Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter

Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter

Titel: Flaming Bess 08 - Die elektrischen Ritter
Autoren: Thomas Ziegler
Vom Netzwerk:
scharf zurück. »Und ich lege Wert auf die Feststellung, daß ich keineswegs beabsichtige, irgend etwas Illegales gegen die derzeitige Schiffsführung zu unternehmen.«
    Trimalorius schnaufte und fuhr sich mit der Hand über den hochstehenden, golden gefärbten Haarkranz seiner Kraterfrisur. »Etwas Illegales?« wiederholte er entrüstet. »Ich habe noch nie in meinem Leben etwas Illegales getan! Ich verlange nur mein Recht und die Bestrafung der bewußten Person, die mich auf so schändliche Weise hintergangen hat.«
    Der Supervisor wandte sich ab. »Sie entschuldigen mich. Ich habe weder die Zeit noch das Interesse, mich mit den Narreteien eines abgehalfterten Abenteurers abzugeben.«
    »Sie bleiben, Frust!« Plötzlich war alle Freundlichkeit aus Gondelors Stimme gewichen. Mit der Geschmeidigkeit einer Raubkatze durchmaß sie den Raum und blieb vor Frust stehen. Sie war einen Kopf kleiner als er, doch Frust hatte das unbehagliche Gefühl, daß er es war, der zu ihr aufblicken mußte. »Verdammt, Sie wissen ebenso gut wie ich, daß wir ausgespielt haben, wenn es Flaming Bess gelingt, die Erde zu erreichen und mit ihrer Hilfe die Herculeaner aus dem Sternenbund zu vertreiben. Meinen Sie denn, daß einer von uns danach wieder seine rechtmäßige Stellung einnehmen wird? Diese Schlange wird weder Sie zum Supervisor der neuen Bundesverwaltung machen, noch mir mein Vermögen zurückgeben. Wollen Sie den Rest Ihres Lebens … «
    »Ich fürchte, es ist zu spät, um Flaming Bess noch aufzuhalten«, unterbrach Vordermann Frust kühl. »Hören Sie nicht den Schlag des Paratriebwerks? In wenigen Minuten werden wir die Welt der Elektrischen Ritter erreichen. Bess wird mit den Tafeln des Orat-Madur das Tor zur Erde öffnen, und dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Welten des Sternenbundes befreit sind. Diese künstliche Sonnensphäre um das irdische System — sie ist der eindeutige Beweis dafür, daß die Supertechnik der Erde keine Legende, sondern Realität ist. Einer derart hochentwickelten Technik kann nie mand etwas entgegensetzen. Die Herculeaner nicht, die Dhrakanen nicht, niemand.«
    Der Supervisor zuckte die Schultern.
    »Das Spiel ist aus, Gondelor. Finden Sie sich mit der Niederlage ab.«
    Erneut wollte er sich abwenden, doch sie hielt ihn fest.
    »Wir haben noch eine Chance«, stieß sie hervor, und in ihren kalten Augen war ein Glitzern, das Frust Furcht einflößte. »Flaming Bess muß sterben, bevor es ihr gelingt, das Tor zur Erde zu öffnen.«
    »Sie müssen den Verstand verloren haben!« Entsetzt starrte er sie an. Gondelor meinte es ernst. Sie war tatsächlich entschlossen, Flaming Bess zu töten. »Und dann? Was dann? Was soll aus den Millionen Gefangenen in den herculeanischen Lagern werden? Was aus uns? Sollen wir ewig durch den Weltraum irren? Oder uns auf irgendeinem Hinterwäldlerplaneten niederlassen und darauf warten, daß uns die Herculeaner finden?«
    Er lachte verärgert.
    »Vielleicht sind Sie so naiv, anzunehmen, daß sich nach Kriegsherr Kroms Tod die Herculeaner in die Schattenwelt zurückziehen, aber ich bin Realist. Sie werden einen neuen Kriegsherrn einsetzen, ihr genetisches Zuchtprogramm forcieren und so lange aufrüsten, bis sie stark genug sind, um einen Angriff auf das dhrakanische Reich zu wagen. Und das wird dann das Ende der Herculeaner sein — und das Ende aller Menschen im eroberten Sternenbund.«
    Übergangslos spielte wieder das zuckersüße Lächeln um Gondelors Lippen. »Sie verstehen nicht, mein lieber Frust. Natürlich ist es mein Ziel, die Klonarmeen von den Welten des Sternenbundes zu vertreiben. Und ich weiß, daß dies nur mit Hilfe der Erde möglich ist. Aber … « Ihr Lächeln wurde breiter, nur ihre Augen blieben kalt. »Warum soll gerade Flaming Bess die Erde um Hilfe bitten? Warum soll ausgerechnet sie den Ruhm ernten — und die Macht, die dem Befreier von der herculeanischen Terrorherrschaft winkt?«
    »Im Grunde ist es mein Verdienst«, warf Trimalorius ein. »Ohne mich hätte diese verräterische Person die Tafeln des Orat-Madur nie in die Hände bekommen.«
    Frust ignorierte die Bemerkung. Nachdenklich rieb er sein Kinn. Gondelor hatte natürlich recht. Wer den unterdrückten Völkern des Sternenbundes die Freiheit brachte, schuf sich damit eine unerschütterliche Machtposition. Aber Gondelor war in einer völlig anderen Situation als er; Flaming Bess wußte zweifellos, daß er nicht zu ihren Anhängern gehörte, doch er hatte es bisher immer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher