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Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Titel: Eternal - Die Geliebte des Vampirs
Autoren: V. K. Forrest
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gestanden!
    »Kaleigh.« Gairs Stimme schien weicher zu werden. »Du willst diese Frau verteidigen, die freimütig ihre Schuld zugegeben hat?«
    »Ich will das Urteil nicht anfechten.« Kaleighs Stimme zitterte, als sie von Dr.Caldwells Seite vor das Grabmal trat, wo die Ratsmitglieder in ihren feierlichen Roben standen. »Es … es ist das Strafmaß, das ich anfechten will.« Sie hielt inne. Schluckte. »Der einfachen Auslegung unserer Gesetze folgend, sollte dieses Mädchen für die Verbrechen, die sie an den Menschen begangen hat, enthauptet werden. Aber ich möchte zu bedenken geben, dass diese Vampirin nicht auf dieselbe Art zur Rechenschaft gezogen werden darf, wie wir einander zur Rechenschaft ziehen würden.«
    Noch mehr Geraune. Fin blendete die Gedanken aus, die umherschwirrten. Sonst wurde es zu schwierig für ihn, dem, was Kaleigh sagte, zu folgen.
    »Lia Ruffino Deluces Fluch ist nicht unser Fluch. Ihre gesamte Familie und die Familien ihres Dorfes wurden wegen der Sünden, die ihr Großvater begangen hatte, zu Vampiren gemacht. Seit dem 15 . Jahrhundert ist sie in diesem kindlichen Körper und, schlimmer noch, in diesem kindlichen Geist eingesperrt.«
    Sie sieht wie ein Kind aus, oder?
    Meine kleine Maria hatte dasselbe süße Lächeln.
    Meine Güte, glaubt ihr wirklich, dass sie nicht wusste, was sie tat?
    Kindlich? Mir ist es egal, wie sie aussieht. Sie hat sie gevögelt und ihnen die Kehle aufgeschlitzt.
    Fin hoffte, dass Kaleigh klug genug war, nicht darauf zu hören, was alle dachten, selbst ihre Freunde. Er suchte ihren Blick, und sie fuhr schneller fort – so als fürchtete sie, dass die Ratsmitglieder ungeduldig werden und Lia den Kopf abschlagen könnten, noch bevor Kaleigh fertig war. »Die
mallachd
der Ruffinos kennt keine Lebenszyklen. Dieses Mädchen ist emotional auf dem Stand einer Vierzehnjährigen, auch wenn sie fünfhundert Jahre alt ist. Etwa in diesem Alter werden wir alle wiedergeboren.«
    Kaleigh unterbrach sich erneut. Sie blickte von einer verhüllten Gestalt zur nächsten. »Würdet ihr einen von uns am Tage seiner Wiedergeburt zu demselben Schicksal verdammen?« Sie zögerte. »Was ich sagen will: Unsere Gesetze sind für die gemacht, die alte Seelen haben. Lia hat keine alte Seele.«
    »Selbst wenn das, was du sagst, stimmt – Strafe muss sein«, hielt ihr Gair entgegen. »Es darf ihr nicht gestattet sein, sich frei zu bewegen und Menschen zu töten – nur, weil sie es
nicht besser weiß
. Es ist unsere Pflicht, die Menschen Gottes vor Vampiren wie ihr zu schützen.«
    Strafe muss sein.
Die Stimmen bohrten sich in Fins Kopf.
    Strafe muss sein.
    »Ja«, pflichtete ihm Kaleigh bei. »Strafe muss sein. Doch mir ist eine Strafe bekannt, die von einer anderen Familie verhängt wurde und die in diesem Fall vielleicht angemessener ist. Rob Kahill hat sie mit eigener Hand im 17 . Jahrhundert protokolliert.«
    »Aber sie wurde nicht von unserer Familie verhängt?«, fragte Gair.
    »Nein.« Kaleigh streckte die Hand aus, und Dr.Caldwell gab ihr den schmalen Lederband. »Aber bei früheren Anhörungen haben wir ebenfalls Präzedenzfälle anderer Ratsversammlungen berücksichtigt.« Sie drückte das Büchlein an die Brust. »Ich bin sicher, dass ihr euch noch daran erinnert, dass wir den Schiedsspruch der Chins in Singapur akzeptiert haben? Und … und was war beim Roten-Mal-Zwischenfall mit dem Kojotenclan der Komantschen?«
    Gair nickte, und Fin hätte schwören können, dass er einen Hauch von Stolz in der Stimme des alten Mannes wahrnahm. »Dein Gedächtnis kehrt zurück. Du beginnst zu lernen, wie du es gebrauchen kannst. Das ist gut, Kaleigh. Gut für uns alle.« Er erhob seine Stimme. »Welche Strafe schlägst du also vor?«
    Kaleigh warf Fin einen Blick zu.
Sie hören mir zu
, teilte sie ihm mit.
    Ich hab dir ja gesagt, dass das gut möglich ist
, erwiderte er.
    »Ich dachte, ihr solltet es von ihm hören.«
    Kaleigh streckte die Hand aus, und Rob kam aus dem Schatten auf dem kleinen Hügel herunter. Er stellte sich neben sie, und sie händigte ihm das Buch aus, das sie auf einer bestimmten Seite aufgeschlagen hatte. Als Rob vorzulesen begann, bebte seine Stimme, doch während er fortfuhr, wurde sie fester. Er trug die haarsträubende Geschichte eines jungen deutschen Vampirs vor, der auf Zombies hereingefallen war und auf ihren Befehl üble Verbrechen in den Straßen Londons beging. Die Thomas-Vampirfamilie fasste den Jungen und befand ihn seiner Vergehen für schuldig,
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