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Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Titel: Eternal - Die Geliebte des Vampirs
Autoren: V. K. Forrest
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keine Aufmerksamkeit auf euch zu ziehen. Und natürlich kein Licht.«
    »Natürlich.«
    »Und seid bereit, euch zu verabschieden« – er hielt den Atem an – »egal, was wird.«
    »Danke, Fin«, hauchte Elena. »Ich … meine Familie kann dir gar nicht genug danken.«
    Sein Blick blieb an der Pinnwand gegenüber hängen. Die Fotos von Lias drei Opfern klebten ganz oben. Jeder der jungen Männer lächelte. »Wenn ich nicht noch einer Familie mitteilen muss, dass eines ihrer Mitglieder tot ist, wird das Dank genug sein.«

[home]
    Kapitel 26
    F in lief langsamer, als er es normalerweise getan hätte; Lias Beine und Schritte waren kurz. Pete Hill hatte Beinfesseln vorgeschlagen, aber Fin hatte sein Veto eingelegt. Das Mädchen würde nicht versuchen wegzulaufen, wenn es von zwei männlichen Vampiren eskortiert wurde. Fin war sich nicht einmal sicher, dass sie es überhaupt wollte. In den letzten beiden Tagen – trotz der Dinge, die sie bei ihrer Verhaftung gesagt hatte – schien sie einen Gesinnungswandel durchgemacht zu haben. Er sah Gewissensbisse in diesem Gesicht, in dem er in der ersten Nacht nur Zorn entdeckt hatte. Sie hatte nicht um ihr Leben gebettelt. Sie schien ihr Schicksal mit einer Würde anzunehmen, die ihn überraschte. Vielleicht hatte Kaleigh recht; vielleicht gab es doch Erlösung für ihre Seele.
    Lia ging zwischen Fin und Pete die dunkle Straße entlang. Sie achtete nicht auf die Umgebung oder die beiden Männer; sie ging gesenkten Hauptes. Sie war sich sicher, dass dies das Ende war.
    Als der Augenblick gekommen war, Lia aus der Zelle zu holen und zu den wartenden Mitgliedern des Hohen Rates zu bringen, hatte Fin in Betracht gezogen, ihr mitzuteilen, dass ihr Leben vielleicht verschont bleiben würde; aber dann überlegte er es sich doch wieder. Es war nicht seine Aufgabe, sagte er sich. Aber er fragte sich, ob der wahre Grund für sein Schweigen die Angst war, falsche Hoffnungen zu wecken.
    »Wie weit ist es noch?«, fragte Lia. Sie sprach zum ersten Mal seit Stunden.
    »Nicht mehr weit.«
    Für gewöhnlich wurden Versammlungen des Hohen Rates im Museum abgehalten. Aus praktischen Erwägungen – in Anbetracht der bevorstehenden Enthauptung – war die Zusammenkunft jedoch auf den Friedhof hinter der alten Backsteinkirche, St. Patrick, verlegt worden. Kaleigh hatte Gair davon unterrichtet, dass sie eine alternative Lösung zur Todesstrafe vorschlagen würde, und um die Erlaubnis gebeten, auch die Ruffinos zur Versammlung zuzulassen. Irgendwie hatte sie ihn dazu gebracht, ihrer Bitte nachzugeben. Fin war sich nicht ganz sicher, ob das eine gute Idee war, aber es tröstete ihn, Elena noch ein letztes Mal zu sehen.
    Fin und Pete führten die Gefangene, die mehr einem verängstigten Teenager als einer kaltblütigen Mörderin ähnelte, auf dem Gehsteig zu der dunklen, still daliegenden Kirche. Die Kahills hatten St. Patrick im späten 16 . Jahrhundert erbaut und dort seither Gott gehuldigt. Auf der Rückseite der Kirche befand sich unter einem Baldachin aus Sumpfeichen und Silberahornen ein eisernes Tor, das sie nun passierten.
    Das Tor führte auf einen Friedhof; es war allerdings kein gewöhnlicher Friedhof. Hier fanden die Kahills nicht ihre letzte Ruhe, sondern kehrten stets in einem jugendlichen Körper ins Leben zurück. Die kunstvollen Marmorgrabsteine standen auf Gräbern, die keine waren – mit Ausnahme einiger weniger, darunter die der Clanmitglieder, die vor zwei Sommern getötet worden waren. Die alten und neuen Grabsteine waren dazu da, den Menschen, die vorbeikamen, vorzugaukeln, dass es sich um einen ganz gewöhnlichen, malerischen Friedhof handelte wie viele andere auch, die es in der Gegend gab.
    »Wie gruselig«, wisperte Lia und rückte näher an Fin heran. Sie sah wie ein kleines Mädchen aus und klang auch so. Es war schwer zu glauben, dass sie mit drei jungen Männern geschlafen und sie dann umgebracht hatte. Eigentlich hatte sie nur mit zweien Sex gehabt. Bei Richie war es nicht nötig gewesen; das hatte sie bei ihrem Geständnis in jener Nacht offenbart, als Fin zum Rose Cottage gerufen worden war.
    »Es ist so dunkel«, flüsterte Lia. »Ich weiß, dass sich das dumm anhört, aber ich habe die Dunkelheit noch nie gemocht.«
    Ihre Bemerkung gab Kaleighs Argument neue Nahrung, wonach das Mädchen trotz ihrer fünfhundert Jahre in vielerlei Hinsicht immer noch ein Kind war und vor Gericht nicht als Erwachsene behandelt werden konnte.
    »Ist schon okay«, erwiderte
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