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Fünf wünschen Ihren Tod

Fünf wünschen Ihren Tod

Titel: Fünf wünschen Ihren Tod
Autoren: Carter Brown
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Fernsehen die
Mutterrollen übernehmen. Aber Nina war meine erste Freundin, als ich nach
Hollywood kam, und ich vergesse alte Freunde niemals.«
    »Einer fehlt noch zu den
fünfen.«
    »Eine kleine Überraschung für
dich, Darling: José Pérez.«
    »Pérez!« Ich fiel beinahe aus
dem Sessel. »Kommt er hierher?«
    »Er nicht gerade, Darling. Er
schickt vertretungsweise seinen Bruder.«
    »Ramón Pérez«, knurrte ich. »Wenn
dieser sadistische...«
    »Rick, bitte!« Sie legte ihre
Hand auf die meine und preßte sie voller Wärme. »Du mußt vergessen, was in
Südamerika vorgefallen ist — es liegt lange zurück und ist aus und vorbei.
Denke daran, daß ich dich an diesem Wochenende brauche, und denke außerdem
daran, Darling, daß du, wenn die Verhandlungen erfolgreich verlaufen, selber
die Höhe deines Honorars bestimmen kannst.«
    »Okay«, sagte ich schließlich.
»Ich bin einverstanden, Zelda, aber deswegen braucht mir die Sache noch lange
nicht zu gefallen — ebensowenig wie Ramón Pérez.«
    »Das ist wundervoll, Darling.«
Sie preßte erneut meine Hand, um die Abmachung zu bekräftigen. »Nun brauche ich
mir nicht mehr die geringste Sorge zu machen.«
    Sie lehnte sich in ihren Sessel
zurück und hob, träge sich streckend, die Arme über den Kopf. »Wie gefällt dir
das Haus — ist es nicht völlig absurd?«
    »Wie Jan Kelly schon sagte«, erwiderte
ich, »solltest du Eintrittsgeld für Besucher verlangen — zumal San Simeon nur
dreißig Kilometer weiter nördlich an der Autostraße liegt.«
    »Ich habe es nur für vierzehn
Tage gemietet«, sagte sie. »Man hat mir einen Pauschalpreis gemacht, der auch die
Hausangestellten umschließt. Ich wollte diese Verhandlungen irgendwo in einer
netten und privaten Atmosphäre abwickeln. Keine Publicity, bevor alles
verbrieft und besiegelt ist. Das verstehst du doch, Rick?«
    »Klar!« sagte ich. »Wann
treffen die Gäste ein?«
    Sie warf einen Blick auf die
diamantenbesetzte Armbanduhr mit dem dünnen Platinband, das ihr Handgelenk
umgab. »Ein Uhr dreißig — sie müssen eigentlich jeden Augenblick hier ankommen.
Warst du schon zum Lunch, Darling?«
    »Ich habe spät gefrühstückt, bevor
ich hierhergefahren bin, deshalb bin ich nicht hungrig, danke«, sagte ich. »Ich
würde gern etwas trinken.«
    Es wurde höflich an die Tür
geklopft und gleich darauf trat Lee Brogan ins Zimmer.
    »Du hast soeben das Zauberwort
gesprochen«, sagte Zelda bissig. »Ich bin überrascht, daß Lee nicht bereits
einen Martini in jeder Hand hat.«
    Das einzige Mal, an dem ich Lee
Brogan je gesehen hatte, war an dem Zeitpunkt gewesen, als ich Zelda aus
Südamerika zurückgebracht hatte, und in der Zwischenzeit war sein Antlitz nicht
erfreulicher geworden. Sein sandfarbenes Haar war ein wenig dünner, sein Körper
ein wenig schwerer geworden, und die Wangen begannen aus Solidarität gegenüber
seinem Schmerbauch herabzuhängen. Seine Augen waren rotgerändert und gedunsen,
sein Mund war schlaff.
    »Hallo, Holman !«
brummte er. »Was hat der große Arrangeur des Filmlandes in dieser Wildnis hier
zu suchen? Zelda hat mir gar nicht erzählt, daß sie einen Privatdetektiv
braucht.«
    »Für Sie Industrieberater«,
sagte ich kalt. »Und wenn Zelda Ihnen nicht erzählt hat, warum ich hier bin,
sehe ich keinen Grund, das meinerseits zu tun.«
    »Vertragt euch, Darlings«,
murmelte Zelda und gähnte sanft. »Da die Finanziers jede Minute eintreffen
können, sollten wir ihnen als geschlossene Front gegenüberstehen. Ich habe Rick
gebeten, hierzubleiben für den Fall, daß es Schwierigkeiten geben sollte, Lee,
das ist alles. Lediglich eine vernünftige Vorsichtsmaßnahme.«
    »Es wird in der Tat eine Menge
Scherereien geben«, sagte Brogan und lachte lustlos. »Junge, Junge! Ich wette,
innerhalb von zwei Stunden wird bei einer Zusammenkunft dieser Burschen die
ganze verdammte Geschichte himmelhoch in die Luft fliegen — wumm!«
    »Sind Sie hierhergekommen, um
Späßchen zu machen?« fragte Zelda mit gepreßter Stimme. »Oder ist der Alkohol in der Bar ausgegangen?«
    »Noch nicht«, brummte Brogan.
»Zwei Ihrer Gäste sind soeben eingetroffen. Ich dachte, Sie würden ihnen
vielleicht gern guten Tag sagen, aber wie Sie wollen. Sie tun ohnehin immer,
was Sie wollen.«
    »Gäste?« Ihre Augen glänzten hell,
als sie aufstand. »Wie aufregend! Welche denn?«
    »Rex Courtney und von Arlsburg «, sagte Brogan. »Ich hätte es nicht für möglich
gehalten! Junge, Junge, es besteht noch immer Hoffnung
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