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Fünf wünschen Ihren Tod

Fünf wünschen Ihren Tod

Titel: Fünf wünschen Ihren Tod
Autoren: Carter Brown
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Kilometer weit aus Los Angeles herauslotst?«
    Sie verschränkte die Hände, und
der überdimensionale Diamantring reflektierte einen Sonnenstrahl mit solcher
Schärfe, daß beinahe meine Netzhaut versengt wurde.
    »Ich hatte einen brillanten
Einfall, Darling«, sagte sie ernsthaft. »Ich begann eines Tages, über mich
selbst nachzudenken. Mein Leben war bereits bis jetzt recht interessant. —
Findest du nicht?«
    »Das war die Untertreibung des
Jahres, Süße«, sagte ich in bewunderndem Ton, »jedenfalls für das Mädchen, das
als die größte Liebeskünstlerin des Jahrhunderts gilt.«
    »Und so hatte ich diesen
brillanten Einfall: Warum sollte ich nicht einen Film meiner eigenen
Lebensgeschichte jetzt drehen, solange sie noch interessant ist und alle
Beteiligten noch am Leben sind? Ich habe zwei Wochen lang wie rasend an einem
Exposé geschrieben und dann Durchschläge an alle Leute geschickt, die
vielleicht Interesse daran haben könnten, mich bei dem Plan zu unterstützen.«
    »Das klingt faszinierend«, gab
ich zu. »Waren sie interessiert?«
    »Natürlich, Darling«, sagte sie
kalt. »Die ganze Welt ist an Zelda Roxane interessiert. Warum sollte es
irgendwo anders sein?«
    »Großartig!« Ich nickte.
»Trotzdem verstehe ich nicht, was ich damit zu tun habe. Was für
Schwierigkeiten bestehen denn?«
    »Nun«, sie lächelte beruhigend,
»ich möchte ganz einfach, daß du das Wochenende über dableibst, Rick, um den
Frieden zu retten.«
    »Bitte, Süße«, flehte ich,
»versuche, mir das auf sinnvolle Weise zu erklären.«
    »Die Leute, an die ich schrieb,
waren völlig weg von der Idee«, sagte sie schnell. »Warum auch nicht? Es wird
ein Kassenschlager werden, und jeder Beteiligte wird Millionen und Millionen
schöner Dollar an Land ziehen. Deshalb habe ich sie für das Wochenende
hierhergebeten, um Termine, finanzielle Ansprüche und all die gräßlichen Details zu besprechen, die nötig sind, bevor
Geld hereinkommt.«
    »Und du willst, daß ich hier
den Frieden retten soll?« Ich starrte sie einen Augenblick lang entgeistert an.
» Wieviel Leute willst du denn über das Wochenende
hierherkommen lassen — ein paar hundert?«
    »Nur fünf, Darling«, sagte sie
ruhig. »Ich glaube, fünf reichen zur Finanzierung des Films. Diese Leute können
leicht das Geld auftreiben, das ich brauche, um mit ihnen den Film zu drehen.«
    »Entschuldige, wenn ich
anfange, dir auf die Nerven zu gehen«, sagte ich schwerfällig, »aber wenn nur
fünf Leute kommen, um mit dir über den Plan zu sprechen, und zudem bereits
damit einverstanden sind, sich zu beteiligen, warum sollte dann der allgemeine
Friede in Gefahr sein?«
    Zelda zuckte hilflos die
schönen Schultern. »Du weißt doch, wie es einem geht, Darling? Wenn man drei
ehemalige Ehemänner unter einem Dach hat, kann alles
mögliche passieren.«
    »Drei Ehem...« Ich zündete mir
mit großer Bedächtigkeit eine neue Zigarette an. »Das bedeutet, daß auch Harry Tighe hierherkommt?«
    »Ganz recht, Darling.«
    »Ich habe gehört, daß er an der
Westküste ist — oder jedenfalls war er auf dem Weg dorthin«, sagte ich. »Aber
gelegentlich ist er schwer aufzufinden. Ich dachte mir schon, daß er dich sehen
mußte, während er hier war.«
    »Du hast den Nagel auf den Kopf
getroffen, Darling«, sagte sie triumphierend. »Als erstes weißt du genau, was
Harry ist: ein versoffener Strolch.«
    »Harry Tighe ist bereit, Geld in diese Sache zu stecken?« wiederholte ich mit erstickter
Stimme. »Ein Film über dein Leben würde natürlich all deine drei Ehen umfassen,
ja?«
    »Aber natürlich. Was wäre die
Geschichte meines Lebens ohne Männer, Darling?«
    »Wieso möchte Tighe mitmachen — und sogar Geld in das Projekt stecken?
Warum will überhaupt einer von den dreien mitmachen?«
    »Weil sie einen todsicheren Weg
sehen, Millionen zu verdienen. Verstehst du das nicht, Rick?« sagte Zelda
geduldig. »Was gibt es für Männer wie sie Wichtigeres, als Geld zu verdienen?«
    »Wahrscheinlich hast du recht«,
räumte ich ein. »Wer sind die beiden anderen Finanziers?«
    »Nina Farson «,
sagte sie mit einem Lächeln, aber ihre Augen waren von gletscherhafter Kälte. »Darling — Nina, meine beste Freundin.«
    »Das erscheint mir zumindest
sinnvoll«, sagte ich. »Da Nina selbst ein Spitzenstar ist.«
    »Das möchte ich nicht gerade
behaupten, Darling«, korrigierte mich Zelda gelassen. »Sie wird allmählich ein
bißchen — nun ja, du weißt schon — hager. Sie wird demnächst im
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