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Gebieter der Träume

Gebieter der Träume

Titel: Gebieter der Träume
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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berauben wollten. Damals hatte Arik sein Leben damit zugebracht, seine Menschen zu bewachen und sicherzustellen, dass diejenigen, die unter seinem Schutz standen, normale Träume hatten, Träume, die ihnen entweder halfen, ihre Probleme zu lösen, oder Träume, die sie inspirierten.
    Bis zu dieser schicksalhaften Nacht.
    Arik hatte einem seiner Menschen geholfen, der krank war. Wegen ihrer Krankheit waren die Träume dieser Frau ganz besonders lebhaft und emotional geworden – so sehr, dass einer der Skoti sich an ihr festgeklammert hatte. So etwas passierte schon mal und wurde auch toleriert. Skoti ernährten sich von menschlichen Gefühlen, aber solange sie sich unter Kontrolle hatten und in den Träumen nicht die Führung übernahmen oder das Leben des Menschen unterbrachen, durften sie die Menschen aussaugen. Nur wenn die Skoti die Macht über den Menschen übernahmen, wurden sie bestraft.
    Die Menschen hatten eine zerbrechliche Psyche. Ein Skotos, der immer wiederkehrte, konnte in den Geist eines Menschen eindringen und ihn in den Wahnsinn oder zum Selbstmord treiben. Im schlimmsten Fall konnte ein Skotos sogar den Menschen töten, und deshalb überwachten die Oneroi die Skoti. Wenn ein Skotos zu viel Zeit mit einem Menschen verbrachte, trat ein Oneroi in Aktion und trennte sie.
    Und wenn alle anderen Mittel versagten, dann tötete der Oneroi den Skotos.
    Es hatte einmal eine Zeit gegeben, in der Ariks Leben dem Schutz seiner Menschen gewidmet gewesen war. Er hatte nichts gespürt und nur den Befehlen der obersten Oneroi gehorcht. Zu seiner Zeit hatte er zahlreiche Skoti überwacht, ohne zu verstehen oder darüber nachzudenken, wieso sie die Menschen so aussaugten, wie sie es taten. Warum sie das brennende Bedürfnis verspürten, ihr Leben für diese Herausforderung zu riskieren.
    Und dann hatte eine Nacht … nein, eine Begegnung … das alles geändert und eine Läuterung mit sich gebracht, die noch immer in ihm widerhallte.
    Solin hatte eine Menschenmutter und den Traumgott Phobetor zum Vater und lebte auf der Erde, aber nachts lief er in den Träumen anderer Menschen Amok. Er war völlig unmoralisch, und es machte ihm nichts aus, was er den anderen antat, solange nur er seine Freude daran hatte.
    Seit Jahrhunderten schon hatten die Oneroi versucht, Solin zu stoppen und festzusetzen. Er war einer der wenigen Skoti, die zum Tode verurteilt waren. Sein unersättlicher Appetit und seine Fähigkeiten im Kampf waren unter den Oneroi legendär, die das Pech gehabt hatten, ihm schon einmal gegenüberzustehen.
    Und Arik war einer von ihnen. Sie waren beide noch jung gewesen, und Arik hatte gedacht, er würde mit Solin allein fertig werden.
    Die meisten Skoti flohen, wenn sich ein Oneroi näherte. Der Oneroi hatte die volle Rückendeckung der anderen Götter, um alles zu tun, was nötig war, um die Skoti unter Kontrolle zu bringen. Weil die Skoti bei jedem Menschen Gefühle absaugen konnten, verschwanden sie meist einfach, ohne Probleme zu machen, und verschwendeten keine Zeit damit zu kämpfen, denn sie konnten ja einfach zum nächsten Menschen wechseln.
    Aber Solin war stärker als die meisten anderen Skoti. Kühner. Statt zu fliehen, wie Arik es erwartet hatte, hatte Solin seinen Menschen auf Arik angesetzt. Nach den Gesetzen der Oneroi war es Arik verboten, einen Menschen zu verletzen, und das hatte Solin gewusst. Arik hatte damals versucht, die Menschenfrau fortzulocken, ohne ihr etwas anzutun, aber in dem Moment, als ihre Lippen die seinen berührt hatten und er ihre Lust spürte, war etwas in ihm zersprungen.
    Er hatte zum ersten Mal in seinem Leben Begierde und Erregung verspürt. Und als die Frau auf die Knie gefallen war und seinen Schwanz in den Mund genommen hatte, hatte er gewusst, dass er verloren war, und seine Überzeugung war dahin. In Sekundenbruchteilen war er zum Skotos geworden.
    Und seitdem war er es geblieben.
    Er trieb von einem Traum zum nächsten und hatte viele Jahrhunderte lang nach jemandem gesucht, der seine Gefühle in solche Höhen treiben würde, wie er sie in dieser ersten Nacht erlebt hatte. Aber niemand hatte das auch nur ansatzweise geschafft.
    Bis Megeara aufgetaucht war.
    Nur sie war in der Lage, die Leere in ihm zu füllen. Sie ließ ihn leuchtende Farben sehen und ihre Gefühle miterleben. Nach all diesen Jahrhunderten begriff er endlich, warum manche Skoti sich weigerten, ihre Partner zu verlassen, und warum sie lieber ihren Tod riskierten.
    Wegen Megeara wollte er wissen,
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