo liegt da der Unterschied?"
    Sie lächelte ein katzenhaftes Lächeln, ihr Blick war ein Versprechen. „Lass dich überraschen."
     
    Eng umschlungen und erschöpft lagen sie anschließend beieinander.
    „Ich dachte, nur die Damen des horizontalen Gewerbes wüssten, wie das richtig gemacht wird." Seine Stimme klang immer noch rau, weil er ihren Namen so laut herausgeschrien hatte. Er besaß gerade noch die Kraft, ihr mit den Fingerspitzen über den Rücken zu fahren.
    „Habe ich es richtig gemacht?"
    Er beugte den Kopf und sah auf die Frau, die an seiner Brust lag. „Weißt du das denn nicht?"
    Ihr Blick war verhangen vor Liebe, als sie zu ihm hochschaute und schüchtern und unsicher den Kopf schüttelte.
    „War es das erste Mal, dass du ...?" Sie nickte. Er stieß einen leisen Fluch aus und zog sie für einen langen, zärtlichen Kuss zu sich empor. „Doch, ja. Das hast du gut gemacht", sagte er mit einem Anflug von Humor, als er endlich die Lippen von ihrem Mund löste. „Nein, ich kann nicht klagen."
    Nach einem langen Schweigen fragte Rusty: „Was für ein Zuhause hast du eigentlich gehabt? Wie war euer Familienleben?"
    „Familienleben?" Während er darüber nachdachte, rieb er zärtlich mit seinem Bein über ihre linkes, sorgsam darauf achtend, nicht ihre Wunde zu berühren. „Das ist schon so lange her, dass ich mich kaum noch erinnern kann. Eigentlich weiß ich nur noch, dass mein Vater Vertreter war und jeden Tag zur Arbeit ging. Der Job hat ihn schließlich umgebracht - Herzinfarkt. Er war auf der Stelle tot. Damals war ich noch in der Grundschule. Meine Mutter hat ihm nie verziehen, dass er sie so früh zur Witwe gemacht hat. Und sie hat nie aufgehört, wütend auf mich zu sein, weil ... na ja, weil ich eben da war, wahrscheinlich. Für sie war ich nur eine lästige Pflicht. Sie musste arbeiten, um uns durchzubringen."
    „Sie hat nicht wieder geheiratet?"
    „Nein."
    Wahrscheinlich hatte seine Mutter ihn auch dafür verantwortlich gemacht. Rusty konnte sich ausmalen, was passiert war. Cooper war ohne Liebe aufgewachsen. Kein Wunder, dass er jetzt die Hand, die sich ihm freundlich entgegenstreckte, lieber biss als akzeptierte. Er glaubte nicht an menschliche Wärme und Liebe. Er hatte sie nie erfahren. Seine persönlichen Beziehungen waren geprägt von Schmerz, Enttäuschung und Betrug.
    „Ich bin zu den Marines gegangen, sobald ich
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