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Gebieter der Träume

Gebieter der Träume

Titel: Gebieter der Träume
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Der Durchschnittsmensch träumte in Schwarz-Weiß und sehr unscharf.
    Die meisten Traumgötter mieden diese Leute, vor allem die erotischen Skoti wie er, die immer auf der Suche nach kühneren Menschen waren. Warum sollte man sich in den Träumen einer einfallslosen Person herumtreiben, wenn man bei anderen Schläfern Gefühle und Sinnesempfindungen erfahren konnte?
    Also sprangen die Seinen von einem Traum zum nächsten, immer auf der Suche nach solchen Träumen, die Schönheit erschaffen und den Skoti das geben konnten, wonach sie verlangten.
    Megearas Träume waren voller raffinierter Wahrnehmungen. Er war ihr das erste Mal begegnet, als sie in einem Fluss aus Schokolade badete.
    Arik drehte sich über dem nebligen Gelände, das eines der Traumzimmer bildete, schloss die Augen, um sich die Erinnerung heraufzubeschwören. Noch immer waren Reste von Megearas Leidenschaft in ihm, obwohl ihre Traumverbindung abgerissen war. Daher konnte er sich die Erinnerung daran gestatten, was es für ein Vergnügen gewesen war, ihr in dieser ersten Nacht zu begegnen.
    Noch jetzt konnte er die Traumschokolade auf der Zunge spüren, die er von ihrem nackten Körper geleckt hatte. Das warme Gefühl der Schokolade, die über seine Haut glitt, während sie sich liebten. Er fragte sich heute noch genau wie damals, wie diese Schokolade bei den Sterblichen in der Wirklichkeit schmeckte.
    Warum hatte es Megeara solches Vergnügen bereitet?
    Und am allermeisten brannte er darauf zu erfahren, wie sie in Wirklichkeit schmeckte. Wie sie riechen würde.
    Sein Schwanz zuckte in süßer Erwartung.
    »Arikos?«
    Er wandte den Kopf, als ein helles Licht die Dunkelheit durchbrach. »Verpiss dich, M’Ordant«, knurrte er, als er die Stimme seines älteren Halbbruders erkannte.
    »Ist das etwa Wut, was ich da höre?«
    Arik rappelte sich hoch, bis er neben dem Gott stand, der genauso groß war wie er. Und wie er hatte auch M’Ordant schwarzes Haar und durchscheinende blaue Augen. Ihr ganzes Geschlecht trug diese Farben und war von überirdischer Schönheit.
    Als Arik diesmal sprach, war sein Tonfall gleichmütig, wie es einem aus seiner verfluchten Rasse zukam. »Woher soll ich das wissen? Ich habe keine Gefühle.«
    M’Ordant kniff die Augen zusammen, und wenn er es nicht besser gewusst hätte, hätte er geschworen, dass sein Bruder verwirrt war. Obwohl sie nicht wirklich fühlen konnten, hatten sie gelernt, Gesichtsausdrücke nachzubilden. Es machte die anderen Götter nicht so nervös, wenn sie in ihrer Nähe waren. »Du hast zu viel Zeit mit dieser Menschenfrau verbracht. Du musst dir einen anderen Menschen suchen.«
    So war es nun einmal. Ein Skotos wie Arik wurde nur dann geduldet, wenn er half, den Menschen exzessive Gefühle auszusaugen. Wenn die Skoti zu viel Zeit mit einem Menschen verbrachten, konnten sie diese Person theoretisch in den Wahnsinn treiben oder sie sogar töten.
    Die Skoti erhielten normalerweise eine einzige Warnung, und wenn sie diese nicht beachteten, wurde ein Oneroi ausgewählt, der den Skotos entweder bestrafte oder eliminierte. M’Ordant war einer der vielen, der den menschlichen Schlaf überwachte und dafür sorgte, dass die Skoti nicht aus der Reihe tanzten.
    »Und wenn ich sie nicht verlassen will?«
    »Bist du streitlustig?«
    Arik starrte ihn an. »Wie könnte ich das sein?«
    »Dann bist du fertig mit ihr.« Damit verschwand M’Ordant.
    Es wäre am klügsten gewesen, diese Warnung zu beachten. Aber Arik fühlte sich zu diesem Menschen zu sehr hingezogen, als dass er M’Ordants Worte beachtet hätte. Schließlich hätte das Angst vorausgesetzt … etwas, über das Arik absolut nichts wusste.
    Er schloss die Augen und konnte noch immer den Geruch von Megeara riechen. Noch immer die salzige Süße ihres Körpers auf seiner gierigen Zunge spüren. Ihre Berührung auf seiner Haut fühlen.
    Nein, er war noch nicht fertig mit ihr. Er fing gerade erst an.

2
    Geary lehnte sich an die Seite des Bootes und beobachtete die Segelboote, die über das klare blaue Wasser glitten. Sie wusste nicht, was mit ihr nicht stimmte. Sie war so müde, dass sie kaum die Augen offen halten konnte, und das passierte ihr sonst nicht.
    »Ich glaube, ich leide unter Narkolepsie.«
    Tory blieb neben Geary stehen und sah sie von oben bis unten an. »Möglich wäre es. Hast du gewusst, dass siebzig Prozent aller Leute mit Narkolepsie auch an kataleptischen Anfällen leiden?« Ehe Geary etwas dazu sagen konnte, entkräftete Tory ihre Theorie
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