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Fluch des Goldes

Fluch des Goldes

Titel: Fluch des Goldes
Autoren: Ulf Blanck
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Art Rutsche. Auf der einen Seite wird mit einem Motor Wasser und Sand vom Boden hoch gepumpt. Das Ganze läuft dann über diese wellige Fläche. Seht, 

    die Rutsche ist nicht glatt – sie hat Riffeln wie ein Waschbrett. Der leichte Sand wird fort gespült, das schwere Gold bleibt in den kleinen Rillen liegen.  So einfach ist das.«  Ein paar neugierige Männer hatten sich um die Maschine versammelt.  »Meine Titus 1 schafft so viel wie hundert Goldwaschpfannen zusammen.«  Verständlicherweise wollte ab sofort keiner der anderen Goldsucher mehr mithelfen.  Aber auch ohne deren Hilfe gelang es den Vieren die Dredge in die Flussmitte zu schieben. Onkel Titus sicherte die schwimmende Apparatur mit einem Seil. »Peter, knote das Tau an dem Baum dort hinten am Ufer fest. Sonst treibt die Strömung das gute Stück den Fluss runter.«  Per Knopfdruck startete Onkel Titus anschließend den Motor. »Wunderbar«, freute er sich wie ein Kind. »Ganz ausgezeichnet. Die Pumpe pumpt. Das Wasser läuft. Der Rubel rollt.«  Die Maschine funktionierte tatsächlich. Wie in einem kleinen Bach rieselte das Wasser mit dem Sand über die wellige Rutsche.  Justus knetete seine Unterlippe. »Jetzt fehlt nur noch das Gold«, murmelte er.

Amtsakt
    »Du wirst dich noch wundern, Justus. In diesem Berg steckt mehr Gold als in der Bank von England. Es scheint mir, du willst nicht so richtig daran glauben, oder?«  »Ich würde gern daran glauben, Onkel Titus.  Bisher habe ich aber nur ein paar winzige Goldkrümel in deinen Händen gesehen.«  »Warte ab! Heute abend werden wir die Nuggets eimerweise nach Hause tragen. Ihr könntet mir aber in der Zwischenzeit die Tageskarte für die Schürfrechte bei Mister Dunken besorgen. Ich denke, der wird irgendwo herum laufen. Hier habt ihr die zehn Dollar.«  Justus steckte die Banknote ein und machte sich mit seinen beiden Freunden auf die Suche nach dem Ranger.  »Du verdirbst deinem Onkel noch die ganze Laune«, sagte Peter, als sie die steile Böschung hinauf kletterten.  »Lieber jetzt als später. Gestern war es hier noch menschenleer. Heute ist es voller als auf einem Jahrmarkt. Die Leute sind doch alle verrückt geworden.« Justus zeigte auf zwei Männer im Fluss, die sich um einen Platz zum Goldwaschen stritten.  Oben angekommen, entdeckten sie Rod Dunken.  Er hatte vor der Holzschranke einen Tisch aufgebaut und saß auf einer leeren Holzkiste. Vor ihm standen die Goldsucher in einer langen Schlange an, um Tageskarten zu kaufen. Geduldig warteten die drei ???, bis sie an die Reihe kamen. Der Ranger erkannte sie wieder. »Sagt mal, seid ihr das etwa, die das schwere Gerät in den Fluss geschoben haben?«  Peter nickte. »Das ist eine Dredge. Die schafft mehr als hundert Goldwäscher zusammen.«  »Eine Dredge also.« Rod Dunken kaute auf seinem Bleistift. »Dann müsstet ihr eigentlich auch hundert mal mehr bezahlen. Ich werde mich morgen bei der Behörde schlau machen. Für heute will ich es bei den zehn Dollar belassen.« Peter erntete böse Blicke von Justus und Bob.  In diesem Moment wurden sie von einer lauten Autohupe aufgeschreckt. Ein alter Jeep stand vor der anderen Seite der Holzschranke. Die Türen öffneten sich und zwei kräftige Männer stiegen aus.  Mit Ausnahme ihrer Jacken ähnelten sich die beiden bis auf das Haar.  »He, Dunken! Mach Platz, wir haben Termine in der Stadt!«, kommandierte einer der Zwillinge.  »Nur mit der Ruhe. Ich weiß, dass die Familie Sutter es immer eilig hat, aber ich muss erst einmal meinen Tisch beiseite räumen.«  Gelassen stand der Ranger auf und öffnete die Holzschranke. »Ich möchte mal wissen, was ihr in der Stadt für Termine habt. Solange ich euch kenne, habt ihr euren Privatbesitz nicht einmal verlassen.«  »Das geht dich nichts an, Rod! Schieb endlich den Tisch zur Seite!«  Sowie der Weg frei geräumt war, gaben sie Gas und holperten über die ausgefahrene Straße. Doch als der Jeep in ein tiefes Schlagloch fuhr, sprang die Klappe der Ladefläche auf und eine Holzkiste rutschte heraus. Sie krachte auf den Boden und brach auseinander. Den Männern an der Schranke stand der Mund offen. »Gold!«, krächzten sie mit heiseren Stimmen. Tatsächlich: Die Kiste war randvoll mit schimmernden Brocken aus Gold.  Zerstreut lagen sie mitten auf der Straße. Bevor jemand reagieren konnte, stoppte der Jeep und die beiden Brüder sprangen heraus.  »Keiner fasst das Gold an! Wehe, wenn einer auch nur in die Nähe kommt.«
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