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Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter

Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter

Titel: Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter
Autoren: Thomas Ziegler
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geprallt. Verärgert und irritiert zugleich blickte der Supervisor um sich. Sie hatten eine Gabelung erreicht; rechts führte der Gang weiter zum Kabinentrakt, links endete der Korridor nach wenigen Metern an einem geschlossenen Schott.
    »Was ist?« fauchte Frust gereizt. »Warum gehen wir nicht weiter?«
    Der Zyn-Gladiator deutete auf das Schott. »Dort. Meine Herrin hielt es nicht für ratsam, Sie in ihrer Suite zu empfangen.«
    Mit einem Schulterzucken schob sich Frust an Brisco vorbei und trat vor das Schott. Automatisch glitt es zur Seite, und kaum hatte der Supervisor einen Blick in den dahinterliegenden Lagerraum geworfen, wußte er, warum die Lady derart großen Wert auf Geheimhaltung legte.
    Sie war nicht allein.
    Trimalorius war bei ihr — der galaktische Abenteurer und Kauffahrer, durch den Flaming Bess erst in den Besitz der Sechs Tafeln des Orat-Madur gelangt war, der Schlüssel zur Erde.
    Mit einem leisen Zischen schloß sich das Schott hinter Vordermann Frust. »Was für eine Überraschung«, sagte er trocken. »Ich dachte, der SD hätte sich in der Zwischenzeit Ihrer angenommen, Trimalorius.«
    Der fette, papageienbunt gekleidete Händler, der schnaufend und mit hochrotem Gesicht auf einer Leichtmetallkiste saß und sich geziert imaginäre Schweißperlen von der Stirn tupfte, warf ihm einen giftigen Blick zu. »Ich bin nicht hierher gekommen, um mich von Ihnen beleidigen zu lassen. Im übrigen scheinen Sie einer gezielten Desinformation der skrupellosen und verräterischen Person aufgesessen zu sein, die an Bord dieses Schiffes das Kommando führt. Ich habe keineswegs, wie verleumderisch verbreitet wird, versucht, mit Kriegsherr Krom einen Handel abzuschließen, um mein kostbares Leben zu retten. Es ging mir einzig und allein darum, Krom an der Vernichtung der NOVA STAR zu hindern.«
    Theatralisch hob Trimalorius die Arme. »Ich bin das Opfer einer Intrige, mein lieber Supervisor. Diese hinterlistige Person — deren Name niemals wieder über meine Lippen kommen wird — will meinen Ruf ruinieren und so ihren schändlichen Verrat vor den leichtgläubigen Menschen dieses Schiffes rechtfertigen.«
    Frust lächelte dünn. Es war allgemein bekannt, daß der Händler gehofft hatte, im galaktischen Archiv die Unsterblichkeitsformel zu finden, nach der er zwanzig Jahre lang auf den Ruinenwelten der Frühen Reiche gesucht hatte, und kläglich gescheitert war, wofür er Flaming Bess die Schuld gab. Nach der Eroberung der NOVA STAR durch die Herculeaner hatte Trimalorius Kriegsherr Krom die Informationspolle mit den Koordinaten der Welt der Elektrischen Ritter in die Hände gespielt*, in der Hoffnung, sich so sein Leben erkaufen zu können. (*siehe Flaming Bess 7: Das Galaktische Archiv ).
    »Ich denke«, sagte Lady Gondelor mit ungewohnter Sanftheit und löste sich von dem Kistenstapel, an dem sie gelehnt hatte, »ich denke wirklich, daß wir unsere Zeit nicht mit sinnlosen Diskussionen vergeuden sollten. Wir sind hier, um etwas gegen Flaming Bess zu unternehmen. Oder, positiver ausgedrückt: um etwas für unsere Zukunft zu tun.«
    »Sind wir das?«, Vordermann Frust setzte umständlich die Technobrille ab, schob sie in die Seitentasche seines mausgrauen Jacketts und betrachtete die Lady abschätzend. Wie stets, war er von ihrer Schönheit mehr beeindruckt, als ihm recht war: schulterlanges blondes Haar umrahmte ein engelhaftes Gesicht mit verführerisch geschwungenem Mund und eiskalten Augen. Ihre formvollendete Figur wurde von einem schwarzen, enganliegenden Hosenanzug aufreizend betont, und der provozierend tiefe Ausschnitt enthüllte die Ansätze fester, wie maßgeschneidert wirkender Brüste. Sie waren tatsächlich von einem der besten Schönheitschirurgen von Centrus maßgeschneidert worden. Als reichste Frau des Sternenbunds hatte sich Lady Gondelor alles kaufen können.
    Alles, bis auf eines, dachte Frust mit einem Anflug von Bosheit: Menschlichkeit. Aber wahrscheinlich hätte sie Menschlichkeit nicht einmal als Geschenk genommen. Sie wollte Macht, da konnte sie solche Tugenden nicht gebrauchen.
    Gondelor schenkte ihm ein zuckersüßes Lächeln. »Unser ehemaliger Supervisor«, sagte sie mit einem Seitenblick zu Trimalorius, »war nie ein Freund klarer Worte oder eindeutiger Positionen. Aber wir können uns darauf verlassen, daß er auf unserer Seite steht und alles tun wird, um Flaming Bess zu stoppen.«
    »Ich schätze es nicht, wenn über meinen Kopf hinweg über mich verfügt wird«, gab Frust
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