Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fels der Daemonen

Fels der Daemonen

Titel: Fels der Daemonen
Autoren: Marco Sonnleitner
Vom Netzwerk:
Wheeler Springs und ihr Durst wurde fast unerträglich, aber sie schienen nun doch aus dem Gröbsten raus zu sein.
    Wenn nur mit Bob alles in Ordnung war.
    »Glaubst du«, fragte Peter nach einer Weile, »dass die heute noch anfangen, nach ihm zu suchen?«
    »Sie müssen!«, stieß Justus hervor.
    »Und wo sollen sie ...«
    Plötzlich gleißten die Lichter mehrerer Taschenlampen auf! Die hellen Strahlen trafen Justus und Peter in der dunklen Wildnis wie Schüsse ins Gesicht. Instinktiv rissen sie die Arme vor die Augen. Im nächsten Moment hörten sie das bekannte Knacken von Gewehrhähnen, die gespannt wurden, und dann donnerte eine dunkle Stimme: »Auf den Boden, Hände hinter den Kopf und keinen Mucks, sonst seid ihr dran!«

Toter Hundehase
    »Mann! Und ich dachte im ersten Moment, unser letztes Stündlein hätte geschlagen!« Peter nippte von dem heißen Tee und zog sich die weiche Decke fester um die Schultern. Die Klimaanlage der kleinen Polizeistation von Wheeler Springs lief selbst um diese vorgerückte Stunde noch auf vollen Touren.
    Sergeant Ludlow, der Chef der örtlichen Polizei, nickte teilnahmsvoll. »Kann ich verstehen und tut mir auch leid. Aber nach dem, was uns euer Freund erzählt hat, mussten wir damit rechnen, dort draußen noch auf mehr dieser Ganoven zu stoßen.«
    »Wie viele von denen haben Sie denn jetzt eingebuchtet?«, wollte Peter wissen.
    »Insgesamt zehn.«
    »Und Sie sind sich sicher, dass das alle sind? Ich meine, die haben Bobs Kennzeichen, und wenn nur einer entkommen konnte, dann gute Nacht.«
    »Auf dem Schiff haben die Beamten der Küstenwache zehn Kojen gefunden, die benutzt wurden«, antwortete Ludlow. »Wir können also mit größter Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass wir alle haben.«
    Peter atmete hörbar auf, und auch Justus und Bob fiel ein großer Stein vom Herzen. Die Gefahr, dass sich eines der Bandenmitglieder an ihnen rächen würde, war also gebannt.
    Justus sah zu Bob hinüber, der lässig auf dem Schalter saß. »Bob, noch mal zurück zu dem, was sich da draußen bei dir abgespielt hat. Das ging mir vorher alles etwas zu schnell. Die Küstenwache hat also das SOS-Signal doch aufgefangen?«
    »Ja. Zwar nur ganz kurz, aber sie haben’s bemerkt.«
    »Und dann die Situation im Wasser. Der eine Beamte hat den Hai, der auf dich zuschwamm, tatsächlich mit nur einem Schuss erledigt?«
    Bob machte ein bedeutungsvolles Gesicht. »Ja, Gott sei Dank. Ich kann euch aber sagen, ich war für ein paar Sekunden vor Angst mehr tot als lebendig, als der Hai auf mich zukam! Ich dachte, das war’s, und dann fielen auch noch die Schüsse. Aber plötzlich klappte das Vieh sein Maul zusammen und schrammte an mir vorbei, und eine der beiden Kugeln schlug haarscharf neben mir ins Wasser. Ich habe sofort nach oben gesehen. An der Reling des Küstenwacheschiffes stand ein jüngerer Beamter mit dem Gewehr in Anschlag, aus dessen Lauf es noch leicht qualmte.«
    »Aber da der Schmuggler auf dich geschossen hat, hätte doch eigentlich alles klar sein müssen«, hakte Peter nach. »Ich meine, damit hat er sich doch ans Messer geliefert!«
    Bob lächelte gequält. »Er behauptete, er hätte ebenfalls den Hai treffen wollen.«
    »Wer’s glaubt!« Peter pustete verächtlich.
    Auch Justus nahm jetzt ein Schluck Tee. »Gut. Aber denk jetzt bitte noch einmal ganz genau nach, Dritter. Als ihr dann auf dem Schiff wart und die Küstenwache alles durchsucht hat: Haben diese Kerle da wirklich nichts gesagt, was uns weiterbringt? Ich meine, die Story, dass sie einfach nur ein bisschen mit ihrem U-Boot hin und her getuckert sind und sich dabei zufällig«, Justus sprach das Wort übertrieben gedehnt aus, »in die Zwölf-Meilen-Zone verirrt haben und dann auch noch zufällig«, wieder machte Justus klar, was er von so einem Zufall hielt, »in die Höhle gerieten, ist doch absoluter Blödsinn.«
    Wieder war Bob ratlos. »Ich glaube zwar auch, dass die das Blaue vom Himmel heruntergelogen haben, aber mir ist nichts Verdächtiges dabei aufgefallen. Sie konnten sich auch aus allem rausreden, was ich der Küstenwache erzählt habe. Bei der Geschichte mit dem Menschenschmuggel haben die Typen nur gelacht und gemeint, ich sähe zu viele Thriller, und der Knochen aus dem U-Boot sei ein Tierknochen. Der Schwarze behauptete, er habe im U-Boot mal ein Hähnchen gegessen.«
    »Schwachsinn!«, grunzte Peter.
    »Und am Ende«, fuhr Bob fort, »gingen sie sogar noch zum Gegenangriff über und warfen mir vor, dass
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher