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Fluch des Goldes

Fluch des Goldes

Titel: Fluch des Goldes
Autoren: Ulf Blanck
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Titus ein. »Tante Mathilda wird sich schon Sorgen machen. Aber morgen kommen wir wieder  – und zwar mit schwerem Gerät. Ich hab da so eine Idee.«  Jetzt erst bemerkten sie, wie viele Menschen in der Zwischenzeit am Fluss versammelt waren. Es schien, als ob ganz Rocky Beach auf den Beinen war. Die ersten begannen Zelte aufzubauen, um sich für die Nacht einzurichten.  »Wie damals 1848«, bemerkte Onkel Titus.  »Wartet ab, in wenigen Tagen steht hier eine ganze Stadt.«  Sie kletterten die steile Böschung hinauf und befestigten die Radkappen wieder an den Reifen.  Als sie in den Pick-up steigen wollten, kam ein großer Mann in Uniform auf sie zu. »Entschuldigen Sie, Mister, darf ich fragen, ob Sie heute hier am Rocky River nach Gold geschürft haben?« Onkel Titus nickte verwundert mit dem Kopf.  »Dann muss ich Ihnen zehn Dollar abnehmen. Tut mir Leid. Ich bin der Ranger für dieses Gebiet.  Mein Name ist Rod Dunken.«  »Wofür soll ich bitte zehn Dollar zahlen, Mister Dunken?«

    »Ich tu es nicht gern, aber das kalifornische Gesetz schreibt es vor. Jeder, der auf Staatsgebiet Gold schürft, muss an den Staat zahlen. Zehn Dollar pro Tag und Person. Eigentlich müsste ich Ihre drei Helfer auch zur Kasse bitten, aber da will ich mal ein Auge zudrücken.«  Zähneknirschend holte Onkel Titus sein Portmonee heraus und legte dem Ranger einen  Zehndollarschein in die Hand.  »Da haben wir ja ein ordentliches Geschäft gemacht«, schimpfte Justus, als sie den holprigen Weg zurück fuhren. »Einen Dollar verdient – zehn Dollar ausgegeben. Irgendwie gefällt mir der Goldrausch nicht.«  »Ich hab mir schon gedacht, dass euch auch das Goldfieber gepackt hat«, sagte später Tante Mathilda beim Abendbrot. »In der Stadt gibt es nur ein Gesprächsthema. Fast alle Nachbarn um uns herum sind verschwunden.«

Titus 1
    Unsanft wurde Justus Jonas am nächsten Morgen geweckt. »So, raus aus den Federn, sonst holen sich die anderen das Gold!« Onkel Titus riss den Vorhang beiseite und zog ihm die Bettdecke weg.  »Guck mal aus dem Fenster, du wirst dich wundern.  Die ganze Nacht habe ich daran gebastelt.«  Müde blinzelte Justus auf das Schrottplatzgelände. Er konnte nicht glauben, was er dort erblickte.  Auf der Ladefläche des Pick-ups war eine riesige Maschine festgebunden. Sie sah aus wie eine große Rutsche mit vielen Schläuchen und Motorenteilen.  »Was ist das denn?«, fragte Justus erstaunt.  »Das ist die Titus 1«, verkündete sein Onkel stolz.  »Es ist eine vollautomatische Goldwaschanlage: eine Dredge. Aber nun los, ich werde den Apparat am Fluss erklären!«  Am Frühstückstisch warteten schon, wie verabredet, Peter und Bob. Tante Mathilda gab allen anschließend noch ein großes Paket mit belegten Broten auf den Weg. »Damit ihr nicht wieder den ganzen Tag hungern müsst«, lachte sie.  Onkel Titus konnte mit seiner Goldwaschanlage auf der Ladefläche nicht sehr schnell fahren. Einige Male drohte das Gerät auf der unebenen Strecke abzurutschen. Doch sie waren nicht die Einzigen, die so früh unterwegs waren. Lange bevor sie ihr Ziel erreichten, parkten schon links und rechts der Straße die Autos der anderen Goldsucher. Onkel Titus fuhr unbeirrt an ihnen vorbei. »Ich muss mich so weit wie möglich nach vorn drängeln, um meine Maschine abzuladen. Das Ungetüm ist kaum zu bewegen.«  Das konnten die drei ??? kurz danach bestätigen.  Nur mit großer Mühe gelang es ihnen, den selbst gebauten Apparat vom Pick-up zu heben. Onkel Titus hatte an der Unterseite Kufen, wie bei einem Schlitten, angebracht. »Seid vorsichtig, wenn wir die Titus 1 gleich die Böschung hinab gleiten lassen!«  Einige Goldsucher halfen und schließlich erreich te die Anlage wohlbehalten den Rocky River.  Doch der Ort war nicht wieder zu erkennen. Dicht an dicht standen unzählige Männer knietief im Wasser und schaufelten Sand in ihre Waschpfannen. Am Ufer begannen die Ersten kleine Bretterhütten aufzustellen.  Mittendrin hatte Porter einen kleinen Verkaufsstand zusammen gebaut. »Hallo, Mister Jonas!«, rief er ihnen fröhlich entgegen. »Ich habe alles da, was das Goldsucherherz begehrt. Getränke, Lebensmittel, Schaufeln, Hacken.«  »Wenigstens einer, der am Goldrausch verdient«, bemerkte Justus trocken.  »Das wollen wir erst mal sehen«, widersprach Onkel Titus zuversichtlich. »Passt auf, ich werde euch jetzt meine Maschine erklären. Sie schwimmt wie ein Floß. Im Grunde genommen ist es eine
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