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Flug durch die Sonne

Flug durch die Sonne

Titel: Flug durch die Sonne
Autoren: Isaac Asimov
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Astronom, der ihn zufällig genau zu diesem Zeitpunkt mit seinem Teleskop beobachtet, würde sich vielleicht wundern, weshalb ein Asteroid die Ekliptik verlassen und in eine verbotene Zone fliegen sollte. Wenn er nahe genug im Weltraum wäre, würde er sich vielleicht auch wundern, weshalb ein Asteroid an einem Ende einen Ionenstrom haben sollte.
    Ich stelle mir vor, daß Sie ihn schon einmal bewegt hatten, um Antons Schiff entgegenzukommen, damit man mich auf Ihrem Felsen absetzen konnte. Ich war also überzeugt, daß Sie so kurz darauf keinen großen Sprung machen würden. Vielleicht nur weit genug, um in die nächste Asteroidenwolke zu gelangen, um sich dort zu verstecken. Also kehrte ich um und suchte unter den nächstliegenden Asteroiden nach einem, der die richtige Größe und Gestalt hatte. Ich fand ihn auch. Ich fand einen Asteroiden, der in Wirklichkeit ein Stützpunkt, eine Fabrik und ein Lagerhaus war, und auf diesem Asteroiden hörte ich das Geräusch eines großen hyperatomischen Motors, groß genug, um den Felsen durch den Weltraum zu bewegen. Import vom Sirius, denke ich.«
    »Aber das war nicht mein Felsen«, sagte Hansen.
    »Nein? Aber Dingo wartete dort auf mich. Er brüstete sich noch damit, daß er es gar nicht nötig gehabt hätte, mich zu verfolgen, da er gewußt hatte, was mein Ziel war. Die einzige Stelle aber, von der er wissen konnte, daß ich hinkommen würde, war Ihr Felsen. Ich schließe daraus, daß dieser Felsen auf einer Seite Ihre Wohnung und auf der anderen Seite den Piratenstützpunkt hatte.«
    »Nein, nein!« schrie Hansen. »Sagen Sie doch, Herr Admiral – es gibt tausend Asteroiden von der gleichen Größe und der gleichen Form wie der meine, und ich kann doch nicht für eine hingeworfene Bemerkung verantwortlich gemacht werden, die irgendein Pirat macht.«
    »Dann gibt es noch ein Beweisstück, das Sie vielleicht eher überzeugt«, fuhr Lucky fort. »Auf dem Piratenstützpunkt gab es ein Tal zwischen zwei Felsvorsprüngen, ein Tal voller leerer Konservendosen.«
    »Leere Konservendosen!« schrie der Admiral. »Was in aller Welt hat das damit zu tun, Starr?«
    »Hansen lagerte seine leeren Konservendosen in einem Tal auf seinem eigenen Felsen ab. Ich habe es gesehen, als wir von seinem Felsen starteten. Als ich mich dem Piratenstützpunkt näherte, sah ich es wieder. Das war auch der Grund, weshalb ich auf diesem Felsen meine Erkundung begann. Sehen Sie sich diesen Mann an, Admiral, und sagen Sie mir, ob Sie noch daran zweifeln, daß es so war, wie ich sage.«
    Hansens Gesicht war vor Wut verzerrt.
    Er war nicht mehr derselbe Mann wie vorher. Wo vorher ein wohlwollendes Lächeln um seine Lippen gespielt hatte, waren jetzt tief eingegrabene Linien der Wut. »Also schön, was soll ich tun?«
    »Ich möchte, daß Sie Ganymed anrufen. Ich bin überzeugt, daß Sie schon Vorverhandlungen geführt haben. Sie werden Sie kennen. Sagen Sie ihnen, daß die Asteroiden vor der Erde kapitulieren und uns, wenn nötig, gegen Sirius unterstützen werden.«
    Hansen lachte. »Warum sollte ich das? Sie haben mich in der Hand, das stimmt. Aber Sie haben die Asteroiden noch nicht.«
    »Das können wir schon, wenn wir Ihren Felsen besetzen. Auf ihm befinden sich doch alle Aufzeichnungen, nicht wahr?«
    »Sehen Sie nur zu, daß Sie ihn finden!« sagte Hansen heiser. »Suchen Sie ihn in einer Wolke von Asteroiden. Sie sagen ja selbst, daß er sich bewegen kann.«
    »Er wird leicht zu finden sein«, warf Lucky ein. »Ihre Konservendosen, wissen Sie.«
    »Nur zu! Sehen Sie sich jeden Felsen an, bis Sie das Tal finden. Sie brauchen vermutlich eine Million Jahre dazu.«
    »Nein, höchstens einen Tag. Als ich den Piratenstützpunkt verließ, nahm ich mir die Zeit, das Tal mit den Konservendosen mit einem Hitzestrahl zu behandeln. Ich schmolz also die Dosen und ließ sie dann in eine glitzernde Metallfläche erstarren. Eine Atmosphäre gibt es nicht, die irgendwelche korrodierenden Einflüsse haben könnte. Sie werden also hübsch glänzen. Das Ceres-Observatorium braucht nur den Himmel nach einem Asteroiden abzusuchen, der etwa zehnmal so hell ist, wie er der Größe nach sein dürfte. Die Suche hat schon begonnen, als ich von Ceres startete.«
    »Das ist eine Lüge!«
    »Wirklich? Lange, bevor ich die Sonne erreichte, erhielt ich eine Subäthermeldung mit einer Fotografie. Hier ist sie.«
    Lucky zog sie aus der Tasche. »Der helle Fleck dort mit dem eingezeichneten Pfeil ist Ihr Asteroid.«
    »Meinen Sie,
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