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Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter

Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter

Titel: Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter
Autoren: Thomas Ziegler
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Raumsoldaten an Bord übernommen hatte, unterdrückte ein Grinsen. Er kannte den SD-Chef inzwischen gut genug, um zu wissen, daß seine Schroffheit und sein cholerisches Temperament nur eine Maske waren, hinter der sich ein zutiefst unsicherer Mensch verbarg.
    Aber vielleicht war McLasky aus diesem Grund die ideale Besetzung für den Posten des SD-Chefs.
    Kospodin räusperte sich. »Unser Verdacht hat sich bestätigt. Chefregistrator Frust hat sich vor wenigen Minuten unter äußerst verdächtigen Umständen mit Lady Gondelor und Trimalorius getroffen. In einem Lagerraum im Bugsektor. Ihre beiden Leute haben beobachtet, wie Frust von Brisco dorthin geführt wurde. Ein Versuch, mit Audiosonden das Gespräch anzuhören, schlug fehl. Der Lagerraum ist offenbar von Gondelor gegen Lauschangriffe gesichert worden.«
    »Ich wette, daß die drei irgendeine Teufelei ausbrüten«, knurrte McLasky. »Vielleicht sind sie in Wirklichkeit herculeanische Agenten. Wie der Clansmann Ka.«
    »Ka wurde gegen seinen Willen und ohne sein Wissen im Menschenlager von R’o-Chyn mit einem psychotronischen Sender präpariert«, erinnerte Kospodin. »Er war nic ht im eigentlichen Sinn ein Agent.«
    »Ka hat für Kriegsherr Krom gearbeitet«, wischte der SD-Chef den Einwand beiseite. »Jeder, der für Krom arbeitet, ist ein herculeanischer Agent. Das sagt mir meine langjährige Berufserfahrung. Sie sind noch zu jung, um zu wissen, wie es in der Welt der Spione und Agenten wirklich aussieht.«
    Der Raumpilot verzichtete auf eine Antwort. McLaskys Verschwörungs- und Agententheorien waren an Bord berüchtigt.
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Nur das Geräusch des Paratriebwerkes durchbrach die Stille.
    »Was schlagen Sie vor, Muller?« fragte Kospodin schließlich.
    McLasky hieb demonstrativ mit der Faust auf die Schreibtischplatte. »Zuschlagen! Verhaften! Verhören!«
    »Mit welcher Handhabe?« Der Raumpilot schnitt eine Grimasse.»Zum Glück kann sich auf der NOVA STAR jeder jederzeit an jedem Ort und unter jeden Umständen mit jedem treffen. Und sich gegen Audiosonden abzuschirmen, ist zwar ungewöhnlich, aber nicht verboten.«
    »Aber hochverdächtig!« Der dicke SD-Chef gestikulierte erregt. »Wenn die Kommandantin auf mich hören würde, säßen Frust, diese heimtückische Gondelor und der hochverräterische Händler längst in einer Zelle. Aber Flaming Bess verwechselt Nachsicht mit Leichtsinn, und ich kann zusehen, wie ich mit der desolaten Sic herheitslage an Bord fertigwerde.«
    Kospodin seufzte. »Wir sollten die drei Verdächtigen von nun an rund um die Uhr überwachen und Bess über das Geheimtreffen informieren. Allerdings fürchte ich, daß sie im Moment vollauf mit anderen Dingen beschäftigt ist. Der Rücksturz in den Normalraum steht kurz bevor.«
    »Also liegt die Verantwortung für die Sicherheit des Schiffes und seiner Besatzung wieder einmal bei uns«, nickte McLasky mit kaum verhohlener Befriedigung. »Nun, wir werden uns der Verantwortung nicht entziehen. Richtig, junger Freund?«
    »Richtig.«
    »Worauf warten Sie dann noch?« Der SD-Chef wedelte ungeduldig mit der Hand. »An die Arbeit! Die Verschwörer ruhen und rasten nie. Organisieren sie die Totalüberwachung, und liefern Sie mir vor allem so schnell wie möglich handfeste Beweise, damit wir die Verräter ihrer wohlverdienten Strafe zuführen können. Bewegen Sie sich! Als ich so jung war wie Sie, hatte ich schon mein erstes Dutzend Agenten überführt und das nächste Dutzend bereits im Visier.«
    Kospodin seufzte erneut. Er überlegte, ob er McLasky daran erinnern sollte, daß die Zerschlagung des gefährlichen Kultes der letzten Tage zum Großteil sein Verdienst gewesen war, aber dann widerstand er der Versuchung. Immerhin hatte Anakin Do, die Nachfolgerin des Propheten Mahmed, sich McLaskys Vertrauen erschlichen und bis zu ihrer Entlarvung als seine engste Vertraute gearbeitet* (*siehe Flaming Bess 4: Das Grauen an Bord). Es war wenig wahrscheinlich, daß die Erinnerung an diese unerfreuliche Episode die Stimmung des SD-Chefs heben würde.
    »Da ist noch etwas anderes …«
    »Ah?« McLaskys Froschaugen begannen zu funkeln. »Eine weitere Verschwörung? Ha, ich wußte es! Wer steckt dahinter? Nein, warten Sie, lassen Sie mich raten … Dr. Go? Er hat mir schon immer zuviel und zu unbegründet gelächelt. Oder Chipansky? Natürlich, aus welchem anderen Grund sollte er sonst ununterbrochen im Rechenzentrum hocken? Aber vielleicht ist es eher dieser
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