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Flug durch die Sonne

Flug durch die Sonne

Titel: Flug durch die Sonne
Autoren: Isaac Asimov
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die kaum verhohlene Mißbilligung des Admirals einigermaßen vorbereitet.
    »Dr. Conway hat die Situation hinreichend geschildert, Starr«, meinte der Admiral, »und ich muß Ihnen für Ihr Verhalten unser Lob aussprechen. Sie müssen sich aber darüber im klaren sein, daß die Marine schon seit einiger Zeit von der sirianischen Gefahr wußte und einige Abwehrpläne verfolgte. Ein unabhängiges Vorgehen von seiten des Senates kann schädliche Folgen haben. Das könnten Sie Dr. Conway gegenüber erwähnen. Der Koordinator hat mich nun gebeten, in den nächsten Stadien des Kampfes gegen die Piraten mit dem Senat zusammenzuarbeiten, aber«, er sah Lucky an, »ich kann mich Ihrem Vorschlag nicht anschließen, den Angriff auf Ganymed weiter hinauszuschieben. Die Marine ist in der Lage, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.«
    Der Admiral war vielleicht fünfzig Jahre alt und nicht daran gewöhnt, mit irgend jemandem auf gleicher Basis zu verhandeln, ganz zu schweigen mit einem jungen Mann, der höchstens halb so alt war wie er.
    Lucky war müde. Die Reaktion hatte nun eingesetzt, da Antons Schiff ins Schlepptau genommen und ihre Mannschaft verhaftet worden war. Er brachte es dennoch fertig, respektvoll zu sein, und sagte: »Ich glaube, daß, wenn wir zuerst auf den Asteroiden aufräumen, die Sirianer auf Ganymed automatisch aufhören werden, ein Problem darzustellen.«
    »Ewige Milchstraße, Mann, was heißt hier ›aufräumen‹? Das haben wir doch schon seit fünfundzwanzig Jahren ohne Erfolg versucht. Auf den Asteroiden Ordnung zu schaffen, ist ebenso schwierig wie einen Sack Flöhe hüten. Und was den sirianischen Stützpunkt angeht, so wissen wir, wo er ist, und haben auch einige Ahnung von seiner Stärke.« Der Admiral lächelte kurz. »Für den Senat mag es schwer sein, das einzusehen, aber die Marine weiß schließlich auch, was sie tut. Ich weiß, daß die unter meinem Kommando vereinten Streitkräfte stark genug sind, um die Macht des Gegners auf Ganymed zu brechen. Wir sind zur Schlacht bereit.«
    »Daran habe ich keinen Zweifel, und ich bezweifle auch nicht, daß Sie die Sirianer besiegen können. Aber die Sirianer auf Ganymed sind nicht alle Sirianer, die es gibt. Sie mögen bereit zur Schlacht sein, aber sind Sie auch bereit zu einem langen und teuren Krieg?«
    Das Gesicht des Admirals rötete sich. »Man hat mich aufgefordert, mit Ihnen zusammenzuarbeiten, aber ich kann das nicht auf Risiko der Sicherheit der Erde tun. Ich kann unter keinen Umständen einem Plan meine Zustimmung geben, der auf die Verteilung unserer Flotte unter die Asteroiden zielt, während eine Expedition vom Sirius im Sonnensystem weilt.«
    »Geben Sie mir eine Stunde?« unterbrach ihn Lucky. »Eine Stunde, um mit Hansen zu sprechen, dem Gefangenen, der an Bord gebracht wurde, gerade bevor Sie kamen, Sir?«
    »Und was erwarten Sie sich davon?«
    »Geben Sie mir die Stunde, um es Ihnen zu zeigen?«
    Der Admiral preßte die Lippen aufeinander. »Eine Stunde kann wertvoll sein ... Nun, fangen Sie an, aber schnell, bitte, ich möchte sehen, was Sie erreichen.«
    »Hansen!« rief Lucky, ohne den Blick von dem Admiral zu wenden.
    Der Eremit trat aus dem Schlafraum ein. Er sah müde aus, brachte aber dennoch ein Lächeln zuwege. Sein Aufenthalt auf dem Piratenschiff hatte offenbar seinen Mut nicht gebrochen.
    »Ich habe schon Ihr Schiff bewundert, Mr. Starr«, sagte er. »Wirklich schön.«
    Lucky nickte. »Die Situation ist folgende, Mr. Hansen: Wir haben dank Ihrer Hilfe Anton aufgehalten, und ich möchte Ihnen für Ihre Mitwirkung noch einmal danken. Das bedeutet, daß wir den Ausbruch der Feindseligkeiten mit Sirius aufgeschoben haben. Aber wir brauchen mehr als eine Verschiebung. Wir müssen die Gefahr völlig beseitigen, und unsere Zeit ist sehr knapp.«
    »Und wie kann ich helfen?« erkundigte sich Hansen.
    »Indem Sie meine Fragen beantworten.«
    »Gerne, aber ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß. Es tut mir leid, daß sich das als so wenig wertvoll erwies.«
    »Und dennoch hielten die Piraten Sie für einen gefährlichen Mann. Sie riskierten eine ganze Menge, um Sie zu entführen.«
    »Das kann ich nicht erklären.«
    »Ist es möglich, daß Sie über irgendwelche Kenntnisse verfügen, von denen Sie vielleicht gar nichts wissen? Etwas, das den Piraten gefährlich sein könnte?«
    »Nicht daß ich wüßte.«
    »Nun, man hat Ihnen vertraut. Nach den Informationen, die Sie mir selbst gaben, sind Sie vermögend. Ein Mann mit guten
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