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Fünf wünschen Ihren Tod

Fünf wünschen Ihren Tod

Titel: Fünf wünschen Ihren Tod
Autoren: Carter Brown
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für die Welt, solange
solche Wunder geschehen!«
    Ich blickte Zelda verzweifelt
an. »Kannst du mir das in verständliches Englisch übersetzen, Süße?«
    »Natürlich, Darling: Lee findet
es ungewöhnlich, daß meine beiden ersten Ex-Ehemänner gemeinsam eintreffen. Laß
dir von Lee etwas zu trinken bringen, während ich sie begrüße — und komm dann
nach einer kleinen Weile auf die Terrasse hinaus, ja?«
    »Gut«, sagte ich.
    Die Tür schloß sich hinter
Zelda, und irgendwie verstärkte der noch immer die Luft durchdringende Duft
ihres Parfüms die plötzliche Leere dieses riesigen Raumes. Brogan öffnete das
Barschränkchen und begann, sich mit Eiswürfeln und Gläsern zu beschäftigen.
    »Was wollen Sie trinken?«
brummte er.
    »Bourbon auf Eis wäre das
Richtige«, sagte ich. »Diese Filmidee Zeldas scheint mir ein wenig verrückt.
Was halten Sie davon?«
    Er goß die Gläser ein und trug
sie durch das Zimmer zu einem Tisch. Dann ließ er sich in dem Sessel nieder, in
dem Zelda kurz zuvor gesessen hatte.
    »Klar, klingt das Ganze
verrückt«, sagte er und zuckte die Schultern. »Aber vermutlich kennt Zelda all
diese Leute verdammt viel besser als ich. Was soll ich also dagegen einwenden?«
    »Sie sind ihr Agent«, sagte
ich. »Sie sind für ihre Karriere verantwortlich?«
    »Für zehn Prozent Beteiligung
muß ich mich den meisten ihrer verrückten Ideen fügen«, sagte er mürrisch. Er
hob sein Glas. »Auf Ihre ewige Verdammnis, Holman .«
    »Und auf die Ihre, Brogan.« Ich
kostete den Bourbon, der ausgezeichnet war, während er sein Glas leerte.
    »Wissen Sie was?« Er stützte die
Ellbogen auf den Tisch, legte das Kinn in die Hände und starrte mich an. »Sie
braucht Sie dieses Wochenende über nicht mehr, als sie mich braucht, Sie
Wunderknabe! Also bilden Sie sich nicht ein, Sie könnten irgend
jemandem etwas vormachen!«
    »Wenn ich wüßte, wovon, zum
Teufel, Sie reden«, sagte ich geduldig, »vielleicht könnte ich Ihnen dann
darauf eine Antwort geben.«
    »Versuchen Sie nicht, den
Neunmalklugen zu spielen«, sagte er angewidert. »Sie haben sich in die Rolle
des großen Helden hineingespielt, als Sie sie aus dem Schlamassel mit Pérez in
Südamerika herausgeholt haben. Alles, was sie wollte, war ein Vorwand, um Sie
für ein paar Tage — und Nächte — hierherzubringen!«
    »Ein wunderschöner Gedanke,
Freund«, sagte ich aufrichtig. »Ich wollte, er träfe zu.«
    »Ich habe Ihnen bereits
gesagt«, knurrte er, »daß Sie Ihre Zeit verschwenden, wenn Sie glauben, Sie
könnten mir etwas vormachen, Kumpel. Ich kenne Zelda dafür zu gut. Ich weiß
manchmal sogar, was sie denkt, bevor sie es selbst weiß.«
    »Nun, das alles trifft mich als
große Überraschung«, gestand ich vergnügt. »Aber hoffentlich haben Sie recht,
und wenn ja — vielen Dank für die Aufklärung, Freund.«
    Er erhob sich schwerfällig,
fast zu betrunken, um sich auf den Beinen zu halten, und schlug wild über den Tisch
weg nach mir. Alles geschah so langsam, daß ich reichlich Zeit hatte, meinen
Stuhl ein Stück weit zurückzuschieben und dann zuzusehen, wie seine Faust an
meinem Gesicht vorübersegelte. Die Wucht des Schwungs brachte ihn aus dem
Gleichgewicht, so daß er über den Tisch fiel und dort, das Gesicht nach unten,
liegenblieb.
    »Sie Dreckskerl!« schluchzte er
beinahe. »Ihr beide habt irgendwann, als ihr zusammen dort unten in Südamerika
wart, miteinander geschlafen. Stimmt’s?«
    »Das ist eine sehr persönliche
Frage, Brogan«, sagte ich freundlich. »Aber da ich sehe, daß sie Ihnen viel
Kopfzerbrechen bereitet, werde ich sie nicht beantworten. Auf diese Weise
werden Sie sich noch länger darüber den Kopf zerbrechen können. Ja?«
     
     
     

ZWEITES KAPITEL
     
    N ach dem Dämmerlicht in der
Bibliothek blendete mich der Sonnenschein auf der weiten, mit Fliesen belegten
Terrasse hinter dem Haus.
    Hinter der Terrasse wirkte die
blaugrüne Oberfläche des gekachelten Swimming-pools einladend, aber Geschäft war Geschäft — wie mein Freund, der Produzent,
versicherte, der darauf schwört, auch einem Starlet gegenüber nie etwas anderes
behauptet zu haben.
    Eine kleine Gruppe von Leuten
saß unter einem riesigen gestreiften Sonnenschirm an einem Ende der Terrasse.
Ich strebte auf sie zu. Zelda, an jeder Seite von einem Ex-Ehemann flankiert,
lächelte heiter zu mir auf.
    »Rick, Darling«, sagte sie,
»komm, setz dich zu uns. Das hier ist Rex Courtney.« Sie machte eine anmutige
Handbewegung in Richtung des
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