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Entfuehrung nach Gretna Green

Titel: Entfuehrung nach Gretna Green
Autoren: Karen Hawkins
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Tränen aus den Augen. „Es gibt zwischen uns nichts mehr zu sagen. Ich kann nicht länger hier drinnen bleiben, Gregor. Ich muss hinausgehen und helfen, die Dinge zu klären.“
    Sie legte ihre Hand auf den Türknauf.
    Gregors Finger schlossen sich um ihre. Und in dem Moment, in dem er Venetias warme Hand in seiner spürte, wusste Gregor, was er zu tun hatte. Wusste es in aller Klarheit und musste lächeln. „Ich komme mit dir.“
    Sie schaute hinunter auf seine Hand, die zärtlich ihre umschloss. „Warum?“
    „ Weil ich dich liebe, und weil ich dich verstehe.“
    Venetias Herz wurde warm und schwer in ihrer Brust. „Du...“
    „Ich. Liebe. Dich.“
    „Wirklich?“, fragte sie atemlos.
    Anstelle einer Antwort küsste er sie. Nachdrücklich und leidenschaftlich. Hob sie von den Füßen und plünderte ihren Mund. Mit diesem Kuss zeigte er ihr, dass sie füreinander bestimmt waren, dass sie wahr und wahrhaftig zueinander gehörten. Und Venetia erwiderte seinen Kuss, wurde, wie schon zuvor, einfach von der Leidenschaft mitgerissen.
    Es kostete Gregor all seine Selbstbeherrschung, sie schließlich wieder auf den Boden zu stellen. „Was hast du gesagt?“, erkundigte er sich mit heiserer Stimme.
    Mit halb geöffnetem Mund, die Augen leuchtend vor Sehnsucht, lehnte sie sich gegen ihn. „Ich kann mich nicht erinnern.“
    In genau dem Moment, in dem er fröhlich auflachte, wurde der Lärm in der Halle noch heftiger. Er sah zur Tür. „Ich nehme an, du willst jetzt dort hinausgehen.“
    Das war keine Frage, sondern eine Feststellung, und deshalb antwortete sie nicht.
    „Nun gut. Wir werden fünf Minuten brauchen“, erklärte er.
    „Fünf?“
    „Ja. Diese Zeit reicht aus, um ihnen zu erklären, wie man deiner Meinung nach die Dinge in Ordnung bringen kann. Aber, Venetia, sie selber müssen es tun. Du kannst nicht für jeden verantwortlich sein, und ich kann nicht so tun, als wäre ich nicht verantwortlich für dich.“
    Das klang fair. Sie nickte. „Fünf Minuten. Ich verspreche es.“
    „Gut. Ich kann nämlich auf keinen Fall länger warten, dich wieder anzufassen“, gestand er grinsend. „Wenn du länger brauchst, kann ich für das, was ich tue, nicht mehr verantwortlich gemacht werden.“
    „Fünf Minuten also“, stimmte sie grinsend zu.
    Er stieß die Tür auf, stieg aus dem Schrank und verbeugte sich. „Nach dir, meine Liebste.“
    Venetia folgte ihm hinaus auf den Flur.
    Nachdem der Tohuwabohu schon vom Inneren des Schrankes aus schrecklich geklungen hatte, hörte er sich von draußen noch schlimmer an. Im Flur schrien der Squire und seine Tochter einander an, und Sir Henry versuchte erfolglos, den Streit zu schlichten. Miss Platt und Mrs. Bloom standen fast Nasenspitze an Nasenspitze, während sie sich gegenseitig beschuldigten, gefühllos und egoistisch zu sein. Viola versuchte, Ravenscroft vor der Witwe zu beschützen, die mit dem Krückstock auf ihn losgehen wollte. Und von der Treppe aus beobachteten Gregors drei Brüder voll Erstaunen den ganzen Aufruhr.
    Als Dougals Blick dem von Gregor begegnete, zwinkerte eisernem Bruder zu. Gregor grinste, während Venetia sich in das Handgemenge stürzte.
    Bei ihrem Anblick hörten alle auf zu streiten und beeilten sich, an ihre Seite zu kommen, um Venetia ihre persönliche Sichtweise der Angelegenheit zu schildern.
    „Venetia!“ Miss Platt schob Ravenscroft mit der Schulter beiseite. „Mrs. Bloom beschuldigt mich, schamlos zu flirten. Schamlos! Können Sie das glauben?“
    „Oh!“, rief Mrs. Bloom erbost. „Sie haben noch weit Schlimmeres getan! Und das, nachdem ich extra Näharbeiten für Sie beschafft habe, um Ihnen dabei behilflich zu sein, die Kaution für Ihren Halunken von Bruder zu zahlen. Das ist also der Dank für alles, was ich für Sie getan habe, Sie undankbare Frau!“
    Mit gerötetem Gesicht beugte sich Ravenscroft über Mrs. Blooms Schulter. „Ihre Großmutter behauptet, ich hätte sie beim Kartenspiel um zwei Pence betrogen, Venetia! Sagen Sie ihr, dass ich so etwas niemals tun würde!“
    „Ha!“, blaffte Großmama und schwenkte ihren Krückstock durch die Luft. „Ich habe von diesem Knaben namens Ulster gehört, der nur darauf wartet, Ihnen die Kehle durchzuschneiden, sobald Sie in die Stadt zurückkehren. Den haben Sie auch betrogen, nicht wahr?“
    „Wo warst du denn,Venetia“, klagte Mama. „Ich bin in dein Zimmer gegangen, aber da war niemand, und ..."
    Die blauen Augen voller Tränen, kam Miss Higganbotham angerannt
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