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Fünf wünschen Ihren Tod

Fünf wünschen Ihren Tod

Titel: Fünf wünschen Ihren Tod
Autoren: Carter Brown
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nett«, sagte er formell.
»Aber was soll ich hier tun?«
    »Vielleicht für mich arbeiten?«
sagte ich automatisch und überlegte dann erst — und fand, es sei eine gute
Idee.
    »Was hätte ich zu tun, Señor?«
Erneut lag der spöttische Schimmer in seinen kalten grauen Augen. »Leute hassen?«
    »Das auch«, sagte ich, »ein
bißchen wenigstens.«
    Valero warf den Kopf zurück und brach
in brüllendes Gelächter aus, während ich dastand und ihn anstarrte. Dann packte
er meine Schulter, daß es weh tat. »Sie sind ebenfalls ein sehr praktischer
Mann, Señor. Manchmal ist es notwendig, ein wenig zu hassen. Ich glaube, ich
würde gern mit Ihnen zusammenarbeiten.«
    »Wir werden sehen, was sich
machen läßt, Colonel«, sagte ich. Ich war sehr zuversichtlich, daß sich das
arrangieren ließ. Einen Augenblick lang stellte ich mir die Reaktion einer Nina Farson vor, wenn es Valero gewesen wäre, der damals in Acapulco in ihr Zimmer hereingeplatzt wäre, und
überlegte, daß dann aller Wahrscheinlichkeit nach alle beide noch dort wären.
    »Die Leiche des Generals liegt
auf der Terrasse«, sagte ich abrupt.
    »Wollen Sie, daß sie
weggeschafft wird, Señor?« fragte er gleichmütig.
    »Nun, klar, ich — ich dachte,
Sie würden sie vielleicht gern...«
    »Der Mann ist tot, Señor. Der
Rest ist nur noch Abfall.«
    Er ging gelassenen Schritts weiter
ins Wohnzimmer, während ich stehenblieb und mich ein paar Sekunden lang am Kopf
kratzte. Der grundlegende Unterschied zwischen Valero und mir war, so überlegte ich, daß er keinerlei Empfindungen hatte, im
Gegensatz zu mir. Und wenn ich nicht aufpaßte , würde
ich mich in nullkommanichts in einen Schlappschwanz
verwandeln.
    Ich ging in die Bibliothek und
fand dort Zelda, mit einem Füllfederhalter und Papieren beschäftigt, oben am
Tisch sitzend vor.
    »Kann ich telefonieren?«
    »Natürlich, Rick, Darling«,
sagte sie mit strahlendem Lächeln. »Ich mache die Arbeit, die ich liebe — ich
überweise meiner Bank schöne, dicke Schecks. Siehst du?« Sie wedelte beglückt
mit einem von ihnen in der Luft herum. »Der hier ist von Darling Hugo, dieser
vom lieben Rex und der von meiner liebsten Freundin Nina — «
    »Sie haben alle gezahlt?«
brachte ich mit erstickter Stimme hervor.
    »Wie die Lämmer, Darling«,
sagte sie heiter. »Wie diese süßen kleinen Wollämmchen .
Also war das Wochenende doch kein absolutes Fiasko, nicht?«
    »Das kann man wohl sagen«,
pflichtete ich bei. »Ich werde jetzt am besten die Polizei anrufen.«
    »Ich bin so froh, daß ich
dieses Haus hier nur gemietet habe, Darling.« Sie schauderte und zog den
Satinmorgenrock enger um ihre üppigen Rundungen. »Es würde mir eiskalt den
Rücken hinunterlaufen, wenn ich hier wohnen müßte, ich meine, nachdem nun
praktisch in jedem Zimmer eine Leiche liegt. Armer Harry...«
    »Harry!« Ich schlug mir mit der
Hand gegen die Stirn. »Den armen alten Harry hätte ich beinahe vergessen.«
    Ich griff nach dem Telefonhörer
und teilte dem Mädchen in der Vermittlung mit, ich wollte mit Mr. Aginos — Peter Aginos — in Los
Angeles mit Voranmeldung verbunden werden. Auf meiner Uhr war es beinahe
Viertel nach acht.
    »Versuchen Sie es in seinem
Haus in Beverly Hills«, sagte ich zu dem Mädchen, »und wenn er dort nicht ist,
versuchen Sie es in seinem Büro — Stellar-Produktion. Dort werden sie wissen,
wo er zu finden ist — er ist der Produzent.« Sie mußte davon beeindruckt sein,
denn sie erwischte ihn beim ersten Versuch in seinem Haus.
    »Pete«, sagte ich, »hier
spricht Rick Holman . Ja, ja, klar, — wenn Sie mich
erst einmal zu Wort kommen lassen. Ihre Probleme sind gelöst. Was? Ich bin so
nüchtern wie... Zum Teufel damit! Er wird es nicht schaffen, Sie aus Ihrem Büro
zu verdrängen. Pete, Sie brauchen sich nicht mehr die geringste Sorge zu
machen. Harry Tighe ist vergangene Nacht ermordet
worden. Hier, aber erzählen Sie’s nicht weiter, es ist noch nicht amtlich.
Klar, ich garantiere Ihnen dafür, daß er tot ist! Okay, ich werde Ihnen die
Rechnung ins Büro schicken. Klar — ja, prima. Wiedersehen, Pete.« Ich legte
auf.
    Auf Zeldas Gesicht breitete
sich langsam ein Lächeln aus, während sie mich offen anstarrte. »Ach, das ist es also?« murmelte sie mit kehliger Stimme. »Harrys Millionengeschäft, das ihm
am Montag in den Schoß fallen sollte! Es hatte irgend etwas mit Wertpapieroptionen zu tun, nicht wahr, Darling?«
    »Ja, Optionen auf Wertpapiere.«
Ich nickte.
    »Stellar-Produktion
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