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Fels der Daemonen

Fels der Daemonen

Titel: Fels der Daemonen
Autoren: Marco Sonnleitner
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ich mich unberechtigt auf ihr U-Boot geschlichen habe.«
    »Und dann bist du aus Angst, entdeckt zu werden, geflohen und dabei ins Wasser gesprungen, und sie wollten dich vor den Haien retten.« Peter tippte sich unmissverständlich an die Stirn.
    Justus wandte sich nun wieder an Ludlow. »Und das Foto hat keinen auch nur beunruhigt oder erschreckt, sagen Sie?«
    Der Polizist schüttelte den Kopf. »Nichts. Sie sagen alle, sie hätten es noch nie gesehen.« Er deutete mit dem Daumen nach hinten über die Schulter, wo es zu dem kleinen Zellentrakt der Polizeistation ging. »Ich fürchte, ich muss die Bande bald wieder laufen lassen. Das Einzige, was man ihnen anhängen kann, ist, dass sie widerrechtlich in amerikanisches Staatsgebiet vorgedrungen sind. Aber mit einem guten Anwalt ist das nicht mehr als ein Bußgeld.« Ludlow stand auf und gab Justus das Foto zurück.
    »Kann ich das auch mal sehen?«, meldete sich Bob zu Wort.
    »Sicher.« Ludlow reichte es ihm.
    Und kaum hatte Bob das Bild in Händen, da riss er die Augen auf. »Das ist ... das kann doch ... meine Güte! Ich bin so blöd!«
    »Was?« Justus sah ihn alarmiert an. »Was ist?«
    »Das ist«, Bobs Hände zitterten förmlich, »eine surrealistische Plastik von Albrecht Lehmann! Lehmann! Versteht ihr? Lehmann!«
    »Eine was?«
    »Der Deutsche, der angeblich tot ist?«
    »Albrecht Lehmann!«, stieß Justus aufgeregt hervor. »Ein deutscher Künstler. Seine Werke sind höchst ungewöhnlich, bizarr und surrealistisch und stehen in Museen der ganzen Welt. Viele davon sind unbezahlbar. Bob, bist du dir sicher, dass das ein Lehmann ist?«
    »Ganz sicher! Ich hab die Plastik schon einmal in einem Buch gesehen.«
    »Und das ist wirklich ein Kunstwerk?« Peter war fassungslos. »Ein toter Hase mit Hundeohren?«
    »Lehmann hat noch ganz andere Sachen gemacht«, sagte Justus. »Er hat zum Beispiel ...«
    »Der Knochen!«, fiel Bob plötzlich ein. »Entschuldige, Erster. Natürlich! Sie sagten, dieser Lehmann sei hin. Damit meinten sie, dass die Plastik kaputt gegangen ist!«
    »Und du kennst dieses ... Kunstwerk?« Auch Ludlow hatte anscheinend Probleme, die Plastik so zu nennen.
    Bob nickte. »Ich interessiere mich ein wenig für Kunst, sehe mir viele Kataloge an und gehe oft ins Museum. Und ein Lehmann ist wirklich sehr bekannt. Diese Plastik steht, soviel ich weiß, in einem Museum in New York. Wenn sie da noch steht«, fügte er hinzu.
    Justus hob beschwichtigend die Hände. »Moment. Jetzt ganz langsam. Damit bekommt alles einen völlig anderen Sinn. Auch jene anderen Aussagen, die du auf dem Schiff mit angehört hast, Bob. Denn wenn der Anführer seinen Männern befahl, die Spanier und Italiener mitzubringen, könnte er damit auch Kunstwerke, beispielsweise Bilder von Künstlern aus den betreffenden Ländern, gemeint haben.«
    »Stimmt!«, rief Bob. »Natürlich! Jetzt wird mir auch klar, was es mit dem Holländer mit dem abgetrennten Finger auf sich haben könnte. Das könnte van Deuysen sein, ein holländischer Maler aus dem 19.Jahrhundert! Der hat sich damals in einem Anfall von geistiger Verwirrung selbst den Finger abgeschnitten! Das heißt, die Kerle schmuggeln Kunstwerke!«
    »Ihr könntet vielleicht sogar recht haben mit eurer Vermutung.« Ludlow sah ernst in seinen Computermonitor. »Ich habe hier gerade eine Seite, die alle im Augenblick als gestohlen gemeldeten Kunstwerke auflistet, und darunter befindet sich tatsächlich eines von diesem Lehmann. Es heißt Toter Hundehase .«
    »Das ist es. Ganz sicher!«, bestätigte Bob.
    Justus begann an seiner Unterlippe zu zupfen. »Kunstwerke also. Vermutlich Auftragsdiebstähle. Sie bringen sie zur Höhle, schaffen sie mit dem U-Boot zum Schiff und bekommen sie so am Zoll vorbei.«
    Peter setzte sich gerade hin und legte die Decke ab. »Aber da waren keine Kunstwerke. Nirgends. Wir sind doch dieses ganze verdammte Labyrinth abgelaufen. Da war nichts.«
    »Auf dem Schiff haben sie auch nichts gefunden«, ergänzte Bob. »Allerdings«, fiel ihm ein, »sagte der Anführer seinen Leuten ja, sie sollten die Italiener und so mit rausbringen, sobald sie uns erledigt hätten. Das Diebesgut muss also noch irgendwo in den Höhlen sein.«
    »Da ist aber wirklich nichts«, wiederholte Peter. »Die einzigen Bilder, die wir gesehen haben, waren diese Höhlenzeichnungen oben in dem Stollen.«
    Justus warf den Kopf herum. »Der Stollen! Die Zeichnungen! Peter! Das könnte es sein! Das ist es! Und jetzt weiß ich auch
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