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Fels der Daemonen

Fels der Daemonen

Titel: Fels der Daemonen
Autoren: Marco Sonnleitner
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bot ihnen dort ausgezeichneten Sichtschutz.
    »Hm.« Justus nickte gedankenverloren und entfernte einen Stein, der sich schmerzhaft in seinen Hintern bohrte.
    »Was ist?«
    Der Erste Detektiv seufzte leise. »Wir wissen immer noch nicht, worum es hier geht.«
    Peter schürzte die Lippen. »Also, ich glaube nach wie vor, dass hier verbotene Experimente durchgeführt werden. Erinnere dich an das Foto!«
    Justus holte es aus seiner Tasche und besah es sich noch einmal genau. »Vielleicht hat es jemand anderes dort drin verloren?«
    »Unwahrscheinlich.«
    Justus seufzte erneut. »Ohne dieses Foto hätte ich auf eine Schmugglerbande getippt. Wobei ich keine Ahnung habe, was hier geschmuggelt werden könnte. Aber jetzt ... Ich kann mir auf diese ganze Sache schlichtweg keinen Reim machen. Wir haben einfach immer noch zu wenig Anhaltspunkte. Allerdings«, der Erste Detektiv begann an seiner Unterlippe zu kneten, »habe ich schon seit geraumer Zeit so ein seltsames Gefühl. Genauer gesagt, seit ich am Seil vor der Wand hing. So als hätte ich irgendetwas übersehen. Irgendetwas, das nicht zusammenpasst. Aber ich komme einfach nicht drauf.«
    »Vielleicht hat Bob ja etwas herausgefunden.« Peter sah zu Boden, als er das sagte. Und seine Stimme klang alles andere als überzeugt.
    »Hm, vielleicht.«
    Die beiden Jungen schwiegen. Aber in Gedanken waren sie beide bei ihrem Freund. Alles in ihnen sträubte sich, an das Schlimmstmögliche zu denken. Sie wollten nicht daran glauben, dass Bob etwas passiert sein könnte. Sie wollten daran glauben, dass alles so war wie immer und dass Bob jeden Moment zu ihnen ins Gebüsch gesprungen kam und irgendeinen Blödsinn sagte. Aber Bob war irgendwo anders. Und sie hatten nicht den Hauch einer Ahnung, wie es ihm ging.
    Von den Männern lief in den nächsten zwei Stunden nur einer einmal in ihrer Nähe vorbei. Aber er hatte es sehr eilig und hastete schnell Richtung Straße. Offenbar vermuteten die Ganoven die beiden Detektive nicht hier draußen.
    Es kam ihnen wie eine halbe Ewigkeit vor, bis endlich die Sonne untergegangen war. Nur ein schwaches Mondlicht glitzerte auf der sanften Brandung und spendete gerade genügend Helligkeit, um sich orientieren zu können.
    »Okay, Peter, raus jetzt!«, befahl Justus flüsternd. »Aber leise! Die Kerle haben womöglich inzwischen gemerkt, dass wir nicht mehr in den Höhlen sind.«
    »Geht klar!«, raunte Peter und richtete sich auf.
    Beide Jungen hatten die letzten zwei Stunden nicht mehr viel miteinander gesprochen. Ihre Gedanken waren weiterhin vor allem um Bob gekreist. Justus hatte zwar noch einmal versucht, über den Fall nachzudenken, aber auch er konnte sich im Moment einfach nicht darauf konzentrieren. Als er hinter Peter aus dem Gebüsch trat, war ihm vor Sorge um Bob sogar richtig übel.
    Langsam näherten sich die Jungen dem Trampelpfad, an dem sie sich orientieren wollten. Rechts von ihnen erstreckte sich das dichte Unterholz, und links türmten sich die Klippen auf. Jetzt um diese Zeit sahen die schroffen Klippenwände bei Weitem nicht mehr so idyllisch aus wie noch am Tage. Sie machten ganz im Gegenteil einen eher gespenstischen und unheimlichen Eindruck, und nach den schrecklichen Erfahrungen dieses Tages kam es Justus und Peter so vor, als würden sie von irgendwo dort oben sechs böse Augenpaare aufmerksam anstarren und jede ihrer Bewegungen beobachten.
    »Los! Hier entlang!«, flüsterte Justus und betrat den Pfad. Lautlos folgte ihm Peter.
    Bis zur Küstenstraße kamen sie schnell und ohne Zwischenfälle voran. Das Geräusch der Brandung verlor sich in ihrem Rücken immer mehr, und stattdessen nahmen sie ab und zu ein kleines Tier wahr, das sich vor ihnen ins Unterholz flüchtete, oder hörten ihren eigenen Atem keuchend gehen. Einmal erschrak Peter, als er auf einen großen Ast trat. Aber was die Männer betraf, so schienen sie diesmal mehr Glück zu haben. Nicht das kleinste Anzeichen deutete darauf hin, dass sich irgendeiner von ihnen hier in dieser Gegend herumtrieb.
    Sie bogen nach Südosten auf die Küstenstraße ein, hielten sich aber immer ein paar Meter abseits davon, um nicht schon von Weitem sichtbar zu sein. Hier war das Unterholz auch nicht mehr ganz so dicht wie nahe an der Küste, und es lief sich immer leichter. Nur vereinzelt standen größere Bäume im Weg, denen man ausweichen musste. Allmählich machte sich Zuversicht in den beiden Jungen breit. Es war zwar noch ein ganzes Stück bis zu den ersten Häusern von
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