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Fuehre mich in Versuchung

Fuehre mich in Versuchung

Titel: Fuehre mich in Versuchung
Autoren: Linda Howard
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1. KAPITEL
    E s war bereits nach elf Uhr abends, als der breitschultrige Mann in der offenen Verandatür erschien. Er stand nur da, vollkommen ruhig, und betrachtete die Party mit einem leicht amüsierten Gesichtsaus druck.
    Susan bemerkte den Mann sofort. Sie war sich sicher, dass sie ihn noch nie zuvor gesehen hatte, denn er gehörte zu der Sorte Männer, die man nie mehr vergaß.
    Er war groß und muskulös. Das maßgeschneiderte schwarze Dinnerjackett schmiegte sich um breite Schultern. Doch es war nicht diese selbstverständliche Eleganz, die der Fremde ausstrahlte, sondern sein Gesicht, das ihn so besonders machte.
    Er sah aus wie ein Abenteurer, was noch von den dunklen Augenbrauen betont wurde, unter denen saphirblaue Augen blitzten. Augen wie Stahl, dachte Susan. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, und mit einem Mal waren ihre Instinkte zum Leben erwacht, während sie den Fremden wie gebannt musterte.
    Sein Blick sagte ihr, dass er ohne Zögern bereit war, Risiken einzugehen und die Konsequenzen zu tragen. Seine Züge waren hart. Der schwarze Bart und die kühn blickenden Augen gaben ihm etwas Verwegenes. Sein dichtes dunkles Haar glänzte im Schein der Kerzen.
    Zunächst schien niemand den Fremden zu bemerken, doch dann, nach und nach, wandten sich ihm die Blicke aller Anwesenden zu, und eine feindselige Stille machte sich breit. Unangenehm berührt sah Susan zu ihrem Schwager Preston Blackstone. Er war der Gastgeber. Doch anstatt den Fremden zu begrüßen, stand er nur da wie erstarrt und sah den Mann fassungslos an. Aus Prestons Gesicht war alle Farbe gewichen.
    Inzwischen waren die Gespräche in dem Raum verstummt, und sämtliche Gäste schauten den Fremden an. Selbst die Musiker auf dem Podium hatten aufgehört zu spielen.
    Susan wurde unsicher. Was ging hier vor? Wer war dieser Mann? Sie schaute zu Preston und bemerkte seine nervöse Anspannung. Er sah aus, als ob er gleich auf den Fremden losgehen wollte, doch das würde sie nicht zulassen.
    Egal, wer der Mann war, er war Gast der Blackstones, und dieseUnhöflichkeit wollte sie keinen Moment länger dulden. Sie trat an den anderen Partygästen vorbei nach vorn.
    Die Aufmerksamkeit aller konzentrierte sich nun auf sie. Auch der Fremde richtete den Blick auf Susan und betrachtete die schlanke, anmutige Frau abschätzend aus zusammengekniffenen Augen.
    Ihre Züge waren klar und ebenmäßig, sie trug ein zartes cremewei-ßes Seidenkleid, das ihr beim Gehen um die Knöchel spielte, und um ihren zarten Hals lag eine schlichte Perlenkette. Mit dem hochgesteckten dunklen Haar und den weichen Locken, die ihr um die Schläfen fielen, wirkte sie auf anziehende Weise unberührt – und unberührbar. Wie eine unwiderstehliche Herausforderung.
    Auf ein Kopfnicken von ihr begann die Band wieder zu spielen, zuerst zögerlich, dann beherzter. Nun hatte Susan den Mann erreicht. Sie streckte ihm die Hand hin.
    „Guten Abend“, sagte sie freundlich, während alle mit angehaltenem Atem zusahen. „Ich bin Susan Blackstone. Möchten Sie tanzen?“
    Der Fremde nahm ihre Hand, doch statt sie zu schütteln, hielt er sie einfach fest und strich mit seinem rauen Daumen über ihren weichen Handrücken. Seine blauen Augen wirkten aus der Nähe noch hypnotischer. Amüsiert hob er eine Braue, zog Susan an sich und begann, mit ihr zu tanzen.
    Niemand sonst tanzte, aber nachdem Susan ermunternd den Blick zu den Anwesenden schweifen ließ, füllte sich die Tanzfläche nach und nach wieder mit weiteren Paaren.
    Susan fühlte, wie der Fremde die Hand mit einem sanften, aber unerbittlichen Druck in ihrem Kreuz spreizte. Er zog sie näher an sich, und ihre Brüste strichen leicht gegen seinen muskulösen Brustkorb. Susan spürte die Hitze seines Körpers, und ihr wurde warm. Auf einmal fiel es ihr schwer, seinen Schritten zu folgen, und sie musste sich konzentrieren, um ihm nicht auf die Füße zu treten.
    Ein erregendes Prickeln überlief sie, und ihre Hand zitterte in seiner. Zärtlich streichelte er über ihren Rücken.
    „Haben Sie keine Angst, ich tue Ihnen nichts“, raunte er ihr ins Ohr.
    Wie sie bereits geahnt hatte, war die Stimme des Mannes sanft und tief, und wieder überlief sie ein kleiner Schauer. Beim Blick auf seine wohlgeformten Lippen machte sich ein nie gekanntes Begehren in ihrbreit, und Susan fragte sich, ob sein Mund so berauschend schmeckte, wie er aussah.
    Wieso reagierte sie auf diesen Mann wie ein Teenager? Sie war doch erwachsen, und nicht einmal als
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