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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger
Autoren: Joanne Foucher
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um.
    „Ich geh kurz zum Bäcker. Bist du noch was hier? Dann würde ich meinen Kram hier einfach liegenlassen, wenn du ein Auge drauf hättest.“
    Er nickte.
    „Danke. Soll ich dir was mitbringen?“
    Tom überlegte kurz.
    „Einen Becher Kaffee. Schwarz, kein Zucker.“
    Als Ela zurückkehrte, setzte sie sich Tom gegenüber. Er gab ihr das Geld für den Kaffee zurück und nahm einen Schluck.
    „Ich wundere mich trotzdem, dass wirklich überhaupt niemand kommt außer dir“, sagte Tom. Ela wiederholte, was sie vorher schon gesagt hatte. „Es sind Semesterferien.“
    Tom hob abfällig eine Augenbraue.
    „Kein Grund, nicht zu arbeiten, wenn du mich fragst.“
    „Bald ist ja wieder Semesterbeginn“, sagte Ela achselzuckend, „dann werden schon wieder Studenten kommen. Wenn ihnen einfällt, dass sie noch Hausarbeiten abgeben müssen.“
    „Wenn es ihnen einfällt?“
    „Naja“, lästerte Ela, „die Abgabefristen sind immer am letzten Semesterferientag. Der kommt dann immer ziemlich überraschend.“
    Durch die offene Tür drang der Lärm der Bauarbeiter herein, die das Büro renovierten, das der Bronzezeitler bekommen sollte, der neu am Institut war. Tom warf einen genervten Blick zur Tür, erhob sich und schloss sie.
    „Haben die Studenten alle keine Lust?“, nahm er das Thema wieder auf, als er zurückgekehrt war, „Sind die alle so unmotiviert?“
    Ela dachte an Fee.
    „Teilweise schon. Aber der größte Teil ist, glaub ich, einfach nur faul.“
    Tom nickte, als hätte Ela nur bestätigt, was er sowieso schon gedacht hatte.
    „Wieso interessiert dich das so?“, fragte Ela, „Kann dir das nicht egal sein?“
    Tom schnaubte nur abfällig. Ela beschloss, nicht nachzufragen. Gerade als sie sich wieder um ihre Wikinger kümmern wollte, sagte Tom: „Naja, immerhin gibt es ja fleißige Studentinnen.“
    Ela begriff, dass das ein Kompliment war. Zu ihrer eigenen Überraschung stellte sie fest, dass sie sich über die Anerkennung des gutaussehenden Mannes freute und sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitete.
     
    Als Schlotte am Abend die Wohnungstür aufschloss, hörte sie die Fee in der Küche einen
Within Temptation
Song singen und grinste. Fee konnte ganz gut singen und sie sang aus vollem Halse und mit tiefster Inbrunst. Sie warf sich völlig in den Text hinein, immer, und sehr oft weckte sie Schlotte am Wochenende damit auf.
    „Hallo“, rief Schlotte und blieb in der Küchentür stehen. Fee stand am Spülbecken, aus dem der Schaum quoll und rief lächelnd, „Hallo.“
    „Ich hab eine gute Nachricht für dich… wieso riecht’s hier so fruchtig?“
    Fee stellte einen Teller ins Abtropfsieb. Schlotte warf einen Blick auf die Plastikflasche neben dem Spülbecken.
    „Du wäscht unser Geschirr mit Shampoo ab?!?“
    „Ist auch nur Chemie“, antworte Fee achselzuckend.
    „Spinnst du?“
    Fee sah sie verständnislos an.
    „Wieso denn? Krieg dich mal wieder ein. Spülmittel war alle.“ Sie stellte einen weiteren Teller ins Sieb und wandte sich mit einem amüsierten Blitzen in den Augen wieder an Schlotte. „Außerdem haben unsere Teller jetzt einen ganz seidigen Glanz.“
    Schlotte sortierte sich einen Moment lang und schüttelte kurz den Kopf.
    „Wie du meinst. Jedenfalls“, sie zog ihre Jacke aus und hängte sie neben der Wohnungstür an die Garderobe, „hab ich eine gute Nachricht für dich.“
    „Ja? Was denn?“
    „Sie suchen ’ne Aushilfe in dem kleinen Schokoladen in der Brüdergasse. Ab sofort.“
    Fee sah Schlotte verständnislos an.
    „Du bräuchtest nicht mehr zu graben!“
    „Oh! Fantastisch!“
    Am nächsten Tag ging Fee bei dem Schokoladen vorbei und blieb direkt für einen Probetag da. Die Besitzerin war sehr nett und obwohl Fee noch nie in einem Laden gejobbt hatte und sie Angst hatte, dass ihr alles über den Kopf wachsen könnte, lief alles gut. Sie bekam den Job und fing am nächsten Tag an. Das Dixieklo, die dummen Sprüche der anderen Studenten und das Chaos der de facto nicht existenten Organisation der Grabung fehlten ihr überhaupt nicht.
     
    Da sie das letzte Jahr eine Auszeit genommen hatte, ging Fee pünktlich zur Einführungsveranstaltung des Instituts. Normalerweise wurde auf der „Muppet Show“, wie die Studenten, und auch die meisten der Dozenten, diese Veranstaltung nannten, jedes Semester das selbe erzählt, und die höheren Semester sparten sie sich meist. Aber Fee dachte sich, dass es gut möglich war, dass sie etwas verpasst hatte. Sie wunderte
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