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Fels der Daemonen

Fels der Daemonen

Titel: Fels der Daemonen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Hinter den sieben Bergen ...
    »Aua! Mensch, Bob! Geht das vielleicht ein klein wenig feinfühliger?« Peter verzog vor Schmerz das Gesicht und rieb sich das rechte Ohr, mit dem er eben gegen die Tür von Bobs Käfer geknallt war.
    »Kann ich was dafür?« Bob riss das Lenkrad scharf nach rechts, um einem großen Felsbrocken auszuweichen. »Der Weg hier besteht aus mehr Schlaglöchern als sonst was.« Seitdem er vor ein paar Minuten auf Verdacht von der Küstenstraße in diesen Feldweg eingebogen war, hüpfte sein Auto mehr voran, als dass es fuhr.
    Peter krallte sich ins Armaturenbrett und konnte so gerade noch verhindern, dass er gegen Bobs Schulter flog. »Stehell ... dihir ... dohoch ... eiheinfahach ... vohor«, stotterte er, während Bob über mehrere Bodenwellen holperte, »ich wäre ... Jelena! Dann würdest du ... autsch! ... wahrscheinlich bedeutend rücksichtsvoller fa-ha-hahren!«
    Bob betrachtete im Seitenspiegel besorgt das letzte Schlagloch, das eben seinen Wagen durchgeschüttelt hatte und das im Spiegel eher wie der Eingang zu einem Abflussschacht aussah. Dann warf er einen abschätzigen Blick auf Peter. »Jelena hat aber sehr viel weniger Haare an den Beinen als du. Und außerdem«, Bob schnupperte übertrieben in Peters Richtung, »riecht sie besser.«
    »Was soll das denn nun heißen?« Peter schaute seinen Freund grimmig von der Seite an.
    Bob grinste schelmisch und zuckte mit den Schultern. »Was ich gesagt habe.«
    Peter hob irritiert seinen Ärmel vor die Nase und roch daran. »Du phantasierst! Ich rieche nichts.«
    »Ich schon«, meldete sich jetzt Justus von der Rückbank zu Wort. Dort saß er sicher eingekeilt zwischen Sporttaschen, einem Zelt, Luftmatratzen und sonstigen Gepäckstücken und litt deswegen erheblich weniger unter der unruhigen Fahrt als Peter.
    »Wenn das hier deine sind, hat Bob völlig recht!« Justus hielt ein Paar Turnschuhe weit von sich gestreckt und rümpfte theatralisch die Nase. »Wie alter Käse. Sehr alter Käse.«
    Peter beugte sich nach hinten und riss Justus die Turnschuhe aus der Hand. »Gib die her. Das ist was ganz anderes. Ich habe irgendwo gelesen, dass die Turnschuhe von Männern immer stinken! Das ist genetisch bedingt!«
    Justus blickte sich überrascht um. »Männer? Wo sind hier Männer? Bob, siehst du hier einen Mann?«
    Aber Bob antwortete nicht. Er musste sich jetzt auf die Straße konzentrieren und konnte sich nicht mehr an den Witzeleien seiner beiden Freunde beteiligen.
    Die drei ??? waren auf dem Weg in ein paar wohlverdiente freie Tage, weit weg von Schule, Gebrauchtwarenhandlung und detektivischen Herausforderungen. Sie hatten sich darauf geeinigt, mit Bobs Käfer an der Küste entlangzufahren und irgendwo eine einsame Bucht zu suchen, die sie ganz für sich hätten. Dort wollten sie dann ein paar Tage bleiben und von allem Stress abschalten.
    Justus wollte endlich einmal einige Bücher lesen, die schon lange auf seiner Muss-man-gelesen-haben-Liste standen. Bob hatte sich vorgenommen, die letzten Fälle ihres gemeinsamen Detektivunternehmens zu archivieren, und hatte dazu eigens seine alte Schreibmaschine mitgenommen. Er war nämlich in diesem Unternehmen für Recherchen und Archiv, eben den ganzen Schreibkram zuständig. Ansonsten freute er sich darauf, einfach nur zu faulenzen. Und Peter, der Sportler unter den dreien, wollte sich »körperlich mal wieder auf Vordermann bringen«, wie er sich ausdrückte. Im Klartext hieß das, dass er stundenlang schwimmen, den Strand auf- und abhetzen und jede Welle absurfen würde, die sich nicht schnell genug vor ihm in Sicherheit bringen konnte.
    Ein paar hundert Meter weiter brachte Bob plötzlich den Käfer zum Stehen. Er kurbelte die Scheibe herunter, deutete nach draußen und sah seine Freunde fragend an. »Hier sieht’s doch ganz gut aus! Was meint ihr dazu?«
    Zwischen den Jungen und dem Meer lag nur noch die hohe Steilküste, die langsam zum Pazifik hin anstieg, um irgendwo dort vorne schroff abzubrechen. Aber vor ihnen zweigte ein noch schmalerer Trampelpfad von dem Feldweg ab, der sich durch dichtes Gehölz und niedrige Bäume wand und Richtung Strand zu führen schien.
    »Kommst du da mit deiner Kiste durch?«, fragte Peter.
    »Ich kann’s ja mal versuchen«, antwortete Bob. Er legte den ersten Gang ein, setzte das Auto wieder in Bewegung und bog in den Pfad ein.
    Doch plötzlich huschte ein Schatten durch die Bäume vor ihnen! Bob stieg auf die Bremse, und die drei Detektive schauten
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