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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger
Autoren: Joanne Foucher
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sah ihm nach. Er war hübsch.
    Vielleicht sieht man sich ja mal wieder, dachte sie. Dann ging sie hinüber zum Karteikartenkatalog und begann nach ihrer Monographie zu suchen.
     
     

Der neue Dozent
     
    Am Samstagnachmittag fuhr Fee zu Ela. Sie brachte ihre Bücher mit und setzte sich an Elas Schreibtisch, während Ela auf dem Bett lag und einen weiteren Artikel über ihre Wagengräber las. Allerdings hatte Fee keine Lust, die Bücher über die Zwischenprüfungsthemen ihres Nebenfachs zu lesen und surfte statt dessen im Internet. Als sie am späten Nachmittag zu einem Spaziergang mit Ela aufbrach, hatte sie ein schlechtes Gewissen.
    „Ich weiß überhaupt nicht, wie ich jemals meinen Abschluss machen soll“, sagte sie mutlos. Ela lebte nicht direkt in Bonn sondern in Alfter. Nun gingen sie zusammen über die Felder. „Ich hab einfach keine Disziplin.“
    Ela seufzte.
    „Tja, das kann ich mir nicht leisten. Wenn ich jetzt aufhöre zu lernen, war’s das für mich. Durchgefallen.“
    „Du wirst nicht durchfallen, Ela. Du, im Gegensatz zu mir, bist sehr diszipliniert.“
    Ela lachte müde.
    „Komm lass uns nicht über die Uni reden. Gibt’s was Neues von dir und, wie hieß er noch, David Ranseier?“
    Fee brach in Gelächter aus.
    „Wie bitte?“
    „Nicht? Ich dachte, da läuft was.“
    „Du liebe Güte, nein! Mit dem doch nicht.“
    „Mit wem anders?“
    Fee hob die Augenbrauen.
    „Mit wem denn? Bei uns im Institut ist doch nichts zu holen.“
    „Das stimmt allerdings.“
    Ela ließ ihren Blick über die Felder schweifen, über die grünen Triebe, die dort aufgelaufen waren, und die den braunen Feldern nach dem Winter nun ein frisches grünes Aussehen gaben.
    „Furchtbar. Ich meine, ich hab ja sowieso keine Zeit, aber ich hätt’ so gern mal wieder ’nen Mann.“
    Fee zuckte mit den Achseln.
    „Du bist jetzt auch schon ziemlich lange Single, oder?“, wollte Ela wissen.
    „Über ein Jahr.“
    Ela nickte. Fee hatte sich von ihrem Freund, mit dem sie vier Jahre lang zusammengewesen war, getrennt, weil sie nicht mehr verliebt in ihn gewesen war. Das Problem, das Ela sah, war, dass sie sich auch in niemand anderen verliebte. Fee selber fand das prima. Nachdem sie solange in einer festen Beziehung gewesen war, die begonnen hatte, als sie zwanzig war, tobte sich Fee seit einem Jahr aus, feierte, schleppte Männer ab und genoss ihr Leben.
    „Woran liegt es, dass du dich auf niemanden einlassen kannst?“
    Fee zog eine Grimasse. Sie redete nicht gern mit Ela über ihre Gefühle. Ela konnte sehr rechthaberisch sein und brachte sie in Situationen, in der Fee das Gefühl hatte, sich rechtfertigen zu müssen. Sie war im Moment vollkommen zufrieden damit, die Dinge einfach so weiterlaufen zu lassen, anstatt sich zu viele Gedanken zu machen.
    „Hm“, machte sie, um Zeit zu gewinnen, „ich such einfach keine Beziehung…“, ein Konzept, das, wie sie wusste, Ela nicht verstehen konnte, „ich find es super, Männer kennenzulernen, wir machen, was wir wollen, finden uns gegenseitig großartig, haben Spaß miteinander, aber es ist völlig unverkrampft, weil es nicht zwangsläufig auf eine Beziehung hinauslaufen soll. Was ist mit dir?“
    „Tja, nach der Pleite mit Mark… ich hab gedacht, er wär anders…“, sie verließen die Feldwege und kehrten auf die asphaltierten Straßen zurück. „Ich könnt manchmal wirklich brechen! Nur am lernen, ewig nur Stress, die Männer sind alle Lügner… ich find das unfair. Wieso krieg ich eigentlich nur die Scheiße ab und Schlotte hat immer Glück?“
    Weil du jedesmal ohne lange zu fackeln mit beiden Händen beherzt in die Scheiße greifst, dachte Fee, hütete sich aber, das zu sagen. Schlotte stand noch am Anfang ihrer Magisterarbeit. Sie arbeitete konsequent daran und hatte nicht dass Gefühl, dass ihr Privatleben und ihre Beziehung zu kurz kamen. Fee wusste, dass Ela dazu neigte, sich mit ihren Freundinnen zu vergleichen, und das, was sie, Fee, oder Schlotte hatten, erschien ihr dann erstrebenswerter, als das was sie selbst hatte. Besonders, dass sie Single war, machte sie traurig. Ela wünschte sich so sehr einen Freund, der sie liebte und den sie glücklich machen konnte, dass sie sich, so schien es Fee, unreflektiert in jede Beziehung stürzte, die sich anbot. Es überraschte Fee nicht, dass diese Beziehungen beinahe immer im Chaos und in Tränen endeten. Schlotte hingegen war seit über drei Jahren mit ihrem Freund glücklich.
    Fee zuckte mit den
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