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Fünf wünschen Ihren Tod

Fünf wünschen Ihren Tod

Titel: Fünf wünschen Ihren Tod
Autoren: Carter Brown
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Reste zusammenzufegen. Nicht wahr? Die Leiche
eines Ermordeten und die Leiche eines Mörders. Das nenne ich saubere Arbeit.«
    Ich zündete mir eine Zigarette
an und blickte in die makellose Sauberkeit des gefilterten Wassers hinab. Etwas
gibt es, was mir das Leben in Kalifornien versauert — die Dinge sind den
Menschen so überlegen.
    »Sie hätten es vielleicht vor
einem Jahr tun sollen, Lee«, sagte ich, »oder zumindest vor einem halben Jahr.«
    »Was?«
    »Abhauen.«
    Er lachte kurz auf. »Sie sind
übergeschnappt. Was haben Sie mit dem Colonel gemacht? Ihn verhext?«
    »Er ist ein netter Bursche«,
sagte ich. »Aller Wahrscheinlichkeit nach wird er für mich arbeiten.«
    »Das tut er bereits«, sagte
Brogan grinsend. »Er hat erst vor ein paar Minuten die Leiche des Generals mit
dem Rest des Abfalls von der Terrasse entfernt.«
    »Also bleiben nur die Blutflecken
übrig«, sagte ich. »Wollen wir jetzt mit den Späßchen aufhören, Lee?«
    Er sah mich einen Augenblick
lang unsicher an und wandte dann den Blick ab. »Ich weiß nicht, wovon, zum
Kuckuck, Sie reden.«
    »Oh, kommen Sie schon«, sagte
ich geduldig. »Ich weiß, daß Ramón Pérez Harry niemals umgebracht hat, und Sie
wissen es auch.«
    »Sind Sie jetzt völlig
übergeschnappt?« sagte er wild. »Wenn Sie wissen, daß es nicht Pérez war,
warum, zum Teufel, haben Sie sich dann solche Mühe gegeben, zu beweisen, daß er
es war?«
    »Das war eine persönliche
Angelegenheit, und ich habe in nicht ausstehen können«, sagte ich kalt. »Ich
hatte vor, ihn vor Angst halb um seinen Verstand zu bringen, aber ich habe ihn
falsch eingeschätzt und ihn statt dessen zu Tode geängstigt.«
    Er zuckte hilflos die
Schultern. »Da mir nichts anderes übrigbleibt, muß ich wohl in den sauren Apfel
beißen. Können wir vielleicht gleich zur Sache kommen? Wer hat Harry Tighe umgebracht?«
    »Das ist nicht besonders
raffiniert, Freund«, sagte ich kurz. »Sie wissen, daß Sie ihn umgebracht haben.
Versuchen Sie, mich niederzuschlagen, wenn Sie wollen, schreien Sie nach Ihren
Rechtsanwälten — was immer Sie wollen und können: Aber spielen Sie nicht den
Raffinierten. Ja?«
    »Jetzt bin ich ganz sicher, daß
Sie nicht mehr alle Tassen im Schrank haben«, sagte er barsch. »Warum
ausgerechnet ich?«
    Ich widerstand der Versuchung,
den makellosen Swimming-pool mit meinem
Zigarettenstummel zu schänden, und warf ihn statt dessen ins Gebüsch.
    »Sie hatten nun mal diesen
Narren an Zelda gefressen«, sagte ich. »Es hatte Sie dazu gebracht, weiß der
Himmel wieviel Flaschen am Tag zu trinken, Lee. Ich
war eben erst im Haus, und Sie schlugen bereits nach mir, weil Sie dachten, ich
hätte etwas mit Zelda gehabt und Ihnen sei es in all den drei Jahren nicht
gelungen, die sie mit ihr zusammen waren. Sie konnten nicht eine Minute von dem
Gedanken loskommen. Und als Harry Tighe sich
sträubte, bei dem Erpressungsmanöver klein beizugeben, und Zelda zu mir kam, um
mich um Hilfe zu bitten und mir praktische Ermutigung in der Zurückgezogenheit
ihres Schlafzimmers anbot — ich glaube, das war so ungefähr der Augenblick, als
bei Ihnen die Sicherung durchbrannte.«
    Eine graue Blässe breitete sich
unter seiner geröteten Haut aus, und seine Stimme schwankte leicht, als er
wieder zu sprechen begann. »Rick Holman «, sagte er
schwerfällig, »der heldische Schweinehund, der sich den Teufel um Zelda Roxane
scherte — um die wirkliche Zelda! Für Burschen wie Holman war sie nichts als irgendein Frauenzimmer.«
    »Vielleicht sogar ein
Super-Frauenzimmer«, bestätigte ich. »Während ich gleich nach der Konferenz in
der Bibliothek bei Zelda war, saßen Sie an der Bar und dachten sich das Ganze
aus. — Stimmt’s?«
    »Es ist Ihre Story«, sagte er
mit erstickter Stimme.
    »Was gibt es für eine naheliegendere Waffe für einen Säufer als eine ungeöffnete
Whiskyflasche«, sagte ich mit brutaler Präzision. »War er so betrunken, daß er
k. o. war, als Sie in sein Zimmer kamen? Vielleicht schlief er sogar? Wie lange
haben Sie noch auf ihn eingeschlagen nachdem er schon tot war, Freund?«
    Sein Gesicht verzog sich
plötzlich, und er preßte gequält die Hände an die Ohren. »Schon gut, schon gut,
schon gut! Ja, ich war es — ich habe ihn umgebracht. Das wollten Sie doch
wissen, ja? Aber reden Sie nicht mehr länger darüber.«
    »Ich höre, Lee, Baby«, sagte
ich finster.
    Seine Hände sanken langsam
herab. »Sind Sie deshalb darauf gekommen? Nur wegen der Verbindung von
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