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Fünf wünschen Ihren Tod

Fünf wünschen Ihren Tod

Titel: Fünf wünschen Ihren Tod
Autoren: Carter Brown
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die Bibliothek schieben.
    »Warum gehen Sie mir plötzlich
aus dem Weg?« fragte sie mißtrauisch.
    »Es gibt eine entzückende Art
der Selbstquälerei, nämlich das Beste fürs Wochenende aufzusparen«, erklärte
ich.
    »Aber das ist doch das
Wochenende.«
    »Das Wochenende ist der Ort, an
den Sie und ich für die nächsten paar Tage gehen werden, wenn wir hier mit
allem fertig sind«, sagte ich geduldig. »Wenn Sie zu einer zweiten Zelda Roxane
werden wollen, Süße, müssen Sie geschmeidiger werden.«
    Sie holte tief Luft und lächelte
stolz. »Ich bin sehr geschmeidig.«
    Ich tippte mir mit dem
Zeigefinger an den Kopf. »Hier oben, Sie kleine Idiotin.«
    »Ich werde daran denken«,
versprach sie.
    Zelda saß noch immer oben am
Tisch und spielte irgendeine Abart von Rommé mit ihren Schecks, oder vielleicht
war es auch ein geheimes Ritual, um eventuell platzende Schecks mit einem Bann
zu belegen.
    »Hallo, Rick, Darling. Bist du
wieder da?«
    »Du merkst auch alles.«
    »Hast du deine Angelegenheiten
erledigt?«
    »Es wird jeden Augenblick
soweit sein.«
    »Das freut mich«, sagte sie
zerstreut und gruppierte die Schecks erneut um.
    Ich zündete mir eine Zigarette
an und wanderte umher, all die ungelesenen Bücher auf den Regalen betrachtend,
die zu lesen ich keinerlei Bedürfnis verspürte. Etwa zehn Minuten später hob
Zelda mit einem Ruck den Kopf.
    »Was war das?«
    »Es klang wie ein Schuß«, sagte
ich.
    »Ja? Das habe ich mir auch
gedacht.« Sie schob die Schecks ein paar Sekunden lang sinnlos durcheinander.
    »Etwas macht mich neugierig«,
erklärte ich ihr.
    »Darling — du weißt, ich habe
keinerlei Geheimnisse vor dir.«
    »Du hast doch nicht im Ernst
geglaubt, daß die Reize der berühmten Zelda Roxane Harry hätten dazu bewegen
können, seine Absichten in bezug auf dein
Erpressungsmanöver zu ändern?«
    »Natürlich nicht! Ich war doch
mit dem Schuft verheiratet, vergiß das nicht.«
    »Daran dachte ich ja eben. Ich
würde gern wissen, warum du eigentlich gestern nacht in sein Zimmer gingst?«
    »Nun, Darling…«, sie wühlte
erneut in ihren Schecks »jemand schlug vor, es könnte mein Vorteil sein, wenn
ich hinginge, und so tat ich es eben.«
    »Dieser Jemand war Lee Brogan?«
    »Dieser Schuß — war das Lee
Brogan?«
    »Ja«, sagte ich.
    »Ja«, wiederholte sie. »Ich
frage mich, woher er eine Pistole hatte.«
    »Es war die von Ramón — ich ließ
sie für ihn draußen auf der Terrasse.«
    Sie seufzte leise. »Es ist so
lästig, Darling. Nun werde ich mir wohl einen neuen Agenten suchen müssen?«
    »Vermutlich ja«, sagte ich.
     
    ENDE
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