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Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Titel: Eternal - Die Geliebte des Vampirs
Autoren: V. K. Forrest
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hatten keinen Einfluss auf seine Gefühle. Er fühlte sich noch immer schuldig. Er wünschte, es hätte einen Weg gegeben, das Leben der beiden Jungen zu schonen, und einen Weg, Elena und ihrer Familie diesen Kummer zu ersparen.
    Fin hörte, wie sich die Hintertür des Museums öffnete. Schatten strömten daraus hervor. Die Versammlung war vorbei. Es war vollbracht. Er hielt Elenas Hand ganz fest in seiner. »Möchtest du mit mir nach Hause kommen? Vielleicht nur ganz kurz?«, fragte er.
    »Ob ich möchte? Ja. Ob ich kann? Nein. Ich muss ins Cottage zu meiner Schwester zurück.« Sie zog seine Hand zu sich und drückte ihre Wange daran.
    Er spürte ihre stummen Tränen.
    »Ich wünschte, wir könnten noch einmal miteinander schlafen«, flüsterte sie.
    »Vielleicht –«
    »Vielleicht«, fiel sie ihm ins Wort.
    Aber beide wussten, dass es kein Vielleicht mehr geben würde. Der Hohe Rat würde morgen um Mitternacht zusammentreten. Das Klügste, was Elena und ihre Familie tun konnten, war, morgen nach Italien zurückzukehren. Sie würden nicht an der Versammlung des Hohen Rats teilnehmen dürfen. Es gab keinen Grund, der Enthauptung beizuwohnen, selbst wenn der Hohe Rat eine Ausnahme machte und es gestattete.
    »Meine Arbeit führt mich manchmal nach Italien«, sagte Fin. Er sah zu, wie einige Ratsmitglieder den Parkplatz überquerten. Sie bewegten sich schweigend, düster. »Vielleicht könnte ich –«
    »Wir erlauben es niemandem von außen, unser Landhaus zu betreten.«
    »Elena?« Er studierte ihr Gesicht. Er konnte nicht glauben, dass er sie so schnell wieder verlieren sollte, nachdem er sie gefunden hatte. »Willst du mich denn nicht wiedersehen?«
    Sie hielt seinem Blick stand. »Es ist nicht so, dass ich dich nicht wiedersehen wollte, Fin. Aber es ist besser, wenn ich einfach gehe. Du wusstest von Anfang an, dass das hier nur kurze Zeit dauern würde. Ich habe dich gewarnt. Ich muss in unser Landhaus zurückkehren. Und du hast deine Arbeit, deine Familie, deine Hoffnung.«
    Fin wollte ihr sagen, dass sie unvernünftig war. Dass die Umstände sie davon abhielten, klar zu denken. Aber wer war er, dass er ihr sagen wollte, wie sie sich fühlen sollte? Er kannte den Schmerz, der mit dem Verlust einer geliebten Person einherging; er ließ sich nicht wiegen oder bemessen. Jeder Mann, jede Frau musste auf eigene Art damit zurechtkommen.
    »Ich wünschte, wir könnten sie mit nach Hause nehmen und auf dem Familienfriedhof begraben«, sagte sie, während sie beobachtete, wie sich die stummen Gestalten in die Dunkelheit entfernten.
    »Es tut mir leid, aber das geht nicht. Ihr würdet die Leiche nicht durch den Zoll bringen.« Er hoffte, er würde nicht noch mehr ins Detail gehen müssen.
    »Verstehe.«
    Als er den Nachbarn seiner Mutter entdeckte, stand Fin auf. »Bin gleich wieder da.« Er ging zu Joe hinüber. »Hoher Rat?«
    Joe stieß seinen Turnschuh in den losen Kies des Parkplatzes. »Morgen Nacht.« Er wich Fins Blick aus.
    »Danke.« Fin drückte seinen Arm und kehrte zu Elena zurück. »Es ist entschieden.« Er blieb vor ihr stehen.
    Sie saß noch immer auf der Stoßstange des Streifenwagens. Sie trug ein Sommerkleid und eine dünne weiße Strickjacke darüber. Sie nestelte an ihrem Saum. »Ich sollte jetzt gehen.«
    »Möchtest du, dass ich dich heimfahre?«
    Sie stand auf und strich ihr Kleid glatt. »Ich glaube, ich muss jetzt ein Stück zu Fuß gehen.«
    »Ich könnte mit dir gehen.«
    Ihre Augen waren voller Tränen, aber irgendwie brachte sie ein Lächeln zustande. Sie strich ihm über die Wange. »Ich gehe lieber allein.« Dann küsste sie ihn. Ihre weichen Lippen ruhten einen Augenblick auf seinen.
    Fin blickte ihr nach und fragte sich, ob es das letzte Mal war, dass er sie sah.
     
    Kaleigh wachte auf, weil ihr Handy in ihrer Hosentasche vibrierte. Sie hob den Kopf vom Tisch und wischte einen Spuckefleck von der aufgeschlagenen Buchseite. Sie fragte sich, wie lange sie geschlafen hatte; in dem fensterlosen Raum gab es keine Möglichkeit, das herauszufinden. Sie hatte zum letzten Mal um halb fünf Uhr morgens auf die Uhr gesehen.
    Das Handy hörte nicht auf zu vibrieren, und so angelte sie es aus der Hosentasche. Es war Katy. »Hey.«
    »Du musst deine Mom anrufen, in den nächsten fünf Minuten, oder wir fliegen auf. Ich rufe dich jetzt schon zum zweiten Mal an. Bist du immer noch in der Bibliothek?«
    Noch immer nicht ganz wach, wischte sich Kaleigh mit dem Handrücken über den Mund. Er klebte von
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