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Gebieter der Träume

Gebieter der Träume

Titel: Gebieter der Träume
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Rest der Welt denkt. Ich kenne die Wahrheit, und das reicht mir.«
    »Bist du da sicher?«
    Sie nickte. Sogar Tory hatte es besser aufgenommen, als Geary erwartet hatte. Nun gut, das Mädchen war nicht gerade erfreut gewesen, aber sie hatten sich auch nicht gestritten.
    Tory saß auf der Couch in Teddys Haus und starrte Geary ungläubig an. »Wie meinst du das: ›Es ist Schluss damit?‹«
    Geary war bei Torys zorniger Stimme zusammengezuckt. »Es ist vorbei, Tor. Wir wissen jetzt, dass unsere Väter nicht verrückt waren und dass sie nicht vergeblich gestorben sind. Und das reicht. Atlantis ist nicht dazu bestimmt, von uns entdeckt zu werden. Es soll für alle Zeiten auf dem Meeresgrund ruhen.«
    Geary hatte erwartet, dass Tory aufschreien würde. Stattdessen stand das Mädchen ganz ruhig auf und sammelte ihre Bücher zusammen. »Ich verstehe. Verfrachtest du mich jetzt zurück nach New York?«
    »Nicht gleich. Ich dachte, wir könnten den restlichen Sommer noch zusammen genießen … Bist du sicher, dass es dir gut geht?«
    Tory hatte die Achseln gezuckt. »Mir geht’s prima. Das Boot ist weg. Die Forschungsarbeit ist auch weg, und du gibst auf. Kann ich vielleicht irgendetwas daran ändern?«
    Trotzdem hatte Geary von ihrer Cousine mehr Kampfgeist erwartet. »Du nimmst das viel besser auf, als ich dachte.«
    Tory drückte ihre Bücher an die Brust und seufzte. »Ich bin eine vernünftige, rational denkende Person, Geary. Ich weiß, wann ich an einer Sache nichts mehr ändern kann. Wenn ich der Meinung wäre, dass es hilft, vor deinen Augen einen Anfall zu kriegen, damit du es dir anders überlegst, dann würde ich das tun. Aber dazu kenne ich dich zu gut. Wenn du sagst, dass es vorbei ist, dann ist es auch vorbei. Ich kann nur hoffen, dass du eines Tages deine Meinung änderst.«
    Dann hatte Tory ihren Platon weggelegt und war zur Tür gegangen. »Ich werde Thia einen schönen Tag bereiten, indem ich ihr die Neuigkeiten mitteile. Macht’s gut, ihr zwei.«
    Und so hatte ihre übereifrige Suche sang- und klanglos geendet. Was Geary zu Beginn als so schrecklich wichtig erschienen war, hatte sich, wenn man das Gesamtbild betrachtete, als vergebliche Mühe erwiesen. Es war zwar wichtig, Atlantis zu finden, aber nicht einmal ansatzweise so wichtig, wie die Gesellschaft der Menschen zu genießen, die ihr wirklich am Herzen lagen.
    Atlantis würde immer dort unten ruhen. Aber Tory, Thia, Scott und die anderen würden nicht immer da sein. Endlich hatte Geary das Geheimnis von Atlantis begriffen. Es war nicht die Macht der Geschichte. Das Geheimnis lag darin, das zu wertschätzen, was einen umgab – die Familie zu schätzen und sie vorbehaltlos zu lieben.
    Wie Tory prophezeit hatte, war Thia entzückt gewesen über die Nachricht, dass mit der Suche nach Atlantis Schluss war.
    Aber für Tory und Geary war es gleichzeitig süß und bitter.
    Arik trat einen Schritt von Geary weg und holte ihre Gedanken wieder in die Gegenwart. »Mach die Augen zu.«
    Geary runzelte die Stirn, aber sie gehorchte. Sie fühlte seine Hände an ihrem Hals, und dann glitt etwas Kaltes zwischen ihre Brüste. Sie öffnete die Augen und sah eine wunderschöne Halskette. Es war eine goldene Sonne, deren Strahlen mit Diamanten besetzt waren. »Sie ist wundervoll!«
    Er lächelte. »Kat schickt sie dir. Sie schreibt dazu, dass es ein Geschenk von Apollymi ist. Du sollst wissen, dass sie dir gegenüber keine Rachegefühle hegt, weil du sie nicht freigelassen hast.«
    »Wirklich?«
    Er nickte. »Apollymi hat gesagt: ›Der Sieg gehört der Spinne.‹ Sie wartet schon so lange auf ihre Befreiung – was machen da ein paar Jahrhunderte mehr aus?«
    Geary schüttelte den Kopf und war dankbar, dass die Göttin keinen Groll gegen sie hegte. »Ich vermisse Kat.« Kat hatte sie eine Woche zuvor verlassen und war zu einer neuen Aufgabe geeilt, die Artemis ihr gestellt hatte. Offenbar gab es in Griechenland eine Frau, die von den Daimons verfolgt wurde und über die Kat nun wachen sollte.
    »Ja. Mit ihr war es wirklich lustig. Aber ich habe das Gefühl, dass wir sie wiedersehen werden.«
    »Das hoffe ich.« Geary drehte sich um und nahm Ariks Hände in ihre. Es war noch immer sehr merkwürdig, dass sie ihn hier bei sich hatte und dass sie so vieles über ihn und die andere Welt wusste, aber es niemandem erzählen konnte, nicht einmal Tory oder Thia.
    Aber das war für Geary in Ordnung. Sie konnte mit diesem Geheimnis leben.
    Arik hob ihre Hand an seine Lippen
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